Objektkennung:
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LR-IIIa-104
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Naturräumliche Zuordnung:
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542 - Hellwegbörden
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Landschaftsentwicklung:
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Das Gebiet entlang des Hellwegs (der heutigen B1) ist schon seit langer Zeit besiedelt. Hier kommen perlschnurartig aufgereiht Sole- und Suesswasserquellen vor. Das Solevorkommen wurde zwischen 1389 bis 1940 in der Saline Koenigsborn zur Salzgewinnung genutzt. Aus den alten Ortschaften haben sich im Zuge des Bergbaus und der Industrialisierung seit der Jahrhundertwende die Staedte Dortmund, Unna und Kamen zu grossflaechigen Siedlungs- gebieten entwickelt. In der Mitte des letzten Jahrhunderts wurden grosse Teile des Raumes ackerbaulich genutzt. Zwischen ihnen befanden sich einige groessere Waldbereiche und in den flachen Niederungen der Baeche herrschte Gruenlandnutzung vor. Waehrend sich die Anteile an Acker-, Wald- und Gruenlandnutzung verringert haben sind die Flaechenanteile der Siedlungs- und Industriebereiche angestiegen. Waldflaechen sind auf einzelne Rest- bereiche um Kurl verdraengt worden. Die Gruenlandbereiche wurden vielfach in Acker umgewandelt und die Fliessgewaesser (Seseke, Koerne) begradigt.
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Landschaftsbild:
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Der Landschaftsraum ist im Westen bei Dortmund durch grossflaechige Siedlungs-, Gewerbe- und Industrieflaechen gepraegt. Im mittleren Bereich zwischen Kamen und Unna ist er stark zersiedelt und unterliegt ebenfalls einer Gewerbe- und Industrienutzung, die das Landschaftsbild der flachen Senke negativ beeinflusst. Zwischen diesen Siedlungsschwerpunkten sowie oestlich von Unna herrschen grossflaechig Ackerbereiche vor. Die Landschaft ist ausgeraeumt und wirkt offen. Gliedernde und belebende Elemente sind vor allem Einzelbaeume und Baumreihen sowie die verbliebenen Waldflaechen um Kurl. Die Bach- taeler sind teilweise von Gehoelzen begleitet. Negativ auf das Landschaftsbild wirken die stark ausgebauten Baeche Seseke und Koerne aus. Insgesamt ist die Erholungseigung dieses Raumes eher gering.
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Historischen Elemente:
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Haus Wischlingen, Gut Böing, Saline Königsborn
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Objektkennung:
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LR-IIIa-104
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Konfliktbeschreibung:
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Weitere Zunahme der Siedlungs-, Gewerbe- und Industrieflaechen im Bereich um Dortmund, Kamen und Unna gefaehrden die aktuell schutzwuerdigen Bereiche in den Aussenbereichen.
Stark ausgebaute Bäche der Seseke und Körne
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Leitbild:
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Die urban-industriellen Lebensraeume wie alte Parks, Friedhoefe, Industrie- und Verkehrs- brachen sind im Norden der Stadt Dortmund und im Bereich zwischen Unna und Kamen naturnah umgestaltet worden. Sie verbinden als Trittsteinbiotope die innerstaedtischen Bereiche mit dem Siedlungsrand. Die fruchtbaren Loessboeden zwischen den Siedlungs- schwerpunkten werden nachhaltig landwirtschaftlich genutzt. Sie wirken als Freiraum- korridore und sind mit Kleingehoelz-Komplexen und extensiv gepflegten Saeumen und Rainen angereichert worden. Die renaturierten Bachsysteme der Seseke und der Koerne werden von in Teilbereichen extensiv genutzten Gruenlaendern begleitet. An ihren Ufern befinden sich reich strukturierte Ufergehoelze.
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Ziel-Massnahmen:
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Entwicklung der Seseke und Koerne zu einem durchgaengig naturnahen Fliesgewaessersystem durch - Renaturierung der Bachlaeufe - Beseitigung von Wanderbarrieren - Anlage von ungenutzten Uferrandstreifen mit Gehoelzsaum und Hochstaudenfluren - Erhaltung und Anlage von (Feucht-)Gruenlandbereichen Erhaltung und Entwicklung der urban-industriellen Lebensraeume als Trittsteinbiotope im Ballungsraum durch - Rekultivierung und/oder natuerliche Sukzession von Industrie- und Verkehrsbrachen - natuerliche Sukzession der Halden Erhaltung und Entwicklung aufgelockerter Siedlungsbereiche durch - Anreicherung von Parks, Friedhoefen und Gaerten mit naturnahen Elementen Erhaltung und Entwicklung der traditionellen Kulturlandschaft auf den Loessboeden durch - Sicherung der nachhaltigen landwirtschaftlichen Nutzung - Anreicherung der Landschaft mit gliedernden Kleingehoelz-Komplexen - Anlage extensiv gepflegter Feldraine und Wegsaeume Erhaltung und Entwicklung von Freiraumkorridoren u.a. als Frischluftschneise fuer die innerstaedtischen Bereiche
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