1 Allgemeine Informationen
Objektkennung:
 

GK-5210-003

Objektbezeichnung:
 

Bergbaurelikte der Grube "Altglueck" noerdlich Hanf

Schutzstatus:
 

LSG, bestehend
KD, Vorschlag

Verwaltungsgebiet (District):
 

Regierungsbezirk: Koeln
 

Kreis: Rhein-Sieg-Kreis (Nuts-Code: DEA2C)

 

Gemeinde: Hennef

Digitalisierte Fläche (ha) / (Digitize area (in hectares)):
 

0,6131

Flächenanzahl:
 

1


Objektbeschreibung (Object description):
 

In einem Nebenbach des Hanfbaches liegen noerdlich Hanf-Broich Berg-
baurelikte der Grube "Altglueck". Die Grube gehoert zum Betriebsge-
lande der Grube "Silberkaule" bei Bennerscheid (vgl. 5209-059).
Offenbar wurde von diesem Nebental aus der erzfuehrende Gang, der
weiter westlich verlaeuft, angefahren.
In der Geologischen Karte ist noch ein Stollen eingezeichnet. Er
liegt aber auf Privatgelaende (Bavartia) und war waehrend der Kar-
tierung nicht zugaenglich. Weiter oestlich befindet sich eine aus-
gedehnte Abraumhalde bis 6 m Hoehe. Das Material besteht i.W. aus
Sand- und Siltsteinen, bisweilen finden sich aber auch Gangquarze
mit schoenen Pyrit-Bildungen. Auesserlich sind die Pyrite z.T. be-
reits zu Brauneisen verwittert.
Es sind Relikte eines intensiven Blei-Zink-Bergbaus. Die Vererzun-
gen waren an einen 6 - 20 m maechtigen Gange gebunden, der unter
einem sehr spitzen Winkel das allgemeine Streichen des Devons durch-
setzte. Der Erzgang streicht Nordost-Suedwest, faellt steil nach
Nordwesten ein und besteht aus vielen neben- und aneinandergereih-
ten Erzmitteln.
Bei dem Gang, der ueber eine Laenge von 950 m bekannt war, ueber-
wogen in den oberen Teufen Bleiglanz und in den unteren Zinkblende.
Bei edler Erzfuehrung erreichte die Zinkblende bis zu 6 m Maechtig-
keit. Die Erze waren an "grauwackenreiche" Schichten gebunden. Nach
der Teufe zu, wo sich hauptsaechlich Tonschiefer als Nebengestein
vorfindet, verliert sich die Erzfuehrung. Die max. Abbautiefe er-
reichte somit lediglich ca. 120 m.
Die Erzgaenge sind fast immer an Stoerungen bzw. Grosskluefte ge-
bunden. Diese entstanden mit oder unmittelbar nach der Gesteins-
verfaltung im Oberkarbon vor etwa 295 Mill. Jahren (Asturische
Phase).
Die ersten Abbauspuren reichen vermutlich bis in das 12. Jahrhun-
dert zurueck. Beim Auffahren der Stollensohle fanden sich Relikte
des mittelalterlichen Bergbaus. In der letzten Betriebsperiode
(1853 - 71) lieferte die Grube insg. 79.000 t Roherz mit einem
Metallinhalt von 12.000 t Zink und ca. 900 t Blei. 1875 wurde die
Grube stillgelegt.
Im Bereich vor der Halde liegt ein mittlerweile kleiner, flacher
Teich. Moeglicherweise wurde er zur Erzwaesche angelegt. Das Ge-
waesser ist stark veralgt. Teilweise wurde der Talgrund auch mit
Bodenaushub aufgefuellt.

Schutzziel:
 

Bedeutende Zeugnisse des hiesigen Bergbaus.

Pädagogische Eignung:
 

1

Erholungseignung:
 

0


2 Weitere geowissenschaftliche Informationen
Stratigraphie:
 

Zeitalter Siegen (Unterdevon), Zeitalter: Palaeozoikum
Zeitalter Karbon, Zeitalter: Palaeozoikum
Zeitalter Oberkarbon, Zeitalter: Palaeozoikum
Zeitalter Westfal (Oberkarbon), Zeitalter: Palaeozoikum
Zeitalter Quartär, Zeitalter: Kaenozoikum
Zeitalter Holozän (Quartär), Zeitalter: Kaenozoikum
Zeitalter Devon, Zeitalter: Palaeozoikum
Unterdevon, Zeitalter: Palaeozoikum

Kenndaten:
 

gx2f / gx2c / gx2g / gx5a

Teildisziplinen:
 

Teildisziplin Allgemeine und Historische Geologie / Teildisziplin Mineralogie / Teildisziplin Geomorphologie / Teildisziplin Landschaftsökologie / Teildisziplin Bergbau und Bergbauarchäologie

Stichworte:
 

Aufschluss durch Bergbau / Mineral- oder Kristallbildungen / Mineralumbildungen / magmatisch-hydrothermale Lagerstätte / Pb-Sn-Zn-Cu-Lagerstätte / Stollen (-mundloch) / Abraumhalde / Mineralfundstätte / Dias vorhanden

Umfeld:
 

Grünland / Wald / Gewässer / Siedlung / befestigter Weg

Gefährdung:
 

Überbauung () / Verwahrlosung () / sonstiger Eingriff ()

Massnahmenbeschreibung:
 

Ueberpruefen, ob sich auf dem Privatgelaende noch weitere Bergbau-
relikte befinden. Ueberpruefen der Wasserqualitaet (Belastung des
Teiches und des Baches mit Schwermetallen). Ausweisung der Bergbau-
relikte als Bodendenkmal.

Naturräumliche Zuordnung:
 

324 - Niederwesterwald

Höhe über NN (height above sea level):
 

min. 148 m, max. 148 m


3 Verwaltungstechnische Informationen
Objektkennung:
 

GK-5210-003

Objektbezeichnung:
 

Bergbaurelikte der Grube "Altglueck" noerdlich Hanf

Verwaltungsgebiet (District):
 

Regierungsbezirk: Koeln
 

Kreis: Rhein-Sieg-Kreis (Nuts-Code: DEA2C)

 

Gemeinde: Hennef

Digitalisierte Fläche (ha) / (Digitize area (in hectares)):
 

0,6131

Flächenanzahl:
 

1


´
TK25, Quadrant, Vierteilquadrant:
 

5210, Q3, VQ3

Gebietskoordinate (x-, y-coordinate):
 

R: 2594378 / H: 5620213


Bearbeitung:
 

Kartierung / Bearbeitung:
 

Strassmann

 

Datum: 30.06.1991, Kartierung/ Beobachtung

Informationen von Dritten:
 

Rheinisches Amt fuer Bodendenkmalpflege(fuer Objekt 5209-059) /
Historische Karten

Allgemeine Bemerkungen:
 

Feld Stratigraphie: Schlüssel "Palaeozoikum" wurde nicht gefunden!
Feld Stratigraphie: Schlüssel "Kaenozoikum" wurde nicht gefunden!
Feld Hinweis: Schlüssel "Hierzu auch Dias 5210-003D1 u. -003D2." wurde nicht gefunden!