1 Allgemeine Informationen
Objektkennung:
 

NTP-007

Objektbezeichnung:
 

Naturpark Hohe Mark - Westmuensterland

Schutzgebietstyp (Designation Type):
 

Nationaler Schutzgebietstyp (NationalDesignationType)
Gebietstyp: Naturpark (DE05)

Schutzklassifizierung (Protection classification):
 

Naturschutz (natureConservation)

Allgemeine Bemerkungen:
 

Gegründet 1963 Wilde Pferde vor den Toren des Ruhrgebiets Große Wasserschlösser, Wind- und Wassermühlen, Heidelandschaften, einer der letzten Köhler Deutschlands, ein uraltes Steinkammergrab und die weithin bekannten Wildpferde sind die wichtigsten Attraktionen des Naturparks Hohe Mark. Über das mehrere tausend Kilometer lange Rad- und Wanderwegenetz sowie ein ausgedehntes Reitwegeangebot lässt sich der viertgrößte Naturpark Nordrhein-Westfalens hautnah erleben. Das Gebiet des Naturparks Hohe Mark grenzt unmittelbar an den Nordrand des Ruhrgebietes an. Aufgrund seiner Lage vor den Toren des Ruhrgebietes ist der Naturpark ein bevorzugtes Naherholungsgebiet für diesen Ballungsraum. Die Siedlungsgeschichte beginnt früh Die ältesten Funde menschlicher Kultur stammen aus der klimatisch begünstigten Warmperiode zwischen den beiden letzten großen Eiszeiten, der Riß- und Würm-Eiszeit. Beim Kanalbau in Datteln wurden eine Speerspitze aus Elfenbein und zwei Faustkeile gefunden, die sich heute im Besitz des Naturparks befinden. Die "Düwelsteene" (9) mitten in den "Uhlen Wäldern" östlich von Heiden sind eine aus großen Findlingsblöcken errichtete Steinkammer-Grabstätte, die mit einem Alter von mehr als 4.000 Jahren das älteste erhalten gebliebene Kulturdenkmal innerhalb des Naturparks ist. Später kamen die Römer und drangen vom Rhein her über Xanten entlang der Lippe vor. Bei Dorsten und südwestlich von Haltern am See errichteten sie Lager und Befestigungen zur Sicherung des Nachschubes. Heute sind im Westfälischen Römermuseum (13) in Haltern am See, dem wichtigsten Römerstandort in Westfalen, die bedeutendsten Funde aus allen Römerlagern an der Lippe zentral ausgestellt. Landschaft mit kleinen "Höhepunkten" Große Flächen des Naturparks (rund 35 Prozent) sind dicht bewaldet mit Misch-, Laub- und Nadelgehölzen. Die bäuerliche Kulturlandschaft mit eingestreuten Hecken, Feldgehölzen, kleinen Heideflächen, Einzelgehöften und Dörfern bringt Abwechslung zum geschlossenen Forst. Die Reliefunterschiede sind gering, treten aber für das Auge im Flachland deutlich hervor und schaffen so den Eindruck eines abwechslungsreichen Geländes. Im Westen des Naturparks wird das Gesicht der Landschaft durch die Niederrheinischen Sandplatten geprägt. Zu ihnen gehören die "Steinberge", die "Brüner Höhen" und "Tester Berge". Der östliche Teil des Naturparks erhält sein Gepräge durch die kreidezeitlichen Halterner Sande, die weithin von Flugsand überdeckt sind. Ein überraschend bewegtes Relief findet sich in dem "Hügelland-Dreieck" Hohe Mark-Borkenberge-Haard und im "Rekener Kuppenland". Diese Gebiete sind insbesondere für den Wanderer erschlossen. Der "Stimberg" in der Haard ist mit 154 Metern Höhe die höchste Erhebung im Naturpark. Im Norden schließt sich die breite "Merfelder Niederung" an, die heute geschützte Reste der noch vor wenigen Jahrzehnten geschlossenen Moor- und Bruchgebiete aufweist. Beginnend auf der Höhe von Borken ziehen sich größere Waldgebiete im Wechsel mit Acker- und Grünland nach Süden und Südosten bis vor die Tore der Ruhrgebietsgroßstädte. Touristenattraktion Stausee Eine besondere Rolle spielt der Halterner Stausee. Er entstand 1928 bis 1930 durch den Aufstau von Stever und Mühlenbach. Durch ständige Ausbaggerung ist eine Wasserfläche von 307 Hektar mit rund 20,5 Millionen Kubikmetern Stauraum geschaffen worden. Er dient der Anreicherung des Grundwassers für die Wassergewinnung und -versorgung des nördlichen Reviers. Der Stausee wurde aber auch ein Mittelpunkt der Erholungslandschaft um Haltern am See. Die Besucherzahl an schönen Sommertagen erreicht Rekordwerte. Nur zwei Kilometer weiter östlich befindet sich der 1985 errichtete, kleinere Hullerner Stausee. Rundwanderwege und Weitwanderstrecken erschließen den Naturpark Der Druck des Erholungsverkehrs aus dem Ruhrgebiet erforderte in größerem Umfang die Anlegung von Wanderparkplätzen mit einem entsprechenden Angebot an Wanderwegen. Von mehr als 200 Parkplätzen aus führen Rundwanderwege in einer Gesamtlänge von