1 Allgemeine Informationen
Objektkennung:
 

NTP-004

Objektbezeichnung:
 

Naturpark Dümmer

Schutzgebietstyp (Designation Type):
 

Nationaler Schutzgebietstyp (NationalDesignationType)
Gebietstyp: Naturpark (DE05)

Schutzklassifizierung (Protection classification):
 

Naturschutz (natureConservation)

Allgemeine Bemerkungen:
 

Gegründet 1984 Fischerdörfer und Natur pur im Landesinnern Der Dümmersee ist Hauptattraktion des Naturparks Dümmer und zugleich ein Besuchermagnet: Die ehemaligen Fischerdörfer an seinen Ufern sind das Hauptziel Erholung suchender Ausflügler. Darüber hinaus dienen Wald, Berge und Moor als reizvolle Kulisse für pittoreske Windmühlen, Kirchen und Fachwerkhäuser. Hier kann man Wassersport treiben und die Natur beobachten, ausspannen oder die Seele baumeln lassen. Genau das Richtige für gestresste Stadtmenschen! Es beginnt in der Eiszeit: Gletscher türmen die Endmoränen der "Dammer Berge" auf; ihr Schmelzwasser ergießt sich in die Dümmerniederung. Der Dümmersee entsteht. Gemeinsam mit den in der Kreidezeit aufgeschichteten Stemweder Bergen im Südosten des Sees bilden die beiden bewaldeten Erhebungen prägende Bestandteile dieser Region, die am Beginn der norddeutschen Tiefebene liegt. Der Südteil des Naturparks, die Gemeinde Stemwede, ist dagegen altes Kulturland. Gut erhaltene historische Windmühlen sind dort anzutreffen. Moorlandschaft mit Torfstechertradition Mittelpunkt des Naturparks ist der von der Hunte gespeiste Dümmersee. Er ist eingebettet in Feuchtgrün landflächen mit ausgedehnten Beständen an Sumpfdotterblumen. Besonders wertvoll sind die Röhrichte mit vorgelagerten Laichkraut- und Seerosenformationen. Im Westen erheben sich die Dammer Berge (145 m ü. NN). Sie zeichnen sich durch eine abwechslungsreiche Landschaft mit Laubwäldern, Nadelholzforsten und reich strukturierten Wiesentälern aus. Dagegen zeigt der 181 Meter hohe Stemweder Berg im Südosten eine völlig andere Struktur: Der Wald besteht hier vorwiegend aus Buchen. Auch die Fauna des Naturparks ist äußerst abwechslungsreich. Das Oppenweher Moor wiederum liegt östlich des Sees. Hier wurde bis vor rund 60 Jahren noch Torf gestochen. Inzwischen sind die Entwässerungsgräben verschlossen, und es ist wieder ein sehr wertvolles, wachsendes Hochmoor entstanden. Wesentlich vielfältiger, fast parkartig ist das Erscheinungsbild südlich der Stemweder Berge. Das Naturparkgebiet ist von einem gut ausgebauten und ausgeschilderten Wanderwegenetz durchzogen. Überregionale Wanderwege sind der "Pickerweg", der von Osterblumen. Osnabrück über Damme, Vechta nach Wildeshausen verläuft, der "Ems-Hase-Hunte-Else-Weg", der die genannten Flüsse verbindet und der "Meerweg", der das Steinhuder Meer über den Dümmersee mit dem Zwischenahner Meer verbindet. Der Dümmersee ist im Sommer ein ideales Wassersportrevier (Baden, Schwimmen, Segeln, Surfen, Rudern, Paddeln, Segelbootrundfahrten); im Winter ist dort bei geschlossener Eisdecke Schlittschuhlaufen, Eissegeln und Eiswandern angesagt. Auch Angler finden hier die Möglichkeit, an dem See, der Hunte, der Lohne oder einem Angelteich ihrer Passion nachzugehen. Dem Baden und Schwimmen kann sowohl an den ausgewiesenen Badestränden in Hüde und Lembruch, als auch im Freizeit-Hallenbad Hüde und zahlreichen Hallen-, Frei- und Naturbädern in den umliegenden Gemeinden nachgegangen werden. Rundwanderweg bietet exzellente Aussicht auf den Dümmersee Um den Dümmersee führt ein 18 Kilometer langer Rundwanderweg, an dem sich fünf Aussichtsplattformen befinden. Von dort können sowohl der See als auch die angrenzenden Feuchtwiesenflächen beobachtet werden. Auch der Reitsport kann auf Reiterhöfen ausgeübt werden. Interessante Unterkünfte sind insbesondere für Familien mit Kindern und Jugendgruppen die vorhandenen "Heuhotels", wo auf einer Stroh- oder Heuunterlage übernachtet werden kann. Die Naturschutzstation Hüde (1) im Ochsenmoor informiert über das Feuchtgebiet; dort befinden sich eine Ausstellungsdeele, ein Naturerlebnispfad und ein zehn Meter hoher Naturbeobachtungsturm sowie ein Naturerlebnisgarten. Letzterer ist mit Insektenhotel und Amphibienteich insbesondere für Kinder sehr faszinierend; hier wird spielerisch Naturschutzwissen vermittelt. Der Dümmersee wird von den großräumigen Waldgebieten "Dammer Berge" und "Stemweder Berge", die über gut ausgebaute und beschilderte Wanderwege verfügen, umrahmt. Dort ist auch bei Schnee das Rodeln möglich. Doch damit nicht genug: Auf abgelegenen Verkehrsflächen und ausgebauten Radwegen finden