1 Allgemeine Informationen
Objektkennung:
 

NR-628

Naturräumliche Zuordnung:
 

628 - Loccumer Geest

Untereinheit:
 

628.00 Loccumer Heide
628.01 Wiedensahler Lehmplatten

Verwaltungsgebiet (District):
 

Regierungsbezirk: Detmold
 

Kreis: Minden-Lübbecke (Nuts-Code: DEA46)

 

Gemeinde: Petershagen

Digitalisierte Fläche (ha) / (Digitize area (in hectares)):
 

6.447,0306

Objektbeschreibung (Object description):
 

Zwischen der Mittelweser (583) im Westen und dem Bueckerbergerland
(Niedersachsen) im Osten gelegenes wellig-huegeliges Geestland (Mo-
raenen- und Terrassenlandschaft auf basenarmen Substraten). Der
noerdliche Teil, die Loccumer Heide, gehoert zum groessten Teil zu
Westfalen, waehrend der suedliche Teil, die Wiedensahler Lehmplat-
ten, i.w. auf niedersaechsischem Gebiet liegt.
Den geologischen Untergrund bilden Ton- bzw. Schluffsteine sowie
Mergeltonsteine der Unterkreide. Sie reichen an mehreren Stellen
bis nahe an die Gelaendeoberflaeche. Ueberdeckt werden die kreide-
zeitlichen Sedimente von Ablagerungen der Saale- Eiszeit. Es sind
Bildungen der Grundmoraene (Geschiebemergel) sowie Schmelzwasser-
sande. Noerdlich von Seelenfeld sollen sich mehrere aus Kies und
Sand bestehende Stauch-(End-) moraenenreste befinden.
Die Westgrenze der Raumeinheit faellt mit dem steil ausgebildeten,
z.T. mehr als 10m hohen Niederterrassenrand der Weser bzw. mit dem
Verlauf der Gehle (Terrassenkantenfluss) zusammen. Die Loccumer
Geest ist wellig-huegelig ausgebildet mit z.T. ausgepraegten Ge-
laenderuecken.
Die Talformen sind meist flach-muldig. Die Hauptentwaesserung er-
folgt ueber Gehle und Ils. An der Westgrenze liegen am Terrassen-
fuss nicht selten Quellaustritte.
Die Bodengesellschaft ist sehr abwechslungsreich und stark abhaen-
gig vom geologischen Untergrund. Bei Vorherrschen von glazialen
Sanden (Loccumer Heide) sind Podsole (bzw. Braunerde.Podsol) ver-
breitet. Die Kreidegesteine neigen ebenso wie die Geschiebemergel
zur Staunaesse (Pseudogley-Braunerden). Die Senken sind grunndwas-
serbeeinflusst. Frueher waren diese haeufig versumpft bzw. ver-
moort (Hochmoor noerdl. Raderhorst), - heute sind sie jedoch meist
entwaessert. Insgesamt sind (kleinraeumige) Uebergaenge zwischen
den einzelnen Bodenarten haeufig.
Die natuerliche Vegetation der Loccumer Heide (Podsolboeden) sind
Trockene Stieleichen-Birkenwaelder, durch menschlichen Einfluss je-
doch zu Heiden degradiert. Ebenso sind trockene, sandigere Lagen
Standorte des Trockenen Eichen-Buchenwalds, staunasse Boeden die
des Feuchten Eichen-Buchenwalds. Der verbreiteste Typ ist der
frische Buchenmischwald (Flattergras-Buchenwald, stellenweise
Perlgras-Buchenwald) sowie der Artenarme Sternmieren-Stiel-
eichen- Hainbuchenwald (im norddeutschen Flachland stellenweise
mit Stieleichen-Birkenwald). Bei anhaltender Bodenfeuchte in den
Niederungen und Muldenlagen kommt der Artenreiche Sternmieren-
Stieleichen-Hainbuchenwald vor.
Die Feuchtstandorte sind heute in Gruenland (heckenreiche Feucht-
wiesen) ueberfuehrt, die urspruenglichen Waelder meist durch Nadel-
forste ersetzt. Groessere Waldbestaende bzw. Haine finden sich
noerdlich Seelenfeld (Stauchmoraenengebiet) und entlang von Ils
und Gehle (meist auf Schmelzwassersanden).
Die frueher nur spaerliche (Loccumer Heide) bis maessige (Wieden-
sahler Lehmplatten) ackerbauliche Nutzung ist mittlerweile intensi-
viert, die Landschaft zeigt Tendenzen der Zersiedelung.
Die Schmelzwassersande sowie die kiesig-sandigen Gesteine der
Stauchmoraenen werden und wurden als Bau- und Fuellsand abgebaut.
Die Kreide- Ton- bis Tonmergel sowie die Geschiebemergel haben Be-
deutung als Ziegelrohstoff.


2 Biotoptypen, Vegetation, Schutzziel
Objektkennung:
 

NR-628


Potentielle natürliche Vegetation:
 

Periclymeno-Fagetum molinietosum , Feuchter Eichen-Buchenwald
Maianthemo-Fagetum , Flattergras-Buchenwald
Galio odorati-Fagetum , Waldmeister-Buchenwald
Stellario holosteae-Carpinetum betuli stachietosum , Artenreicher Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald
Stellario holosteae-Carpinetum betuli loniceretosum , Artenarmer Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald
Betulo-Quercetum roboris , Birken-Eichenwald
Periclymeno-Fagetum typicum , Trockener Eichen-Buchenwald
Betulo-Quercetum roboris typicum , Trockener Eichen-Birkenwald
Periclymeno-Fagetum , Eichen-Buchenwald

Schutzziel:
 

Arten:
Biotoptypen:
Landschaftstypen:


3 Weitere ökologisch-naturschutzfachliche Informationen
Objektkennung:
 

NR-628

Geologie:
 

Zeitalter Kreide, Zeitalter: Mesozoikum / Zeitalter Unterkreide, Zeitalter: Mesozoikum / Zeitalter Quartär, Zeitalter: Kaenozoikum / Zeitalter Mittelpleistozän (Quartär), Zeitalter: Kaenozoikum / Zeitalter Holozän (Quartär), Zeitalter: Kaenozoikum

Geogr. Morph. Eigenheiten:
 

Terrassenhang,-kante / Bergzug,-kamm / Stauch-, Endmoräne / Eis- und Schmelzwasserablagerungen / Quellen / Muldental / Sumpf / anthropogene Formen

Gesteine:
 

Grundmoräne / glaziale Bildungen / fluvioglaziale Bildungen / Auensedimente / klastische Gesteine

Hauptbodentyp:
 

Gley / Anmoor / Niedermoor / Braunerde / Braunerde-Podsol / Podsol / Pseudogley / Pseudogley-Braunerde