über 1.300 Kilometern in die verschiedenen Wandergebiete des Naturparks. Hinzu kommen die Weitwanderstrecken des Sauerländischen Gebirgsvereins, die ganz oder teilweise das Naturparkgebiet durchziehen. Auch für Reiter gut erschlossen Besonders gern aufgesuchte Gebiete sind das Hügelland der Hohen Mark mit einem Rundwegenetz von 215 Kilometern, die Haard mit 167 Kilometern, das Gebiet der Königshardter Sandplatten und des Hünxe-Gahlener Lippetales mit 150 Kilometern sowie das Gebiet der Schermbecker Sandplatten mit 150 Kilometern Wanderwegen. Dem Freizeitreiter wird insbesondere im östlichen Naturparkgebiet ein über 200 Kilometer langes Reitwegenetz angeboten. Dort befinden sich auch einige Wanderparkplätze, die für Pferdeanhänger geeignet sind. Neben den Wander- und Reitwegen erschließt ein gut ausgebautes, mehrere tausend Kilometer langes Radwanderwegenetz den Naturpark regional und überregional. Es bietet unterschiedliche Themenrouten, die die zahlreichen Attraktionen des Naturparks zu besonderen Erlebnisfahrten zusammenfassen. Eine ausführliche Beschreibung der Routen findet man in den entsprechenden Radwanderkarten. Weitere Details befinden sich im Infokasten auf der folgenden Seite. Landschaftsschutz sorgt für reiche Flora und Fauna Der vielgestaltige Wechsel unterschiedlicher Landschaftstypen im Naturpark Hohe Mark bietet einer artenreichen Flora und Fauna einen wertvollen Lebensraum, darunter viele bedrohte oder seltene Arten. Als Besonderheiten des Naturparks sind die erste Westfälische Kormoran-Kolonie in der Heubachniederung bei Dülmen und die Graureiherkolonie auf der Overrather Insel im Halterner Stausee zu nennen. Schlösser, Wind- und Wassermühlen erwarten den Besucher Im Naturpark liegen einige Raritäten aus dem Bereich der westfälischen Wasserburgen. Der Reiz der in die idyllische westfälische Parklandschaft eingebetteten Schlösser Lembeck (8), Raesfeld (4) oder Velen (10) liegt auf der Hand: Sie zählen zu den kunstgeschichtlich interessantesten Wasserschlössern des Münsterlandes. Die Wasserburg Gemen (6), Stadt Borken, zieht als Jugendburg jährlich unzählige Jugendliche an. Neben den zahlreichen Schlössern gibt es über 35 Wind- und Wassermühlen. Die sehenswertesten Mühlen stehen in Coesfeld-Lette, Dinslaken-Hiesfeld (2), Tüshaus (7), und Groß Reken (11). Im Norden der Bruchlandschaft des Weißen Venn liegt die Wildpferdebahn des Herzogs von Croy. Heide und Wald bilden hier zusammen mit ausgedehnten Koppeln die Heimat der berühmten "Wildpferde", Kreuzungen der einst im Merfelder Bruch heimischen Wildpferde mit anderen Wildpferderassen. Die Tiere wachsen in völliger Freiheit auf. Renaissance-Tiergarten ist Paradies für Rotwild Der Tiergarten am Schloss Raesfeld (4), errichtet in der Mitte des 17. Jahrhunderts, ist einer der ältesten noch gut erhaltenen Renaissance-Tiergärten Deutschlands. Im Rahmen der REGIONALE 2004 erhielt der in den Jahrhunderten verwilderte Park die Charakteristika des renaissancezeitlichen "Paradieses" zurück. Mit seinen abwechslungsreichen Waldungen, seinen Wegachsen, Palisaden, Teichen, Heide- und Freiflächen, seinem Rot- und Damwild ist der Tiergarten heute ein einzigartiges Zeugnis der Anfänge des Tier- und Naturschutzes und ein wunderbares Spiel- und Spaziergelände. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Schloss wurde zeitgleich ein neues Informations- und Besucherzentrum errichtet. Toben erwünscht, Erholung garantiert In allen Orten des Naturparks gibt es Freibäder, aber auch vielfach Hallenbäder. An viele Parkplätze mit Rundwanderwegen sind Spielplätze, Waldsportpfade usw. angebunden worden, und zu mancher Ausflugsgaststätte gehören Spielplätze, vom Robinson-Spielplatz bis zum Minigolf. Besonders zu erwähnen sind die Freizeitanlagen "Stim-bergpark-Maritimo" (15) in Oer-Erkenschwick und "Haus Pröbsting" (16) bei Borken. Motor- und Segelfluggelände sind die "Borkenberge" bei Haltern am See und die "Schwarze Heide" zwischen Dinslaken und Kirchhellen. Wassersportmöglichkeiten verschiedener Art bietet der Halterner Stausee: Baden, Segeln, Surfen und vieles andere mehr. INFO: Einmal im Jahr (am letzten Samstag im Mai) werden die Wildpferde in das große Oval einer von Zuschauern dicht gesäumten Schaubahn getrieben. Die einjährigen Hengste werden dann aus der Herde heraus gefangen und versteigert. Eine aufregende Veranstaltung, nicht nur für die Pferde!

