|
Östlich von Untermaubach, zwischen Untermaubach-Bilstein und dem Hochkopf erstreckt sich das Naturschutzgebiet "Buntsandsteinfelsen im Rurtal von Untermaubach bis Abenden". Die Felsgesteine im NSG gehoeren in die hoehere Abteilung des mittleren Buntsandstein ("Hauptbuntsandstein"). Sie wurden bei vorherrschend semiariden Klimabedingungen in Rinnen eines aus zahlreichen Einzelstraengen bestehenden "verwilderten" Fluss-Systems abgelagert. Hierbei sind die Grobkonglomerate als Rinnenrueckstandssedimente, die uebrigen Konglomeratlagen sowie die gerollfuehrenden, meist groeberen Sandsteine als Sand- und Kiesablagerungen bei hoeherer bis hochenergetischer Stroemung zu interpretieren. Geroellfreie Sandsteine setzten sich als sandige Ueberflutungsabsaetze in flachen Rinnen bei geringer Fliessgeschwindigkeit ab, bei weiterem Nachlassen der Stroemung kam es zum Absatz von schluffig-tonigen Sedimenten (letztere treten mengenmaessig stark zurueck).
Suedlich von Untermaubach-Bilstein liegen innerhalb eines verwahrlosten, ehemaligen Gartengelaendes (?) mehrere, meist kleinere Felsklippen. Bei diesen Felsbildungen handelt es sich um zahlreiche Einzelfelsen im Hang, z.T. freistehend. Die Gesamterstreckung betraegt ca. 240m bei einer Breite bis 25m. Die Felshoehen liegen i.d.R. zwischen 3-7m, im Ostteil bei max.14m. Die Gesteinsabfolge besteht aus Sandsteinen und Konglomeraten im Wechsel, das Gestein ist teilweise intensiv rot gefaerbt. Bemerkenswert sind die teilweise deutlichen Kupferanreicherungen in Konglomeraten und gelegentlich in den zwischengelagerten Sandsteinen. Auf diese Vererzungen wurden frueher mindestens zwei Abbauversuche (vermutlich Prospektionsuntersuchungen) durchgefuehrt. Nach HOLZAPFEL (1911) treten bei Bilstein Bleierze gegenueber Kupfererzen deutlich zurueck, die Baenke fuehren hier durchweg geringe Mengen an Malachit. Bilstein gehoert zum Grubenfeld Maubacher Bleiberg. In den Jahren 1860-70 wurden in dem Verleihfeld umfangreiche Aufschluss- und Abbauarbeiten durchgefuehrt. Aus dieser Zeit duerften auch die oben erwaehnten Abbauversuche herruehren. Die Erzfuehrung war aber offenbar zu gering, um bauwuerdig gewesen zu sein.
Oestlich von Untermaubach-Bilstein ziehen sich bis zum Hochkopf (Hochkoppel) ueber eine Laenge von 500m Felstuerme, -waende u. -klippen am Hang entlang. Innerhalb dieser Felsgalerie liegen (von West nach Ost) folgende ehemalige Kletterfelsen - Chinesische Mauer (Rote Wand), "Grossen Wandmassivs" mit den im Kletterfuehrer erwaehnten Felsen "Pilzturm" (= 5. Turm), "Nasenturm" (= 4. Turm), "Hoeschturm" (= 3. Turm) und "Maubachturm" (=2. Turm). Zwischen "Hoeschturm" und "Maubachturm" liegt noch ein weiterer unbenannter Kletterfelsen (Kletterstiege "Der wackere Jupp" u. "Die kesse Marika"). Oberhalb des gesamten Felsbereichs verlaeuft ein Wanderweg (Nr.5) im Hang, der Weg ist teilweise mit Schutzgelaender abgesichert. Die Felsgalerie laesst sich in mehrere Einzelbereiche gliedern. Im aeusseren Westen liegen mehrere Einzelfelsen am Hang, z.T.einzelstehend, bis 12m hoch, teilweise von Efeu stark ueberwachsen, Gesamterstreckung ca.50m. Das Gestein ist hier teilweise intensiv rot gefaerbt. Oberhalb der Felsen (unterhalb von Wanderweg 5) mehrere verfallene Stollen (?) im Hang sowie kleine zugehoerige Abraumhalden. Es handelt sich hierbei entweder um Explorationsuntersuchungen auf Kupfer oder um den (auch unterirdischen) Abbau einer als Werkstein besonders geeigneten Sandsteinbank. Oestlich an die Einzelfelsen anschliessend die "Rote Wand", eine rotgelbe, insgesamt 60m lange, durchgaengig zwischen 18 u. 24m hohe, wenig gegliederte Felswand am Hang, teilweise bewachsen und von Rissen durchzogen. In auftretenden Sandsteinen fuehren z.T. auch Tongeroelle. In einem Bereich sehr starke Kupferimpraegnation in Konglomeraten, gebunden an Vererzungsfalle (eingeschaltete duenne Sandsteinbank). Die vorhanden Kupferminerale liegen meist als duenne Patina (Malachit) vor. Im Bereich der "Chinesischen Mauer" wandparallele, durch Klueftung von der Hauptwand weitgehend abgetrennte Felsplatten, teilweise (Suedosten) auch ueberhaengende Bereiche. Oestlich daran anschliessend z.T. wiederum Einzelfelsen (8-10m hoch) bzw. Felswand am Hang mit kleinen Nebenfelsen, wenig gegliedert, z.T. freistehend, auch kleine Ueberhaenge vorhanden. Es folgt das "Grosse Wandmassiv", eine in sich deutlich