|
Der Merfelder Flachruecken spiegelt die fuer das Westmuensterland typische Landschaftsentwicklung wider: die bis vor etwa 200 Jahren andauernde intensive Markennutzung durch Waldweide und Streugewinnung fuehrte zu einer zunehmenden Devastierung der Landschaft, die in ausgedehnte Heidegebiete in der Mitte des 19. Jahrhunderts muendete. Umfangreiche Aufforstungsmaßnahmen - ueberwiegend mit Kiefernmonokulturen - fuehrten zu einer betraechtlichen Ausdehnung der Waldgebiete. Die Waldanteile sind im Zuge der Intensivierung der Landwirtschaft leicht auf zurueckgegangen, nehmen aber im Vergleich zu den umliegenden Landschaftsraeumen einen relativ großen Flaechenanteil von fast 30 % ein. Die groeßeren Waldgebiete sind ueberwiegend mit Kiefern bestockt und sind nur in Abschnitten mit bodenstaendigen Laubhoelzern durchsetzt. Die potentielle natuerliche Vegetation spiegelt sich zudem in kleinen verstreuten Restlaubwaldflaechen und in alten Gehoelzen wider. Die Ackerflaechen sind auf Kosten der Gruenlandflaechen (12%) und Heidegebiete heute bis auf die Haelfte der Gesamtflaeche gewachsen. Biotope der naehrstoffarmen Sande wie Sandmagerrasen, Feuchtheide- und Besenheideflaechen sind in dem Landschaftsraum haeufig anzutreffen, allerdings sind die Vorkommen ueberwiegend auf Restflaechen beschraenkt und haeufig stark beeintraechtigt. Beispiele hierfuer sind die ueberwiegend vergrasten Feuchtheideflaechen des Hohen Venn oder die ehemals ausgedehnten, aber heute nur noch als Relikte vorhandenen Heidekrautflaechen auf dem Huensberg. Hervorzuheben sind einige naehrstoffarme Gewaesser, insbesondere der unter Naturschutz gestellte Heidesee im Norden des Landschaftsraumes. Der Merfelder Flachruecken weist noch zahlreiche Elemente der historischen Landschaft des Sandmuensterlandes auf. Einige zum Teil gut strukturierte Gruenlandflaechen mit Landschaftsstrukturen der Parklandschaft finden sich in den zahlreichen Bachniederungen. In den Niederungen des Kottenbrooks- und des Franzosenbaches sind noch ausgedehnte Feuchtgruenlandflaechen mit naturnahen Bachlaeufen, gut erhaltenen Quellbiotopen, Kleingewaessern und Erlenbruchwaeldern erhalten. Der alte Steveder Kreuzweg ist mit seinen hallenfoermigen vorwiegend aus Buchen aufgebauten Gehoelzbestand, den zahlreichen Wallhecken und Baeumen mit haeufig bizarren Formen und staerkerer Kallusbildung sowohl kulturhistorisch als auch oekologisch wertvoll. Im Westen von Duelmen liegt der "Wildpark", ein großflaechiger parkartiger Waldkomplex, der teilweise mit wertvollen Gruenlandflaechen durchsetzt ist (Feucht- und Nassgruenland, Magerrasen) aber auch stark von Erholungssuchenden genutzt wird. Der Merfelder Flachruecken ist verhaeltnismaeßig duenn besiedelt und weist neben den Doerfern Merfeld und Lette einige Einzelhoefe und baeuerliche Siedlungen auf. Der Raum wird von mehreren Landstrassen, einer Bahntrasse und der Autobahn A 43 durchquert. Er wird in N-S-Richtung von der K 54/L 554 erschlossen. Der Anteil an Freiflaechen betraegt ueber 90 %, was einem typischen Wert fuer das Muensterland entspricht.
|