Inline-Skater ideale Bedingungen. Das Oppenweher Moor (5), eines der wenigen nordrhein-westfälischen Moore, ist mit seinen Wandermöglichkeiten ebenfalls ein gern aufgesuchtes Ziel. Fruchtendes Wollgras, die Heideblüte im Herbst, Moorfrosch, Bekassine, Uferschnepfe, Moorbläuling, Raubwürger und vieles mehr sind hier anzutreffen. Auch der Kranich ist hier auf Nahrungssuche und bei der nächtlichen Rast unser Gast. Das zur Diepholzer Moorniederung gehörende Oppenweher Moor (5) ist für naturkundlich Interessierte auch deshalb ein besonderes Erlebnis, da hier verschieden lange Rundwanderwege, ein Lehrpfad, der Infopavillon "Moorblick" und ein Vogelbeobachtungspunkt zum Verweilen einladen. Wandern, Radfahren, Laufen, Mountainbiking, Inline-Skaten und Nordic Walking sind neben den bereits angesprochenen Aktivitäten auf gut ausgebauten und -geschilderten Wegen möglich. Alle angesprochenen Ziele sind auch per Auto zu erreichen, Wanderparkplätze finden sich zahlreich. Sowohl sportlich aktive als auch reine Entspannung suchende Gäste finden hier angemessene Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Insbesondere Naturinteressierte, junge Familien, aber auch Senioren, egal ob Einzel- oder Gruppenreisende, und Kurzurlauber können hier einen abwechslungsreichen Aufenthalt verleben. Der hohe Naturschutzwert dieser Region zeigt sich auch darin, dass sich dort sechs Europäische Schutzgebiete Natura 2000 (FFH und Vogelschutzgebiete) befinden. Kulturelle Attraktionen rund um den See Windmühlen prägten früher das Bild der Landschaft südöstlich des Dümmersees. Eine Bockwindmühle in Oppenwehe (6) und eine Hofmahlmühle in Levern (10) können auch heute noch besichtigt werden. Den Ortskern des über eintausend Jahre alten, ehemaligen Stiftsortes Levern (9) bestimmen die gut erhaltenen Fachwerkhäuser und die historische Kirche. Hier findet sich auch das Heimathaus mit seiner Ausstellung historischer Möbel, Gerätschaften, Urkunden usw. Ein ähnliches Gebäude befindet sich in Wehdem (8), das liebevoll und sachkundig von Bürgern betreut und ausgestaltet worden ist. Dort findet man u. a. das Klassenzimmer einer ehemaligen Zwergschule, historische Trachten, Webstühle sowie einen Bauerngarten mit Wagenremise. Das im Jahr 2003 umgebaute und neu gestaltete Dümmermuseum (2) in Lembruch zeigt einen Teil der wertvollsten Ausgrabungsstücke aus der frühen Besiedlung der Uferzonen des Sees und ein Großmodell des Steinzeitdorfes "Hunte I"; es ist Ort wechselnder Ausstellungen und Veranstaltungen. In der Naturschutzstation Hüde (1) wird in der Ausstellung über Natur und Landschaft und die Aufgaben dieser Einrichtung informiert. Im Stadtmuseum Damme (12) wird die Arbeit in einem Eisenerzbergwerk dargestellt. Im Kutschenmuseum (15) in Steinfeld reihen sich Hunderte von Kutschen, Leichenwagen und ähnlichen Fahrzeugen in Ausstellungsräumen. Im Naturpark gibt es - neben den ständigen Attraktionen, die das ganze Jahr über besucht werden können, auch saisonale Highlights, die jährlich viele Touristen in das Gebiet locken; der so genannte "Dümmerbrand", ein Feuerwerk, findet alljährlich in Hüde oder Lembruch statt. Oder die "Eiswette" an der Westseite des Dümmer, ein winterliches Vergnügen auf oder am See. Der Karneval in Damme ist ebenfalls sehenswert. Und schließlich der große Viehmarkt in Brockum, der größte Umschlagplatz für Nutztiere in der Region (alle Termine im Infokasten). INFO: Im Naturpark reihen sich kulturelle Attraktionen und Naturschönheiten aneinander: Es gibt ein Hügelgrab aus der Bronzezeit auf dem Stemweder Berg zu besichtigen, die Wallburgen aus der Eisenzeit Dersaburg und Sierhausener Schanzen, den Steigenberg und Mordkuhlenberg mit Aussichtsturm, das Gut Ihorst mit Burg, Kapelle und Wehrgraben in Holdorf und die Schäferhöfe in Stemshorn und Oppenwehe. Ein Besuch lohnt sich.

Naturräumliche Zuordnung:
 

584 - Diepholzer Moorniederung
582 - Rhaden-Diepenauer Geest

Digitalisierte Fläche (ha) / (Digitize area (in hectares)):
 

13.274,2668


2 Verwaltungstechnische Informationen
Objektkennung:
 

NTP-004

Objektbezeichnung:
 

Naturpark Dümmer

Verwaltungsgebiet (District):
 

Regierungsbezirk: Detmold
 

Kreis: Minden-Lübbecke (Nuts-Code: DEA46)

 

Gemeinde: Rahden

 

Gemeinde: Stemwede

Digitalisierte Fläche (ha) / (Digitize area (in hectares)):
 

13.274,2668


Gebietskoordinate (x-, y-coordinate):
 

R: 2656182 / H: 5816179

Digitalisiermaßstab (Digitize scale):
 

1:50.000


3 Link auf externe Dokumente
Link(s): :
 

http://www.bfn.de/0308_np.html