Biotopverbund (VB)


Objektkennung: VB-MS-4213-101

Objektbezeichnung: Oestricher Wald

Digitalisierte Flächengröße: 207.9562 ha     Digitalisierungsmaßstab: Maßstab 1:5.000
(Teil)flächen: Zusammenhängende Fläche

Bewertung: herausragende Bedeutung (Kernbereiche und weitere herausragende Funktionsbereiche des Biotopverbundes NRW)

Beschreibung:
Eine aktuelle Abgrenzung und Bewertung des Biotopverbundobjektes liegen vor.
Durch die Änderung der Abgrenzung bedürfen die Objektbeschreibung und durch die Einarbeitung eines zielartenbezogenen Verbundes die Einträge in den entsprechenden Rubriken noch einer Anpassung.

Eine aktuelle Abgrenzung und Bewertung des Biotopverbundobjektes liegen vor. Durch die Änderung der Abgrenzung bedürfen die Objektbeschreibung und durch die Einarbeitung eines zielartenbezogenen Verbundes die Einträge in den entsprechenden Rubriken noch einer Anpassung. Südwestlich von Ahlen liegt in flachwelligem Gelände der ausgedehnte Oestricher Wald. Auf den überwiegend stau- bzw. grundwasserbeeinflussten Böden aus Geschiebelehm- und (Flug-)Sandablagerungen über Kalkmergelschichten der Oberkreide dominieren naturraumtypische und teils artenreiche Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder, daneben nehmen basenreiche Buchenwälder mit Übergängen zum Waldmeister Buchenwald sowie Buchen- und Eschenmischwälder größere Flächen ein. Über 100-jährige Bäume herrschen vor. Je nach Kronenschlussgrad bzw. Hauptbaumart wechseln sich lichtere Bestände mit gut entwickelter Strauch-/Krautvegetation und dunkle Hallenwälder ab. Verbreitet liegen im Wald meist schattige und z.T. nur temporär wasserführende Waldtümpel ohne nennenswerte Gewässervegetation. Im Südosten geht der Oestricher Wald in einen offenbar nur schwach militärisch genutzten Parklandschaftskomplex (Standortübungsplatz Oestrich) mit ausgedehnten, oft relativ mageren und teils feuchten Wiesenbrachen, Fettwiesen und Restwaldflächen aus Buchen, Eichen und Pappeln über. Im Westen ist um die Hoflage Kreickmann ein größerer, ackerreicher Landwirtschaftskomplex im Wald eingelagert. Den Nordrand des Waldes bildet eine kulturhistorisch bedeutsame ehemalige Landwehr mit alter Eichenbestockung. Der Oestricher Wald ist mit seinem hohen Anteil an naturnahen Eichen-Hainbuchenwäldern sowie den Buchen- und weiteren Feuchtwäldern ein landesweit bedeutsamer Waldlebensraum. Im Komplex mit den Eichen-Hainbuchenwäldern im unmittelbar angrenzenden Frielicker Holz (Kreis Hamm), ist der Oestricher Wald von guter Repräsentativität im europäischen Schutzgebietssystem von Eichen-Hainbuchenwäldern. Vor allem alte Bäume sind für horst- und höhlenbrütende Vogelarten von Bedeutung. Im Parklandschaftskomplex des Standortübungsplatzes sind neben der Gebietsstruktur vor allem die mageren und feuchten Grünlandbiotope mit teils individuenreichen Vorkommen gefährdeter Pflanzenarten besonders wertvoll. Besonders schutzwürdige Biotoptypen: Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald, Waldmeister-Buchenwald, Feuchtgrünland Bemerkenswerte Pflanzenarten: Wiesen-Silau (Silaum silaus, RL3), Kümmel-Silge (Selinum carvifolium, RL 3) Bemerkenswerte Tierarten: Schwarzspecht (Dryocopus martius), Pirol (Oriolus oriolus, RL 1), Rotmilan (Milvus milvus, RL 3).


SCHUTZZIEL

Schutzziel:
Erhalt der naturnahen, strukturreichen und altersheterogenen Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwälder und (Waldmeister-)Buchenwälder und mit ihrer typischen Fauna in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen/Altersphasen und in ihrer standörtlichen typischen Variationsbreite, Schutz der Waldtümpel sowie eines Parklandschaftskomplexes mit ausgedehnten, mageren und feuchten Grünlandbiotopen

Entwicklungsziel:
Entwicklung großflächig-zusammenhängender, naturnaher Eichen-Hainbuchenwälder und (Waldmeister-)Buchenwälder in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen/Altersphasen und in ihrer standörtlichen typischen Variationsbreite durch naturnahe Waldbewirtschaftung, Förderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Totholz sowie durch den Umbau von mit nicht bodenständigen Gehölzen (vor allem Pappel, Kiefer, Lärche) bestandenen Flächen in naturnahe Laubwälder, Förderung und Entwicklung artenreicher, magerer bis feuchter Grünlandbiotope durch extensive Bewirtschaftung bzw. Pflege in dem jeweils gebotenen Ausmaß

Bedeutung im Biotopverbundsystem:
Ergänzungsraum für Arten der Wälder (ErgR Art. d. Wälder)

Verbundschwerpunkte:
- Offenland-Grünland
- Wald (x)

Landschaftsraum:
LR-IIIa-092

Zielarten:
- Baumfalke (Falco subbuteo) (Bem.:LANUV-Fundortkataster (2014))
- Wespenbussard (Pernis apivorus) (Bem.:LANUV-Fundortkataster (2014))
- Rotmilan (Milvus milvus) (Bem.:LANUV-Fundortkataster (2011))
- Kuckuck (Cuculus canorus) (Bem.:LANUV-Fundortkataster (2014))
- Laubfrosch (Hyla arborea) (Bem.:LANUV-Fundortkataster (2012))
- Nachtigall (Luscinia megarhynchos) (Bem.:LANUV-Fundortkataster (2014, 2017))
- Schwarzspecht (Dryocopus martius) (Bem.:LANUV-Fundortkataster (2014, 2017))
- Baumpieper (Anthus trivialis) (Bem.:LANUV-Fundortkataster (2014))
- Mittelspecht (Dendrocopos medius) (Bem.:LANUV-Fundortkataster (2014, 2017))
- Kleinspecht (Dryobates minor) (Bem.:LANUV-Fundortkataster (2014))

Fachbeitrag / Planung:
FB-Naturschutz u. Landschaftspflege Kreis Warendorf


LAGE

Naturräumliche Haupeinheit:
Kernmünsterland (NHE-CODE 541)

Regierungsbezirk: Münster
Kreis: Warendorf Gemeinde(n): Ahlen

Höhe über NN: : keine Angabe

BEARBEITUNG

01.07.2001 Datenerfassung, Digitalisierung , Kartier-, Planungsbüro
14.03.2012 fachliche Prüfung , Kartier-, Planungsbüro
25.10.2021 Datenerfassung, Digitalisierung (Bem: Fortschreibung), Mitarbeiter(-in) des LANUV

LINK zum Informationssystem Biotopverbund:
https://www.lanuv.nrw.de/natur/landschaftsplanung/biotopverbund-in-nrw

Public Report generiert:20241017      domainobjectid: 4977997     Edate: 20230615