gegliederte Felswand am Hang, teilweise mit freistehenden Einzelfelsen (Tuermen), Hoehen bis 29m, oberste Spitzen z.T.freistehend (bis 5m), auch Ueberhaenge vorhanden, insgesamt ca.125m lang. Die Gesteinsabfolge besteht aus Konglomeraten und Sandsteinen im Wechsel, wobei Konglomeratbaenke ueberwiegen, die Felskoepfe bzw. -kanten i.d.R. aus (geroellfuehrenden) Sandsteinen bestehen. Der westliche Teil des "Massivs" entspricht dem sog. "Pilzfelsen" (21m hoch). Der Fels ist teilweise von Efeu bewachsen (dicke, knorrige Staemme). Im Kuppenbereich in eine Kluft einzementiertes Stahlrohr. Westlich hiervon Abfolgen von Sandsteinen und Konglomeraten im Wechsel. In Sandsteinen nicht selten Eisenanreicherungen (konzentrisch bis lagig). Nasenturm ca. 20m westlich des Hoeschturms mit junger Eiche auf der pilz- bis nasenfoermig ausgebildeten Kuppe. Westlich hiervon "Hoeschturm" mit Gedenktafel fuer Robert Hoesch in halber Hoehe. Der Fels besteht i.w. aus Konglomerat und besitzt ein relativ breites Felsplateau im Kuppenbereich. Am Fuss des Felsens ein ca.6m hoher IlexStrauch mit glatten (ganzrandigen) Blaettern. Die zwischen Hoeschturm und Maubachturm gelegenen Felsbereiche sind teilweise stark begruent (am Fuss Brombeere, teilweise von Efeu bewachsen, ansonsten Moos, Flechten, Farn), der Kuppenbereich ist als mehrfach gestuftes Felsplateau ausgebildet mit weitgehend vertrocknetem Moosbewuchs, Ginster etc. Hier auch Eidechsen sowie Kotspuren des Uhus. Es folgt der "Maubachturm", ein am Hang gelegener Fels mit z.T.kielfoermigen, plattigen Felsbereichen sowie Ueberhaengen bis ueber 2m, insg.ca. 25m lang und 14m hoch. Er besteht i.w. aus konglomeratischen Sandsteinen und Konglomeraten, zum Hangenden auch unreiner Sandstein. Der Felskopf ist kielfoermig zulaufend ausgebildet und mit Flechten, Moos, Heidekraut, Birke und Eiche bewachsen. Er gehoert zum Brutgebiet des Uhus. Es folgt bis hin zum Hochkoppel-Massiv (5204-017) eine bis 12m hohe stufenfoermige, gegliederte Felswand am Hang mit kleinen Ueberhaengen. Sie besteht basal aus konglomeratischen Sandstein, dann nur Konglomerate (zusammen ca.6m), dann konglomeratische Sandsteinbank (ca.1m), dann 4m Konglomerat, zum Abschluss nochmals 1m Sandstein. Etwas oberhalb im Hang auch ein schoener pilzfoermiger Felsen mit kleinem Fuss.
Oestlich von Untermaubach liegt gegenueber einer Papierfabrik das eindrucksvolle Felsmassiv "Hochkoppel" (Hochkopf) mit den Felspartien Hochkoppel, Loewenkopf und Pfarrer Stoffelsturm. Der Gesamtbereich ist etwa 150m lang und bis 34m hoch (Hochkoppelturm mit Gipfelkreuz). Die Gesteinsabfolge beginnt basal mit einer ausgepraegten Konglomeratlage, zum Hangenden wechseln Sandsteine (meist geroellfuehrend) und Konglomerate ab. Die einzelnen gerundeten Quarzkoerner zeigen Weiterwachstum von Kieselsaeure unter optisch gleichen Bedingungen ("Kappenquarze"). Die Felswaende sind meist mit Eisen-Mangan-Krusten ueberzogen. Beim Hochkoppelfels handelt es sich i.w. um eine steil abfallende Felswand, z.T.am Hang (Suedostwand), z.T.freistehend (Nordwestwand) mit einem aufgesetzten freistehenden Felspfeiler (Hochkoppelturm). Sowohl im oberen wie im unteren Bereich sind Felsueberhaenge vorhanden. Eine natuerliche Gefaehrdung in Form von kleineren Felsabbruechen durch Gesteinsabtrennungen besteht besonders dort, wo eine Kombination von Klueftung und Ueberhaengen zusammentrifft. Aufgrund akuter Felssturzgefahr wurden im Westteil im Herbst 1988 bereits umfangreiche Sicherungs- und Sanierungsmassnahmen durchgefuehrt (u.a. Betonverbau). Im Nordwesten folgt der "Loewenkopf" (frueher auch als Talwaechter bezeichnet). Es ist eine ca.50m lange, bis 28m hohe, am Hang gelegene Felswand, die vom Hochkoppelfels durch eine deutliche Schlucht getrennt wird. Das Felsplateau des Loewenkopfs ist mittlerweile eingezaeunt. Frueher wurde es offenbar von Besuchern stark frequentiert. Im aeusseren Nordwesten des Hochkoppel-Massivs liegt der PfarrerStoffels-Turm (= 1. Turm im Kletterfuehrer). Er ist dem Loewenkopf vorgelagert. Es ist ein weitgehend freistehender Felspfeiler, z.T. am Hang gelegen. An seiner Westseite befindet sich eine Spaltenbzw. Klufthoehle. Sie geht aus einer breiten klaffenden Grosskluft hervor und verschmaelert sowie erniedrigt sich bergseits. Die hinteren 4m sind vom Fels ueberdacht. Im Hoehlenraum Ausfaellung von Kupfermineralien (Patina) und Brauneisen.
|