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Der Ardeyrücken und der Fröndenberger Horst sind zwar räumlich voneinander getrennt, werden aber aufgrund ihrer geologischen Verwandtschaft naturräumlich als eine Einheit betrachtet. Diese umfasst insgesamt eine Fläche von ca. 6.000 ha. Der Landschaftsraum liegt nördlich der Ruhr. Der größere westliche Teilbereich, der Ardeyrücken, erstreckt sich über 18 km Länge südlich von Witten an der Ruhr nach Osten bis Dortmund-Aplerbeck. Der Bereich des Höhenrückens ist etwa 2 - 4 km breit. Der östliche Teil des Landschaftsraums liegt nördlich von Fröndenberg an der Ruhr zwischen der Bundesstraße 233 sowie der L 881 bei Frohnhausen und reicht nach Norden bis Frömern. Die Ost-West Ausdehnung beträgt etwa 6 km, die Nord-Süd etwa 2 km. Der Ardeyrücken ist ein Teil des Ardeygebirges, das sich von der Ardeypforte nach Osten erstreckt. Die Ardeypforte ist ein 500 m breites Durchbruchstal der Ruhr zwischen Wetter und Witten im Westen des Landschaftsraums. Der Ardeyrücken zieht sich von 260 m Höhe an der Grenze zur Ardeypforte nach Nordosten über den Schnee in Witten und Herdecke, die Schanze und Auf dem Höchsten zum Sölderholz auf 200 m in Dortmund und schließt die offene Ender Ausraummulde ein. Er besteht aus mehreren parallel zueinander verlaufenden Höhenrücken (Eggen), die durch Täler voneinder getrennt sind. Der Untergrund der Kuppen besteht aus einer dünnen Verwitterungsdecke (Holozän) über Sandstein und Tonschiefer, typisch ist die oberflächennahe flözführende Karbonschicht. Die Hänge sind durch ausgeprägte Kerbtäler kleiner Bäche (den Siepen) zerfurcht und dadurch kleinräumig gegliedert. Zum Ruhrtal im Westen fällt das Ardey steil ab, wobei stellenweise Klippen zutage treten. Während der letzten Eiszeit begrenzten Ardey und Haarstrang gemeinsam das Vordringen des nördlichen Inlandeises. Heute trennen sie grob in Ost-West-Richtung die naturräumlichen Großeinheiten Westfälische Tieflandsbucht mit Emscherniederung und Hellwegbörden im Norden und Süderbergland mit dem Niederen Sauerland im Süden. Der Ardeyrücken selbst gehört zum Süderbergland. Dazu gehört ebenfalls ein Ausläufer des Niedersauerlands nördlich der Ruhr - der Fröndenberger Horst, eine ca. 220 m hohe Bergplatte aus Sandsteinen und Konglomeraten mit steinig-feinsandigen, basenarmen Böden. Sie reicht als ein Horst flözführenden Karbons zwischen den sanft abfallenden Lösshängen des südlichen Haarstrangs bei Fröndenberg im Kreis Unna dicht an die Ruhr heran. Die Böden des Landschaftsraums bestehen aus Parabraunerden und Braunerden mit Merkmalen der Pseudovergleyung. In den Sie-pen des Ardeys sind es Gleye bzw. Gleye mit stellenweisen Nassgleyen aus schluffig-lehmigen Bachablagerungen bei Frön-denberg. Die Kuppen und Höhenrücken sind mäßig trocken, ein Grundwas-serstockwerk ist nicht ausgebildet. Dies gilt auch für die Hänge, die allerdings einen "frischen" bis stellenweise "wechselfeuchten" ökologischen Feuchtegrad aufweisen. Die Bäche entspringen am Ardey-Rücken und Fröndenberger Horst, entwässern zur Ruhr und bilden ein relativ dichtes Fließgewässernetz. In den Bachtälern ist ein geringmächtiges Grundwasserstockwerk ausgebildet, der Grundwasserflurabstand ist gering (0-80 cm), jedoch stellenweise abgesenkt (-200 cm). Der ökologische Feuchtegrad ist vorwiegend "feucht" und stellenweise "nass". Die Eggen sind mit Buchenwäldern bestanden, in denen man Spuren historischer Waldnutzung wie Waldweide, Niederwaldwirtschaft und Köhlerei finden kann. Die potenzielle natürliche Vegetation ist der Artenarme Hainsimsen-Buchenwald, an den Hängen der Flattergras-Buchenwald, je nach Nässegrad auch mit Rasenschmiele. In den Siepen entlang mäandrierender Bäche besteht die potenzielle natürliche Vegetation aus Quellfluren und bachbegleitenden Schwarzerlensäumen sowie Weidengebüschen. Neben Buchenbeständen mit Ilex weisen die Wälder heute bedingt durch forstwirtschaftliche Maßnahmen ausgedehnte Stieleichen-, Roteichen-, Fichten-, Kiefern- und Lärchenbestände auf. Zur Verjüngung sind größere Kahlschläge angelegt. Kraut- und Strauch-schicht sind artenarm und haben meist einen geringen Deckungsgrad. Die Fließgewässer in den Siepen werden teilweise von schmalen bachbegleitenden Erlenwäldern mit charakteristischer Krautvegeta-tion begleitet. Häufig treten im Talgrund Nassweiden und binsenreiche nasse Grünlandbrachen auf, häufig sind Kleingewässer angebunden. Die Gewässer entspringen überwiegend in binsen- und hochstaudenreichen Sumpfquellen.
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