Biotopverbund (VB)


Objektkennung: VB-DT-GT-4116-0006

Objektbezeichnung: Merschgraben-Niederung bei Lintel

Digitalisierte Flächengröße: 60.2738 ha     Digitalisierungsmaßstab: Maßstab 1:5.000
(Teil)flächen: Zusammenhängende Fläche

Bewertung: herausragende Bedeutung (Kernbereiche und weitere herausragende Funktionsbereiche des Biotopverbundes NRW)

Beschreibung:
GEBIETSBESCHREIBUNG
- großer, geschlossener Grünland-Komplex in muldenförmig eingesenkter Merschgraben-Niederung
- der Merschgraben ist vermutlich ein schon in historischer Zeit ausgebautes ehem. Fließgewässer; an seinen Ufern finden sich neben Uferhochstaudenfluren besonders im Süden auch Gehölzstrukturen, darunter zahlreiche sehr alte Kopfweiden
- im nördlichen Teil (NSG) überwiegend intensive Nutzung des insgesamt eher offenen Grünlandkomplexes als Wiese, Weide und Mähweide
- im Nordosten Reste von Feuchtgrünland
- südlich intensive Grünlandnutzung und Ackerland
- auf Ackerflächen örtlich größere Kiebitzvorkommen
- feuchtes Eichen-Birkenwäldchen im Nordwesten, westlich davon Buchen-Eichenwald
- naturnahes Kleingewässer im Nordosten

WERTBESTIMMENDE MERKMALE/BEDEUTUNG IM BIOTOPVERBUND
- großflächiger zusammenhängender Grünlandkomplex, z. T. mit feuchtem Grünland
- Ergänzungsraum für Arten des Offenlandes (Äcker, feuchtes Grünland), z. B. Kiebitz
- Lebensraum für den Laubfrosch und den Kammmolch (Arten der kleinen bis mittleren Stillgewässer)
- wichtiger Bestandteil des landesweiten Verbundsystems von Feuchtwiesenbiozönosen

KLIMASENSITIVE ARTEN UND LEBENSRÄUME
- Laubfrosch (Lebensraumverlust, Sommertrockenheit)

- Nass- und Feuchtgrünland (Sommertrockenheit)
- eutrophe Stillgewässer (Verlandung, Sommertrockenheit)


SCHUTZZIEL

Schutzziel:
- Erhaltung der westlichen Ausläufer eines großen, bereichsweise feuchten, überwiegend offenen, landschaftraumtypischen Grünland-Komplexes mit einzelnen naturnahen Kleingewässern und Gehölzstrukturen und seiner Lebensgemeinschaft
- Erhaltung des Lebensraumes des Laubfrosches

Entwicklungsziel:
Wiederherstellung bzw. Optimierung des offenen (Feucht-) Grünland-Komplexes, u. a. durch
- Extensivierung der Grünlandnutzung*
- Maßnahmen zur Wiedervernässung (Aufgabe der Grabenunterhaltung)*
- Umwandlung von Acker- in Grünland
- Schaffung von Uferrandstreifen*

- Förderung einer naturnahe Waldwirtschaft in den randlichen Feldgehölzen sowie Anlage weiterer landschaftsraumtypischer Gehölzstrukturen (u. a. Kopfbäume) in den Randbereichen des Grünland-Komplexes

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*Diese Maßnahmen fördern unter anderem die klimasensitiven Lebensräume oder Arten.

