Biotopverbund (VB)


Objektkennung: VB-A-4510-008

Objektbezeichnung: Borbach und Kermelbach

Digitalisierte Flächengröße: 50.2204 ha     
(Teil)flächen: Zusammenhängende Fläche

Bewertung: herausragende Bedeutung (Kernbereiche und weitere herausragende Funktionsbereiche des Biotopverbundes NRW)

Beschreibung:
Die Talauen von Borbach und Kermelbach werden durch die Streusiedlung Borbach in zwei längere Abschnitte getrennt. Während die oberen Abschnitte von größeren Forstflächen umgeben sind, ziehen sich am unteren Abschnitt die lockeren Wohnbebauungen von Witten-Ardey auf den Talhängen entlang.

Der Borbach entspringt nahe "Auf dem Schnee" in einem sumpfigen Grünlandsiepen und fliesst nach ca. 300 m westlich durch das geschlossene, stark reliefierte Waldgebiet "Buchenholz". Abschnittsweise mäandriert der Bach noch gut, teilweise sind Prallhänge bis ca. 5m Höhe ausgeprägt, in anderen Bereichen wurde er entlang der Spazierwege geführt und begradigt.
Ein schmaler Auenwaldstreifen mit alten Erlen und einzelnen alten Eschen sowie gut entwickelten Quellfluren begleitet ihn. In die angrenzenden Waldbestände mittleren Alters aus diversen Baumarten, die in die Aue hineinreichen, sind 3 Seitensiepen eingebettet.
Der Borbach ist durch Eingriffe wie Aufstau zu Teichen, Begradigung, Wegführung durch die Aue, Querbauwerke und
Einbindung in ein Privatgartengrundstück z.T. erheblich beeinträchtigt.

Es wird ein Konzept zur Wiederherstellung des gesamten Tales des Borbaches (unter Einbezug des Abschnittes im Waldgebiet "Hohenstein") empfohlen, da das Bachtal wegen seiner Größe, seiner Geomorphologie und der gut ausgebildeten Bachabschnitte als hochrangig schutzwürdig einzustufen ist.

Die bereits als NSG geschützte Kermelbachaue besteht bis auf die Fettweiden im Quellbereich und eine Feuchtbrache im Mittelabschnitt überwiegend aus Wald, wobei der durchgehende Erlensaum des naturnah mäandrierenden und von Quellfluren begleiteten Baches z.T. von Fichtenforsten begrenzt wird. Auch der Borbach mäandriert auf weiten Strecken und ist teilweise von älteren Erlen gesäumt, andererseits aber durch Fischteichanlagen, Pappelanpflanzungen und im Taltiefsten verlaufende, z.T. Schlingen abschneidende Wege beeinträchtigt.

Das hohe Entwicklungspotential wird von bereits bestehenden Artenschutzgewässern mit Röhrichtsaum und Amphibien- laichplatz sowie von bachbegleitenden Feuchtbrachen ergänzt.

Leitarten (Tiere): Eisvogel
Charakteristische Tierart: Wasseramsel (RL 3), Geburtshelferkroete (RL V)
Charakteristische Pflanzenart: Carex vesicaria (RL 3), Caltha palustris (RL V), Equisetum fluviatile


SCHUTZZIEL

Schutzziel:
Erhaltung von naturnahen Bachabschnitten und Ufergehölzen.

Entwicklungsziel:
Wiederherstellung einer naturnahen Bachauen mit begleitenden Gehölzabschnitten und extensiv bewirtschafteten Grünlandstreifen entlang des Bachverlaufs. Veränderung des Wegebaus im Sinne des Bachverlaufs (Abstand zum Ufer, Brückenbau etc.). Sukzessiver Ersatz der gebietsfremden durch bodenständige Baumarten.

Bedeutung im Biotopverbundsystem:


Verbundschwerpunkte:
- Aue-Gewässer

Fachbeitrag / Planung:
FB-Naturschutz u. Landschaftspflege Ennepe-Ruhr-Kreis


LAGE

Naturräumliche Haupeinheit:
Bergisch-Sauerländisches Unterland (NHE-CODE 337-E1)

Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Ennepe-Ruhr-Kreis Gemeinde(n): Witten, Herdecke

Höhe über NN: : keine Angabe

BEARBEITUNG

11.11.2011 Datenerfassung, Digitalisierung , Kartier-, Planungsbüro

LINK zum Informationssystem Biotopverbund:
https://www.lanuv.nrw.de/natur/landschaftsplanung/biotopverbund-in-nrw

Public Report generiert:20240725      domainobjectid: 3716946     Edate: 20160329