LINFOS-Kennung: VIE-034 Schutzziel: Die Schutzausweisung dient: • der Erhaltung einer in ihren Grundzügen intakten spätmittelalterlichen Kulturlandschaft als landeskundlich bedeutsame Einheit; • der Erhaltung historischer Strukturen und Einzelelemente wie Buchenniederwälder, Eichen-Birken-Mittelwälder, Peschen, Wallhecken sowie Eichen- und Buchenüberhälter als landeskundlich bedeutsame Elemente selbst und als Umfeld einer Vielzahl historisch wertvoller Objekte wie Landwehren, Schanzen, Viehtriften, Wege, Grenzwälle und -gräben sowie Flachsrösten; Im Schutzgebiet kommen folgende gefährdete Tierarten vor: Vögel: • Baumfalke • Dorngrasmücke • Nachtigall Amphibien: • Kammmolch Pflanzen: • Kleinling • der Erhaltung einer vielfältig strukturierten, historisch gewachsenen Kulturlandschaft mit hohem Erlebniswert und als Anschauungsbeispiel für die Landschaftsentwicklung vom späten Mittelalter bis heute für die Erholung des Menschen; • der Erhaltung eines vielgestaltigen und strukturreichen Waldgebietes im Wechsel mit Wiesen, Weiden und Ackerflächen als Lebensraum wild wachsender Pflanzen und wild lebender Tiere; • der exemplarischen Wiederherstellung von Flachsrösten, Kampen, Landwehren, Wallhecken, Wegen, Viehtriften, Buchenniederwäldern und -kopfbäumen, Eichen-Buchenwald sowie Heiden als landeskundlich bedeutsame Elemente und Strukturen; • der exemplarischen Wiedereinführung von Lemmen, Schneiteln, Flachsrotten, Waldbeweidung, Dreifelder- und althergebrachten Fruchtfolgewirtschaft als historische, landeskundlich bedeutsame Arbeitstechniken und Wirtschaftsformen; • der Wiederherstellung von Lebensräumen und -stätten für gefährdete, wild lebende Tiere und wild wachsende Pflanzen durch Entwicklung von Heiden, Anpflanzung von Hecken, Förderung von Althölzern und Kopfbäumen und der Wiedereinführung historischer land- und forstwirtschaftlicher Bodennutzung mit u.a. temporärer Brache sowie Nieder- und Eichen-Buchenwald. Flachsröste (Flachskuhlen): Mit Lehm abgedichtete, viereckige, etwa bis 2 m tiefe, mit Wasser gefüllte Erdgruben mit einer durchschnittlichen Größe von 3 x 5 m für die Flachsrotte. Kampe: Umwallte Waldareale mit fruchttragenden Hochstammbäumen oder Kopfbäumen, vorwiegend von Buche und Eiche. Die Wälle waren mit für Vieh undurchdringlichen Hecken bestockt. Im Herbst dienten die Kampe hauptsächlich der Bucheckern- bzw. Eichelmast von Schweinen. Viehtriften: Von dichten Hecken beidseitig gesäumte Wege, auf denen das Vieh zu den Weideflächen getrieben wurde. Dreifelderwirtschaft: Nutzung von Ackerflächen im 3-jährigen Rhythmus, z.B.: 1. Jahr: Brache und Düngung, 2. Jahr: Getreideanbau (z.B. Weizen), 3. Jahr: Hackfruchtanbau (z.B. Rüben). Fruchtfolgewirtschaft: Nutzung von Ackerflächen im 5-jährigen Rhythmus, z.B.: 1. Jahr: Getreide (z.B. Weizen), 2. Jahr: Hackfrucht (z.B. Rüben), 3. Jahr: Getreide (z.B. Roggen mit Kleeuntersaat), 4. Jahr: Getreide (z.B. Hafer), 5. Jahr: Hackfrucht (z.B. Kartoffeln). Lemmen: Vegetative Vermehrung von Buchen durch Absenken junger, biegsamer Austriebe bis zum Waldboden, Feststecken mit Astgabeln und Abdecken mit Erdreich. Schneiteln: Abschlagen oder Abschneiden der Austriebe von Kopfbäumen oder Baumstöcken zur Holz- oder Futtergewinnung. Flachsrotte: Gärvorgang – Wasserrotte – zu dem die zusammengebundenen Leinpflanzen im Wasser der Flachsrösten für ca. 14 Tage eingelagert wurden. Hierbei lösten sich die für die Leinenherstellung notwendigen Bastfasern. Links auf externe Dokumentehttp://legaldocs.naturschutzinformationen.nrw.de/legaldocs/LP Bockerter Heide_Text.pdfVerwaltungstechnische AngabenSchutzstatus:NSG, bestehend Verfahrensstand: LP rechtskraeftig Gültigkeit: Inkraft seit: 1992, Inkraft: 1995, außerkraft: 9999 Amtsblatt / LP: Amtsblatt esg alt (1992-08-13) LP Bockerter Heide (1995-03-03) LP Bockerter Heide alt (1993-09-06) Digitalisiermaßstab: Maßstab 1:5.000 Allgemeine Bemerkungen: Geometrie vom Kreis übernommen (2024) LAGERegierungsbezirk: Düsseldorf Kreis: Viersen Gemeinde(n): Viersen öffentlicher Report generiert:20250222 domainobjectid: 3032799 Edate: 20140801 |