1 Allgemeine Informationen
Objektkennung:
 

LR-VIa-004

Landschaftsraumbezeichnung:
 

Bergisch-Maerkisches Karbonschieferhuegelland

Digitalisierte Fläche (ha) / (Digitize area (in hectares)):
 

36.003,2759

Flächenanzahl:
 

1


Landschaftsraumbeschreibung:
 

Das Bergisch-Maerkisches Karbonschieferhuegelland ist ein aeusserst lebhaft gegliederter
Landschaftsraum aus langgestreckten, schmalen Ruecken und flachen
Talsenken, beide in suedwest-nordoestlicher Streichrichtung. An den
Kaemmen treten harte karbonische Sandsteine und Quarzite zutage.
Die Senken liegen in weicheren Tonschiefern, Ziegelschiefern und
Schiefertonen. Entsprechend dem Relief ist die
Bodenentwicklung sehr unterschiedlich. In den Mulden haben sich
aus Ablagerungen von Verwitterungs- und Einschwemmlehmen
etwas tiefgruendigere, z.T. grund- und staunasse Boeden entwickelt.
Die Kuppen tragen nur schwach ausgepraegte, flachgruendige und
meist skelettreiche Boeden.
Die potentiell natuerliche Vegetation setzt sich aus Hainsimsen-
Buchenwaeldern auf den Kuppen und an den Haengen sowie
Eichen-Hainbuchenwaeldern, Hainmieren-Erlenwald und artenarmen
Bach-Erlen-Eschwald in den Taelern zusammen, am Suedrand auch
artenreicher Hainsimsen-Buchenwald auf kalkgetoentem Untergrund.


2 Landschaftsentwicklung, Landschaftsbild
Objektkennung:
 

LR-VIa-004

Naturräumliche Zuordnung:
 

337-E1 - Bergisch-Sauerländisches Unterland

Landschaftstyp:
 

vielfaeltig gegliederte, gewaesser- und gruenlandreiche, druch Streusiedlungen gepraegte Landschaft

Landschaftsbild:
 

Von landwirtschaftlichen Nutzungsformen gepraegter Raum mit charakteristischem Relief, dessen Gebietscharakter sehr anschaulich in lokalen Bezeichnungen wie "Elfringhauser Schweiz" zum Ausdruck kommt.
Das Acker-Gruenland-Verhaeltnis der landwirtschaftlich genutzten Tallagen ist deutlich zugunsten des Gruenlands (Maehweiden, Dauerweiden) verschoben.
Der Wald auf den mageren Kuppen und Oberhaengen besteht haeufig aus niederwaldartig genutzten Buchenbestaenden bzw. aus durchgewachsenen
Buchenniederwaeldern.
Die Siedlungen sind zumeist klein, bestehen oft nur aus Einzelhoefen bzw. Ansammlungen weniger Hoefe.
Der Landschaftsraum wird durchzogen von zwei Autobahnen sowie von mehreren Bundes- und Landesstrassen, die den Landschaftsraum an die angrenzenden Ballungsraeume anbinden.
Verstaedterungstendenzen (Besiedlung, Gewerbegebiete, Wegfall historischer Bauformen und Bauweisen) lassen sich vorwiegend an den Raendern des Gebietes feststellen, wo die Staedte aus dem suedlichen Ruhrgebiet bzw. aus dem Ennepetal beginnen, in das Gebiet "hineinzuwachsen". Der Landschaftsraum enthält einen lärmarmen Erholungsraum mit dem Lärmwert < 45 dB (A).

Historischen Elemente:
 

Schloss Steinhausen, Burg Hardenstein, K.D. Ruine Burg Altendorf, Bismarckturm, Burgruine Am Vorberg, N.D. Hecken


3 Leitbild, Ziele, Konflikte
Objektkennung:
 

LR-VIa-004

Konfliktbeschreibung:
 

- Verstaedterungstendenzen,
- Freizeitaktivitaeten, insbesondere durch Tages- und
Wochenendausfluegler,
- Ausbau und Neubau von Bundes- und Fernstrassen,
- Aufgabe der landwirtschaftlichen Nutzung und Brachfallen bzw. Aufforstung von Acker- und Gruenlandflaechen,
- veraenderte Nutzungsart und -intensitaet durch Spezialisierung und wirtschaftliche Entwicklung weniger Grossbetriebe,
- Aufstau von Fliessgewaessern (Teiche),
- Wasserverschmutzung durch Kleineinleiter, Strassenabwaesser etc.,
- Zunahme des Fichtenanteils der Waelder als "Brotbaum" insbesondere der privaten Kleinwaldbesitzer,
- Beseitigung von Kleingehoelzen in der Feldflur,
- Strassenneubau und -ausbau

Leitbild:
 

Das Landschaftsbild ist auch in Zukunft gepraegt durch einen relativ
vielfaeltigen Wechsel zwischen Wald und Offenland. Die Acker- und
Gruenlandflaechen werden nachhaltig genutzt. Insbesondere in den
mageren Kuppen- und steilen Hanglagen sowie in feucht-nassen
Talabschnitten liegen extensiv genutzte Gruenlaender. Die Baeche als
gebietstypisches Grundgeruest des Biotopverbundes sind naturnah und
werden von Ufergehoelz aus bodenstaendigen Baum- und Straucharten
gesaeumt. Sie durchfliessen gruenlanderfuellte Taeler, die grossen-
teils extensiv bewirtschaftet werden (Feuchtgruenland auf Sohle, Mager-
gruenland in den Hanglagen).
Die bodenstaendigen Buchenwaelder werden naturnah bewirtschaftet. Ihr
Flaechenanteil waechst durch Umwandlung nicht bodenstaendig bestockter
Bestaende.
Freizeitaktivitaeten und landschaftsgebundene Erholung werden gelenkt
und sind landschaftsangepasst.

