Objektkennung: VB-D-4608-411
Bewertung: herausragende Bedeutung (Kernbereiche und weitere herausragende Funktionsbereiche des Biotopverbundes NRW) BSN Beschreibung: In das ehemalige Sedimentationsbecken von Rheinkalk wird bereits seit 2001 kein Schlamm mehr eingeleitet, so dass das Gebiet langsam abtrocknet. An feuchten bis nassen Standorten konnten sich so großflächige Schilfröhrichte entwickeln, an die ausgedehnte Weidengebüsche aus Korbweide anschließen. Auf den etwas höher gelegenen Abschnitten hat sich ein Vegetationsmosaik aus hochstauden- und blütenreicher Ruderalflur bis hin zur Vorwaldgesellschaft mit zahlreichen, eingestreuten temporären Kleingewässern eingestellt. Der am nördlichen Gebietsrand gelegene naturnahe See mit Unterwasservegetation und Schilfgürtel sowie ein kleinerer Teich im östlichen Teilgebiet sind als Gewässerstrukturen erhalten geblieben. Eine Begehung des östlichenTeilgebietes war nicht möglich, da das Gelände hier neu eingezäunt war. Auch der See konnt nur vom Rundwanderweg aus eingesehen werden. Im Norden und Osten des Gebietes grenzen kleinere, lichte Parzellen Eichen-Buchenwaldes mit zum Teil üppiger Strauchschicht aus Stechpalme an. Seit Anfang des Jahres renaturiert Rheinkalk dieses Gebiet nach Flurkarten aus dem Jahr 1928. Dazu werden ca. 2,2 Millionen Kubikmeter Abraum aus dem neu aufgeschlossenen Silberberg hierher zum Auffüllen und Modellieren des Eignerbaches angefahren. Dadurch hebt sich der Boden des Gebietes stellenweise um bis zu 4,80 Meter (s. Artikel RP Mettmann vom 12.2.2008). Über die Hälfte der Fläche ist bereits durch den GALA-Bau gestaltet worden und wurde daher aus dem ehemals doppelt so großen Gebiet gestrichen. Die Restflächen sind massiv durch Aufschüttung und landschaftsgärtnerische Gestaltung gefährdet. Das Schilfröhricht ist einer der größten Röhrichtbestände des Rheinlandes und aufgrund seiner Flächengröße der bedeutendste Röhrichtbestand im Bergischen Land. Als Zugvogel-Rastplatz und bedeutendes Brutvogelgebiet für Vogelarten der Röhrichte und Feuchtbiotope ist das Gebiet nach aktuellen Erhebungen von Reinhard Vohwinkel aus dem Jahr 2007 (s.Daten Tiere) weiterhin von überregionaler Bedeutung. Es kommen zahlreiche planungsrelevante Arten mit zum Teil bedeutsamen Vorkommen vor, darunter auch Arten der Vogelschutzrichtlinie. Der Erhaltung der Feuchtbereiche im Eigner-Klärteich mit Gewässern, Röhrichten und Feuchtwaldinitialen sollte aus Naturschutzfachlicher Sicht zum Schutz der Artenvielfalt daher oberste Priorität eingeräumt werden. Brutvögel: Flussregenpfeifer, Haubentaucher, Kiebitz, Durchzügler: Prachttaucher, Zwergtaucher, Pfeifente, Spießente, Löffelente, Schellente, Fischadler, Sandregenpfeifer, Goldregenpfeifer, Großer Brachvogel, Dunkelwasserläufer, Rotschenkel, Grünschenkel, Eisvogel, Waldwasserläufer, Flussuferläufer, Bruchwasserläufer, Sichelstrandläufer, Schnatterente, Krickente, Trauerseeschwalbe SCHUTZZIELSchutzziel: LAGENaturräumliche Haupeinheit:Bergisch-Sauerländisches Unterland (NHE-CODE 337-E1) Regierungsbezirk: Düsseldorf Kreis: Mettmann Gemeinde(n): Velbert, Wülfrath Höhe über NN: : keine Angabe BEARBEITUNG10.11.2010 Fortschreibung , Kartier-, Planungsbüro: NLU, Dr. WolfLINK zum Informationssystem Biotopverbund: https://www.lanuv.nrw.de/natur/landschaftsplanung/biotopverbund-in-nrw behördlicher Report generiert:20240725 domainobjectid: 3721752 Edate: 20160413 |