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Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der groesste Teil des Landschaftsraumes schwach besiedelt. Diese Bereiche stellten sich als waldarme, offene, teilweise ackerbaulich, teilweise als Gruenland genutzte Kulturlandschaft um die locker gruppierten Einzelhoefe, Hofgruppen und die doerfliche Siedlung Bottrop dar, unterbrochen durch zumeist kleinere, gemeinschaftlich genutzte Heideflaechen. Den Norden des Raumes praegte eine groessere Heideflaeche, die "Hohe Heide". Der Westen war von einem geschlossenen Waldgebiet bedeckt, dem "Koellnischen Wald" mit dem "Voingholz". In der Folge der gesetzlichen Gemeinheitsteilungen (1821) kam es zur Aufforstung der Heideflaechen im Norden des Raumes zumeist mit Kiefern, die bis ca. 1900 weitgehend abgeschlossen war. Gegen 1860 erreichte der Steinkohlenbergbau den Bottroper Raum, was fuer den ueberwiegenden Teil des Gebietes von einschneidender Bedeutung war. Die explosionsartig einsetzende Industrialisierung brachte im Raum Bottrop innerhalb weniger Jahre grossflaechige Bergbau- und Industrie-Ansiedlungen hervor, die dicht besiedelte Stadt Bottrop und die angrenzenden Ruhrgebietsstaedte entstanden. Die Boyebaeche wurden im Stadtgebiet ab dem Beginn des 20. Jhdts. weitgehend kanalisiert und als Schmutzwasserlaeufe genutzt. Zahlreiche bedeutende Verkehrsachsen wie Autobahnen (A2, A31, A42, A52), Bundesstrassen, Bahnstrecken und der Rhein-Herne-Kanal (randlich) entstanden und zerschneiden den Landschaftsraum vielfach. So gehoert der mittlere und suedliche Teil des Raumes heute zum Ruhrgebiet. Grosse Teile des "Koellnischen Waldes" sind bis heute erhalten geblieben und stellen einen der groessten, zusammenhaengenden naturnahen Laubwaelder im nordrhein-westfaelischen Flachland dar. Reste landwirtschaftlich gepraegter Kulturlandschaft finden sich im Innenstadtgebiet von Bottrop nur sehr kleinflaechig. Der noerdliche Teil des Raumes wird dagegen bis heute ueberwiegend landwirtschaftlich genutzt; im Bereich der "Hohen Heide" sind groessere Kiefernforste erhalten geblieben. Ansonsten ueberwiegt intensive ackerbauliche Nutzung, nur im Bereich von Bachauen hat sich teilweise Gruenlandnutzung erhalten.
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