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Die Flugsanddecken südlich der Dorstener Talweitung erstrecken sich vom Westrand der Haard über das nördliche Stadtgebiet von Marl und ein schmales, überwiegend landwirtschaftlich genutztes Band von Frentrop bis nach Kirchhellen-Feldhausen. Nach Norden grenzt der Landschaftsraum an die Niederterrasse der Lippe, nach Süden markiert eine lückig werdende bzw. fehlende Flugsandüberwehung bzw. eine durchgehend auftretende Lössauflage die Grenze zum Vestischen Höhenrücken (etwa im Bereich der 50-Meter-Höhenlinie). Der nordöstliche Teil des Landschaftsraumes zählt zum Westmünsterland, während der südwestliche Teil bereits zum Emscherland gerechnet werden kann. Somit nimmt der Raum eine ausgeprägte Übergangsstellung am Nordrand des Ruhrgebietes (bzw. der Emscherzone) ein. Nährstoffarme Flugsanddecken über Sandmergel der Oberkreide, vereinzelt auch holozäne und jungpleistozäne Sande bilden den Untergrund. Podsole, Braunerde-Podsole, Podsole-Gleye und Podsol-Braunerden herrschen, je nach Ausgangssubstrat und Flugsand-Mächtigkeit, auf den trockeneren Platten vor, die sich meist 5 bis 10 Meter über die Bachniederungen erheben. Gleye und Niedermoorböden finden sich in den Bachauen. Mehrere weitgehend begradigte Bäche (Silvertbach, Loemühlenbach und Weierbach im siedlungsgeprägten östlichen sowie Rapphofs Mühlenbach, Mühlenbach und Grenzbach im überwiegend offenen, westlichen Teil) fließen nach Norden der Lippe zu und gliedern den Landschaftsraum. Die Potentielle Natürliche Vegetation reicht vom trockenen bis feuchten Birken-Eichenwald über trockenen Eichen-Buchenwald bis zum artenarmen Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald in staufeuchten Talbereichen. Im landwirtschaftlich geprägten Bereich, der gut die Hälfte des Freiraumes einnimmt, herrscht heute Ackernutzung vor (38 % des Freiraumanteiles), Dauergrünland findet sich vor allem in den Bachauen (14 % des Freiraumanteiles). Auf einzelnen ehemaligen Heideflächen sind neben Kiefernforsten Eichen-Buchenwälder sowie Birken-Eichenwälder zu verzeichnen. In feuchten Niederungsbereichen kommen kleinflächig erlendominierte Feuchtwälder vor. Wälder, Kleingehölze und Gebüsche nehmen aktuell etwa 47 % des Freiraumes ein. Gut 40 % des Landschaftsraumes werden von Siedlungs-, Verkehrs-, Gewerbe- und Industrieflächen eingenommen. Hervorzuheben ist die bis heute gebietsprägende Wirkung des Steinkohlenbergbaus im Osten des Landschaftsraumes mit ihren Schachtanlagen, oberirdischen Betriebsflächen und Bergehalden. Durch den anhaltenden Siedlungsdruck sind die Freiräume weiterhin stark gefährdet.
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