Naturräumliche Zuordnung:
 

543 - Emscherland
544 - Westmünsterland
576 - Isselebene
578 - Niederrheinische Sandplatten

Digitalisierte Fläche (ha) / (Digitize area (in hectares)):
 

104.161,0926


2 Verwaltungstechnische Informationen
Objektkennung:
 

NTP-007

Objektbezeichnung:
 

Naturpark Hohe Mark - Westmuensterland

Verwaltungsgebiet (District):
 

Regierungsbezirk: Duesseldorf
 

Kreis: Oberhausen (Nuts-Code: DEA17)

 

Gemeinde: Oberhausen


Regierungsbezirk: Duesseldorf
 

Kreis: Wesel (Nuts-Code: DEA1F)

 

Gemeinde: Dinslaken

 

Gemeinde: Hamminkeln

 

Gemeinde: Hünxe

 

Gemeinde: Schermbeck

 

Gemeinde: Wesel


Regierungsbezirk: Muenster
 

Kreis: Bottrop (Nuts-Code: DEA31)

 

Gemeinde: Bottrop


Regierungsbezirk: Muenster
 

Kreis: Borken (Nuts-Code: DEA34)

 

Gemeinde: Borken

 

Gemeinde: Heiden

 

Gemeinde: Raesfeld

 

Gemeinde: Reken

 

Gemeinde: Rhede

 

Gemeinde: Velen


Regierungsbezirk: Muenster
 

Kreis: Coesfeld (Nuts-Code: DEA35)

 

Gemeinde: Coesfeld

 

Gemeinde: Dülmen

 

Gemeinde: Lüdinghausen

 

Gemeinde: Olfen


Regierungsbezirk: Muenster
 

Kreis: Recklinghausen (Nuts-Code: DEA36)

 

Gemeinde: Datteln

 

Gemeinde: Dorsten

 

Gemeinde: Haltern

 

Gemeinde: Marl

 

Gemeinde: Oer-Erkenschwick

Digitalisierte Fläche (ha) / (Digitize area (in hectares)):
 

104.161,0926


Gebietskoordinate (x-, y-coordinate):
 

R: 2535349 / H: 5732469

Digitalisiermaßstab (Digitize scale):
 

1:50.000


3 Link auf externe Dokumente
Link(s): :
 

http://www.bfn.de/0308_np.html