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Zwischen der Mittelweser (583) im Westen und dem Bueckerbergerland (Niedersachsen) im Osten gelegenes wellig-huegeliges Geestland (Mo- raenen- und Terrassenlandschaft auf basenarmen Substraten). Der noerdliche Teil, die Loccumer Heide, gehoert zum groessten Teil zu Westfalen, waehrend der suedliche Teil, die Wiedensahler Lehmplat- ten, i.w. auf niedersaechsischem Gebiet liegt. Den geologischen Untergrund bilden Ton- bzw. Schluffsteine sowie Mergeltonsteine der Unterkreide. Sie reichen an mehreren Stellen bis nahe an die Gelaendeoberflaeche. Ueberdeckt werden die kreide- zeitlichen Sedimente von Ablagerungen der Saale- Eiszeit. Es sind Bildungen der Grundmoraene (Geschiebemergel) sowie Schmelzwasser- sande. Noerdlich von Seelenfeld sollen sich mehrere aus Kies und Sand bestehende Stauch-(End-) moraenenreste befinden. Die Westgrenze der Raumeinheit faellt mit dem steil ausgebildeten, z.T. mehr als 10m hohen Niederterrassenrand der Weser bzw. mit dem Verlauf der Gehle (Terrassenkantenfluss) zusammen. Die Loccumer Geest ist wellig-huegelig ausgebildet mit z.T. ausgepraegten Ge- laenderuecken. Die Talformen sind meist flach-muldig. Die Hauptentwaesserung er- folgt ueber Gehle und Ils. An der Westgrenze liegen am Terrassen- fuss nicht selten Quellaustritte. Die Bodengesellschaft ist sehr abwechslungsreich und stark abhaen- gig vom geologischen Untergrund. Bei Vorherrschen von glazialen Sanden (Loccumer Heide) sind Podsole (bzw. Braunerde.Podsol) ver- breitet. Die Kreidegesteine neigen ebenso wie die Geschiebemergel zur Staunaesse (Pseudogley-Braunerden). Die Senken sind grunndwas- serbeeinflusst. Frueher waren diese haeufig versumpft bzw. ver- moort (Hochmoor noerdl. Raderhorst), - heute sind sie jedoch meist entwaessert. Insgesamt sind (kleinraeumige) Uebergaenge zwischen den einzelnen Bodenarten haeufig. Die natuerliche Vegetation der Loccumer Heide (Podsolboeden) sind Trockene Stieleichen-Birkenwaelder, durch menschlichen Einfluss je- doch zu Heiden degradiert. Ebenso sind trockene, sandigere Lagen Standorte des Trockenen Eichen-Buchenwalds, staunasse Boeden die des Feuchten Eichen-Buchenwalds. Der verbreiteste Typ ist der frische Buchenmischwald (Flattergras-Buchenwald, stellenweise Perlgras-Buchenwald) sowie der Artenarme Sternmieren-Stiel- eichen- Hainbuchenwald (im norddeutschen Flachland stellenweise mit Stieleichen-Birkenwald). Bei anhaltender Bodenfeuchte in den Niederungen und Muldenlagen kommt der Artenreiche Sternmieren- Stieleichen-Hainbuchenwald vor. Die Feuchtstandorte sind heute in Gruenland (heckenreiche Feucht- wiesen) ueberfuehrt, die urspruenglichen Waelder meist durch Nadel- forste ersetzt. Groessere Waldbestaende bzw. Haine finden sich noerdlich Seelenfeld (Stauchmoraenengebiet) und entlang von Ils und Gehle (meist auf Schmelzwassersanden). Die frueher nur spaerliche (Loccumer Heide) bis maessige (Wieden- sahler Lehmplatten) ackerbauliche Nutzung ist mittlerweile intensi- viert, die Landschaft zeigt Tendenzen der Zersiedelung. Die Schmelzwassersande sowie die kiesig-sandigen Gesteine der Stauchmoraenen werden und wurden als Bau- und Fuellsand abgebaut. Die Kreide- Ton- bis Tonmergel sowie die Geschiebemergel haben Be- deutung als Ziegelrohstoff.
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