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Zwischen der Rhaden-Diepenauer Geest (582) und dem Luebbecker Loess- land (533) im Westen sowie der Loccumer Geest (628) im Osten gele- gene Terrassen- und Auenlandschaft der Weser. Den geologischen Untergrund bilden Niederterrassensedimente (Fein- bis Mittelsande mit eingelagerten Kies-, Schluff- und Steinlagen) sowie holozaene Auensedimente (Schluff bis Mittelsand, z.T. mit Kies und Steinen) der Weser. Ehemalige Weserlaeufe sind teilweise nachtraeglich vermoort. Die bis 4 km breite Niederterrassenflaeche ist gegenueber dem hoe- herliegenden Mittelterrassen-Niveau der anschliessenden Raumeinhei- ten durch deutliche Terrassenkanten bzw. -haenge abgesetzt. Auch die holozaene Weseraue weist gegenueber der Niederterrassenflaeche entsprechende Haenge auf. Belebende Elemente sind ehemalige, holo- zaene Weserlauefe (teilweise nachtraeglich von Nebenbaechen bzw. -fluessen der Weser benutzt), Altwasser, Hochflutrinnen, Kolke etc.. Am Fuss der Terrassenhaenge z.T. ergiebige Quellaustritte (potenti- elle Sumpf- bzw. Hangquellmoorgebiete). Die Weser wurde bei Schlues- selburg durch ein Wehr aufgestaut. Die Bodengesellschaft ist meist grundwasserbeeinflusst (Gleye, Brau- ne Auenboeden, An- bis Flachmoore). Auf den hoehergelegenen Lagen (Terrassenflaechen, -haenge) kommen Braunerde-Abarten (u.a. podso- lidierte bzw. vergleyte Braunerden) vor. Die natuerliche Waldgesellschaft der Weseraue (Eschen-Auenwald der lehmigen Flusstaeler Norddeutschlands, stellenweise als Eichen- Hainbuchenwald) bzw. der Terrassenflaechen u. -haenge (Flattergras- Buchenwald, stellenweise Perlgras-Buchenwald) ist durch menschli- chen Einfluss fast vollstaendig verschwunden. Heute wird das Gebiet landwirtschaftlich genutzt (Ackerbau im Be- reich der Niederterrasse, Gruenland im Auenbereich). Stark besie- delt ist der Grossraum Minden. Die Kiese und Sande der Niederterrasse (sog. "Talkies"), aber auch im Bereich der Weser-Aue, stellen eine ueberregional bedeutende Lok- kersediment-Lagerstaette dar. Zahlreiche taetige bzw. eingestellte Nassabgrabungen (unter Hinterlassung von Abgrabungungsgewaessern) sind vorhanden. Bei Minden-Meissen und -Notthorn wurde frueher die im tieferen Untergrund lagernde Steinkohle der Unterkreide ("Weal- denkohle") abgebaut. Bergbaurelikte (u.a. Zechenanlagen u. Halden) sind z.T. noch vorhanden.
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