Ziel-Massnahmen:
 

Erhaltung und Entwicklung naturnaher Talbereiche als Biotopverbundachsen durch
- naturnahe Gestaltung ausgebauter Fliessgewaesser(abschnitte),
- naturschutzsorientierte Gruenlandbewirtschaftung auf Teilflaechen,
- Anlage strukturreicher Ufergehoelze und Auenwaelder.
Erhaltung und Entwicklung naturnaher Waelder durch
- Umwandlung nicht bodenstaendig bestockter Bestaende,
- naturnahe Waldbewirtschaftung,
- Erhoehung der Alt- und Totholzanteile.
Sicherung einer nachhaltigen landwirtschaftlichen Nutzung durch
- Umwandlung der Aecker in Gruenland in erosionsgefaehrdeten Lagen,
- Anlage breiter ungenutzter Feldraine und Saeume,
- Gliederung der Feldflur mit Kleingehoelzen.
Lenkung der Erholungsnutzung und Freizeitaktivitaeten.



4 Naturausstattung
Objektkennung:
 

LR-VIa-004

Geologische Besonderheiten:
 

ehem. Steinbrüche, Felswände, Findlinge, Aufschlüsse, Bergbaurelikte, ehem. Ziegeleigruben, Prallhang der Ruhr, Isenberg-Halsgraben, Verkarstungsbereich, Schwalken, N.D. Erlenhöhle

Klima:
 

Hohe Niederschlagsmengen um 1000 mm/a mit einem Sommermaximum (bis zweigipfeliges Maximum), relativ niedrige Jahresmitteltemperaturen (8-9°C), milde Winter und kuehle Sommer,
klimatische Ausgleichsfunktion fuer angrenzende Ballungs- und Verdichtungsraeume

Relief:
 

Charakteristischer, regelmaessiger Wechsel von in SW-NO-Richtung streichenden Schichtrippen (Eggen) und Talmulden.
Den suedlichen Abschluss bildet ein langgestreckter, schmaler Bergruecken, der Hasslinghaeuser Ruecken


5 Biotope, Leitarten
Objektkennung:
 

LR-VIa-004


Potentielle natürliche Vegetation:
 

Luzolo luzuloidis-Fagetum , Hainsimsen-Buchenwald
, (Eichen-Hainbuchenwald)
Stellario nemorosae-Alnetum glutinosae typicum , Typischer Hainmieren-Erlen-Auenwald
, (artenarmer Bach-Erlen-Eschenwald)

Lebensraumtypen - Biotoptypen:
 

ohne Lebensraumtyp
 

Biotoptyp: Buchenwald (AA0)

 

Biotoptyp: Eichen-Buchenmischwald (AA1)

 

Biotoptyp: Feldgehölz (BA0)

 

Biotoptyp: Ufergehölz (BE0)

 

Biotoptyp: Fettweide (EB0)

 

Biotoptyp: Nass- und Feuchtgrünland (EC0)

 

Biotoptyp: Magergrünland (ED0)

 

Biotoptyp: Nass- und Feuchtgrünlandbrache (EE3)

 

Biotoptyp: Bachoberlauf im Mittelgebirge (FM1)

 

Biotoptyp: Höhlen und Stollen (GE0)


6 Verwaltungstechnische Informationen
Objektkennung:
 

LR-VIa-004

Objektbezeichnung:
 

Bergisch-Maerkisches Karbonschieferhuegelland

Digitalisierte Fläche (ha) / (Digitize area (in hectares)):
 

36.003,2759

Höhe über NN (height above sea level):
 

min. 100 m, max. 240 m


Gebietskoordinate (x-, y-coordinate):
 

R: 360566, / H: 5687993


Hinweis:
 

Erstaufnahme (09.1996)

Bearbeitung:
 

Mitarbeiter(-in) der LOEBF:
 

Huebschen

Kartier-, Planungsbüro:
 

Buero Buehner

 

Planungsbüro Erdmann

 

Datum: 01.12.2012, Datenerfassung, Digitalisierung

Allgemeine Bemerkungen:
 

GESTEINE
Kuppen: harte, stark gefaltete karbonische Sandsteine, Quarzite und
Konglomerate,
Senken: weichere Ton- und Ziegelschiefer sowie Schiefertone

BODEN
Schichtruecken und Oberhaenge mit skelettreichen, mageren Boeden,
Unterhaenge und Tallagen mit tiefgruendigen Boeden,
z.T. stau- oder grundnass.

PLANUNG
Fachbeitraege des Naturschutzes und der Landespflege fuer die
kreisfreien Staedte Bochum, Hagen, Herne und den Ennepe-Ruhr-Kreis

Aktualisierung durch Planungsbüro Erdmann, 12/2012