Bedeutung im Biotopverbundsystem:
Naturschutzgebiet, Teilfläche (Naturschutzgebiet, Teilfläche)
Feucht- und Nassgrünland (Bedeutungsschwerpunkt) (BS Feucht- und Nassgrünland)
eutrophe Stillgewässer (SV eutrophe Stillgewässer)
bodensaure Buchenwälder (SV bodens. Buchenwälder)
bodensaure Eichenwälder und sonstige schutzwürdige Wälder auf nährstoffarmen Sandböden (SV bodens. Eichenw., sonst. sw. Wälder nährstoffa. Sandböden)
grundwasser- und staunässefreien, tiefgründigen Sand- oder Schuttböden (Biotopentwicklungspotential) (BEpot Sand- oder Schuttböden)
Ergänzungsraum für Arten der Stillgewässer (ErgR Art. d. Stillgewässer)
Ergänzungsraum für Arten der vielfältigen, kleinstrukturierten Kulturlandschaft (ErgR Art. d. Kulturlandschaft)
Ergänzungsraum für Arten des Grünlandes (ErgR Art. d. Grünlandes)
Vorkommen korridor- und trittsteinabhängiger Arten (Vork. korr.- u. trittsteinabh. Arten)
klimasensitiver, schutzw. Biotoptyp: eutrophe Stillgewässer (vorauss. überw. neg. Reaktion) (klis. BT eutr. Stillgewässer)
klimasensitiver, schutzw. Biotoptyp: Feucht- und Nassgrünland (vorauss. überw. neg. Reaktion) (klis. BT Feucht- und Nassgrünland)
Ergänzungsraum für klimasensitive Arten der Stillgewässer (vorauss. überw. neg. Reaktion) (ErgR kli. Art. d. Stillgewässer)
Ergänzungsraum für klimasensitive Arten der vielfältigen, kleinstrukturierten Kulturlandschaft (vorauss. überw. neg. Reaktion) (ErgR kli. Art. d. Kulturlandschaft)
Vorkommen korridor- und trittsteinabhängiger, klimasensitiver Arten (vorauss. überw. neg. Reaktion) (Vork. kli. korr.- u. trittsteinabh. Arten)

Verbundschwerpunkte:
- Gehölz-Grünland-Acker Komplex
- kleine und mittlere Stillgewässer
- Offenland-Grünland (x)

Zielarten:
- Steinkauz (Athene noctua) (Bem.:Biostation Gt-Bi (2004-2005))
- Laubfrosch (Hyla arborea) (Bem.:Fundortkataster (1992, 2000, 2012), Biostation Gt-Bi (2000, 2001))
- Rotmilan (Milvus milvus) (Bem.:Biostation Gt-Bi (2011))
- Rohrweihe (Circus aeruginosus) (Bem.:Biostation Gt-Bi (2011))
- Baumpieper (Anthus trivialis) (Bem.:Biostation Gt-Bi (2002))
- Kleinspecht (Dryobates minor) (Bem.:Biostation Gt-Bi (2004))
- Kammmolch (Triturus cristatus) (Bem.:Biostation Gt-Bi (2011))
- Kiebitz (Vanellus vanellus) (Bem.:Biostation Gt-Bi (2002-2005, 2007-2010, 2012-2013))

Fachbeitrag / Planung:
FB-Naturschutz u. Landschaftspflege Kreis Gütersloh


LAGE

Naturräumliche Haupeinheit:
Ostmünsterland (NHE-CODE 540)

Regierungsbezirk: Detmold
Kreis: Gütersloh Gemeinde(n): Rheda-Wiedenbrück

Höhe über NN: : keine Angabe

BEARBEITUNG

28.05.2004 Kartierdatum von , Kartierung / Bearbeitung: Umwelt Institut Höxter (Leifeld)
29.09.2004 Kartierdatum bis , Kartierung / Bearbeitung: Umwelt Institut Höxter (Leifeld)
12.02.2015 Datenerfassung, Digitalisierung , Kartier-, Planungsbüro: WWK (Strickmann)
23.11.2015 , Mitarbeiter(-in) des LANUV: Beckmann

LINK zum Informationssystem Biotopverbund:
https://www.lanuv.nrw.de/natur/landschaftsplanung/biotopverbund-in-nrw

behördlicher Report generiert:20240725      domainobjectid: 4412008     Edate: 20190416