Biotopverbund (VB)


Objektkennung: VB-A-4616-005

Objektbezeichnung: Quellbachsystem des Schlebornbaches nördlich Bestwig-Nuttlar

Digitalisierte Flächengröße: 153.3445 ha     

Bewertung: herausragende Bedeutung (Kernbereiche und weitere herausragende Funktionsbereiche des Biotopverbundes NRW)

Beschreibung:
Das Quellbachsystem des Schlebornbaches ist ein weit gefächertes, nach Süden der Ruhr zustrebendes Bachsystem im Arnsberger Wald südlich des die Wasserscheide zwischen Ruhr und Möhne markierenden Plackweges. Die Quellen, Quellrinnsale und Quellbäche liegen überwiegend innerhalb des geschlossenen Waldes, der zumeist von Fichten beherrscht wird. Kleinflächig sind Erlen-Feuchtwälder vom Typ des Bach-Erlen- und Erlen-Bruchwaldes ausgebildet. Besonders in abflussarmen Quellmulden und Talräumen stocken torfmoosreiche Bruchwald-Initialstadien, häufig bedrängt von Fichten. Lediglich die Hangbereiche des 500 m üb. NN überragenden Voßsteins im Forst Antfeld tragen naturnahe Buchenwälder. Innerhalb dieses bodensauren Buchenwaldes ragen Felsen maximal 4 m empor.
Die Talräume südlich von Grimlinghausen und im unteren Eidmecketal vor Einmündung in das Haupttal sind waldfreie Offenlandtäler mit örtlich auftretendem Feuchtgrünland in Form von Feuchtwiesen, Feuchtweiden und Feuchtbrachen. Das Tal des Hauptbaches wird von einem durchgängigen Erlen-Ufergehölz gegliedert.

Der Quellbach-Biotopkomplex mit seinen azonalen Feucht- und Nasswaldgesellschaften und den differenzierten Grünland-Lebensräumen ist naturschutzfachlich von herausragender Bedeutung. Feucht- und Bruchwaldstandorte sind in der Mittelgebirgsregion des Sauerlandes mit ihren schmalen Quell- und Talräumen nur geringflächig ausgebildet. Sie verdienen größten Schutz. Durch die waldbauliche Dominanz der Fichte werden die Feuchtwälder stark bedrängt.
Bemerkenswerte Arten:
Lycopodium annotinum / Viola palustris / Carex echinata / Viola palustris / Polytrichum commune /
Waldschnepfe /
Par. 62 LG:
Quellbereiche / natürliche oder naturnahe unverbaute Bereiche fließender Gewässer / Auenwälder / Bruch- und Sumpfwälder / natürliche Felsbildungen / Nass- und Feuchtgrünland


SCHUTZZIEL

Schutzziel:
Erhalt eines verzweigten Talraum-Biotopkomplexes mit naturnahen Quellen, Quellbächen, kleinflächigen Feuchtwäldern und offenen Grünlandtälern mit Feuchtgrünland-Lebensräumen

Entwicklungsziel:
Ökologische Optimierung und räumliche Ausdehnung der Feuchtwald-Lebensräume insbesondere durch:
-Zurücknahme der Fichten aus den Tal- und Quellräumen,
-Verzicht auf eine forstliche Nutzung der torfmoosreichen Bruchwälder auf den Moorböden

Bedeutung im Biotopverbundsystem:
Kern- und Refugiallebensraum für Lebensgem. d. Quellen und Quellbäche (KR12)
Kern- und Refugiallebensraum für Lebensgem. d. Fliessgew. im Mittelgebirge (KR14)
Kern- und Refugiallebensraum für Lebensgem. d. offenen, weiten Feucht- und Nassgrünlandes (KR1)

Landschaftsraum:
LR 3.1, Arnsberger Wald, Plackwald, Fürstenb. Wald

Fachbeitrag / Planung:
FB-Naturschutz u. Landschaftspflege Hochsauerlandkreis

Allg. Bemerkungen:
Fortschreibung der Biotopverbundplanung 2006


LAGE

Naturräumliche Haupeinheit:
Nordsauerländer Oberland (NHE-CODE 334)
Innersauerländer Senken (NHE-CODE 335)

Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Hochsauerlandkreis Gemeinde(n): Olsberg, Bestwig

Höhe über NN: : von 335 bis 532 m

BEARBEITUNG

(Datum fehlt) , Kartier-, Planungsbüro: Bühner
20.10.2002 vorige Kartiertermine , ohne Zuordnung: OZ

LINK zum Informationssystem Biotopverbund:
https://www.lanuv.nrw.de/natur/landschaftsplanung/biotopverbund-in-nrw

behördlicher Report generiert:20240725      domainobjectid: 2767067     Edate: 20130129