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Am Suedrand der norddeutschen Tiefebene gelegene grundwassernahe Niederung aus Moor- und Talsandflaechen. Die Raumeinheit setzt sich nach Norden auf niedersaechsischem Gebiet fort. Im Sueden grenzt sie, jeweils kleinflaechig, an das Bentheimer Sandgebiet (580), das Westmuensterland (544), das Ostmuensterland (540) und an den Osnabruecker Osning (534), im Osten und Suedosten an das Osnabruecker Huegelland. Den geologischen Untergrund bilden zum ueberwiegenden Teil Nie- derterrassensedimente (sog. "Talsande", - Fein- bis Mittelsande mit eingelagerten Kiesen und Schluffen) der Wechsel-Kaltzeit sowie am Rande der Recker Aa die ebenfalls jungpleistozaenen Uferwall- ablagerungen aus Sanden. Aelter sind Reste saale-eiszeitlicher (Mittelpleistoazen) Schmelzwassersande. Die "Talsande" werden teilweise von Flugsandanwehungen, gelegent- lich auch von Duenenfeldern, ueberdeckt. Durch Auslaugung von Zechsteinsalzen (Perm) im Untergrund entstanden an der Oberflaeche Subrosionssenken ("Heiliges Feld"), in denen sich im Laufe des Holo- zaens Niedermoore bildeten. Zeitgleich entstanden, bei generellem Anstieg des Grundwasserspiegels, noerdlich und oestlich von Recke Hochmoore. Das Settruper Talsandgebiet ist im Norden ein feuchtes Niederterras- sengebiet, das von zahlreichen Niederungen durchzogen wird und nur wenige, inselartig erhaltene, wenige hoeher liegende trockene Sand- platten besitzt. Suedoestlich hiervon loesen sich Nieder- und Hoch- moore, Niederungen, Talsandplatten sowie hoeherliegende Flugsand- und Duenenfelder miteinander ab und bilden so ein etwas lebhafteres Landschaftsmosaik. Der westliche Teil wird i.w. von Talsanden und feuchten Niederungen eingenommen. Durch Flugsandaufwehungen er- scheint das Gelaende flachgewellt. Diese Gebiete liegen teilweise ausserhalb des Grundwassereinflusses und sind daher trocken. Suedlich Hopsten befindet sich das Subrosionsgebiet "Heiliges Feld" mit seinen an die Erdfallsenken gebundenen Niedermoore und offenen Gewaessern ("Heiliges Meer"). Grundwasserbeeinflusste Boeden (Gleye u. Podsol-Gley) auf sandigen Substraten herrschen vor. Die Niederungen (z.B. Hopstener Aa) sind teilweise sumpfig bis moorig (Anmoor- und Moorgley). Die hoeherlie- genden Sandboeden (aus Flugsanden und Duenen) zeigen Ansaetze zur Podsolierung, sind aber haeufig durch jahrhundertelangen Plaggenauf- trag kuenstlich veraendert (Eschboeden). Junge Flugsandaufwehungen lassen sich anhand einer geringen Bodenentwicklung erkennen (Podsol- Ranker). Im Bereich des "Heiligen Felds" sind Niedermoore gross- flaechiger-, bei Hoerstel kleinflaechiger vertreten. Das oestlich Recke gelegene Espeler Moor (NSG) ist anthropogen stark veraendert (teilweise ausgetorft, teilweise tiefgepfluegt). Die natuerlichen Waldgesellschaften stellen der Traubenkirschen- Erlen-Eschenwald (stellenweise Erlenbruchwald und Eichen-Hain- buchenwald), der Artenarme Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald (im norddeutschen Flachland stellenweise mit Stieleichen-Birkenwald), der Feuchte Eichen-Birkenwald (stellenweise mit Erle), der Erlen- Eichen-Birkenwald (teils Feuchter Eichen-Birkenwald), der Erlen- bruchwald (haeufig mit Erlen-Eichenwald) sowie die Hochmoorvege- tationskomplexe und Birkenbruchwaelder des Flachlandes. Nur auf hoeherliegenden Sandboeden kaeme von Natur aus auch der Trockene Eichen-Buchenwald vor. Die natuerlichen Waldgesellschaften sind fast gaenzlich durch aus- gedehnte Gruenlandflaechen (Feucht- und Fettwiesen) -, auf hoeher- liegenden Stellen auch durch Ackerland ersetzt. Ebenso sind die ehemaligen Moorgebiete zum groessten Teil durch Kultivierungsmass- nahmen stark veraendert. Die Torfmoore wurden frueher im groesseren und kleineren Stil ab- gebaut (Gewinnung von Duengetorf), heute sind die noch vorhandenen Reste meist geschuetzt. Die vorherrschende Siedlungsform sind Haufenwegedoerfer auf den trockenen Standorten, die von juengeren Einzelhofsiedlungen umgeben werden.
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