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Auf einem Brachland vor dem Bauernhof (sowie im Vorgarten) befindet sich eine Gruppe (mehr als 15 Exemplare) von grossen Sandsteinbloek- ken (Laenge bis 3 Meter) sowie mehrer kleinere fluviatile Geroelle (Gewicht bis 100 kg) aus dem Rheinischen Schiefergebirge, die eine deutliche Zurundung aufweisen. Sie stammen alle aus der Unteren Mittelterrasse des Rheins. Der Sandstein ist ein helles, teilweise "gemasertes", relativ weiches Gestein, das leicht zu bearbeiten ist. Roehrenfoermige Hohlraeume gehen wohl auf ehemalige Baumwurzeln zurueck. Muthungsbohrungen zur Ergiebigkeit der Kies- und Sandlagerstaetten in der Unteren Mittelterasse auf Blatt Viersen (vgl. 4704-019) zeigten, dass das Vorkommen dieser Sandsteinbloecke horizontbe- staendig ist und in mehreren Lagen auftreten kann. Die Korngroesse der Sandsteine ist identisch mit den dazwischen- liegenden fluviatilen unverfestigten Sanden. Die Untere Mittelterrasse besteht aus einem vernetztem Rinnensystem an flachen Einmuldungen und grundwasserbeeinflussten Bodenbildungen, das vom verwildertem Rhein hinterlassen wurde, als er waehrend des Eisrueckzuges der Saale- Eiszeit zur Tiefenerosion ueberging und die Untere Mittelterrasse in einzelne Platten zerschnitt. Im Gegensatz zu den oben erwaehnten kleineren Fluss-Geroellen ge- hoeren die Sandstein-Bloecke nicht zu den fluviatil transportierten Driftgeroellen, wie sie ansonsten in den Mittelterrassen vorhanden sind, vielmehr sind sie autochthone Bildungen, die durch Verkittung der primaer lockeren Sande zu einem maessig festen Sandstein ent- standen. Bildungsort waren wohl die nach Zerschneidung des Terras- senkoerpers verbliebenen, hoehergelegenen Gebiete ausserhalb der neuen Rinnensysteme. Bildungszeit war wohl aufgrund der vorhandenen Baumwurzeln entweder die innerhalb der Saale- Eiszeit gelegene Treene- Warmzeit (noch fragliche Interglazialzeit) oder die post- saalezeitliche Eem- Warmzeit.
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