1 Allgemeine Informationen
Objektkennung:
 

NR-581

Naturräumliche Zuordnung:
 

581 - Plantlünner Sandebene

Untereinheit:
 

581.1 Settruper Talsandgebiet

Verwaltungsgebiet (District):
 

Regierungsbezirk: Muenster
 

Kreis: Steinfurt (Nuts-Code: DEA37)

 

Gemeinde: Hörstel

 

Gemeinde: Mettingen

 

Gemeinde: Westerkappeln

 

Gemeinde: Hopsten

 

Gemeinde: Recke

 

Gemeinde: Ibbenbüren

 

Gemeinde: Rheine

Digitalisierte Fläche (ha) / (Digitize area (in hectares)):
 

24.315,8006

Objektbeschreibung (Object description):
 

Am Suedrand der norddeutschen Tiefebene gelegene grundwassernahe
Niederung aus Moor- und Talsandflaechen. Die Raumeinheit setzt
sich nach Norden auf niedersaechsischem Gebiet fort. Im Sueden
grenzt sie, jeweils kleinflaechig, an das Bentheimer Sandgebiet
(580), das Westmuensterland (544), das Ostmuensterland (540) und
an den Osnabruecker Osning (534), im Osten und Suedosten an das
Osnabruecker Huegelland.
Den geologischen Untergrund bilden zum ueberwiegenden Teil Nie-
derterrassensedimente (sog. "Talsande", - Fein- bis Mittelsande
mit eingelagerten Kiesen und Schluffen) der Wechsel-Kaltzeit sowie
am Rande der Recker Aa die ebenfalls jungpleistozaenen Uferwall-
ablagerungen aus Sanden. Aelter sind Reste saale-eiszeitlicher
(Mittelpleistoazen) Schmelzwassersande.
Die "Talsande" werden teilweise von Flugsandanwehungen, gelegent-
lich auch von Duenenfeldern, ueberdeckt. Durch Auslaugung von
Zechsteinsalzen (Perm) im Untergrund entstanden an der Oberflaeche
Subrosionssenken ("Heiliges Feld"), in denen sich im Laufe des Holo-
zaens Niedermoore bildeten. Zeitgleich entstanden, bei generellem
Anstieg des Grundwasserspiegels, noerdlich und oestlich von Recke
Hochmoore.
Das Settruper Talsandgebiet ist im Norden ein feuchtes Niederterras-
sengebiet, das von zahlreichen Niederungen durchzogen wird und nur
wenige, inselartig erhaltene, wenige hoeher liegende trockene Sand-
platten besitzt. Suedoestlich hiervon loesen sich Nieder- und Hoch-
moore, Niederungen, Talsandplatten sowie hoeherliegende Flugsand-
und Duenenfelder miteinander ab und bilden so ein etwas lebhafteres
Landschaftsmosaik. Der westliche Teil wird i.w. von Talsanden und
feuchten Niederungen eingenommen. Durch Flugsandaufwehungen er-
scheint das Gelaende flachgewellt. Diese Gebiete liegen teilweise
ausserhalb des Grundwassereinflusses und sind daher trocken.
Suedlich Hopsten befindet sich das Subrosionsgebiet "Heiliges Feld"
mit seinen an die Erdfallsenken gebundenen Niedermoore und offenen
Gewaessern ("Heiliges Meer").
Grundwasserbeeinflusste Boeden (Gleye u. Podsol-Gley) auf sandigen
Substraten herrschen vor. Die Niederungen (z.B. Hopstener Aa) sind
teilweise sumpfig bis moorig (Anmoor- und Moorgley). Die hoeherlie-
genden Sandboeden (aus Flugsanden und Duenen) zeigen Ansaetze zur
Podsolierung, sind aber haeufig durch jahrhundertelangen Plaggenauf-
trag kuenstlich veraendert (Eschboeden). Junge Flugsandaufwehungen
lassen sich anhand einer geringen Bodenentwicklung erkennen (Podsol-
Ranker). Im Bereich des "Heiligen Felds" sind Niedermoore gross-
flaechiger-, bei Hoerstel kleinflaechiger vertreten. Das oestlich
Recke gelegene Espeler Moor (NSG) ist anthropogen stark veraendert
(teilweise ausgetorft, teilweise tiefgepfluegt).
Die natuerlichen Waldgesellschaften stellen der Traubenkirschen-
Erlen-Eschenwald (stellenweise Erlenbruchwald und Eichen-Hain-
buchenwald), der Artenarme Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald
(im norddeutschen Flachland stellenweise mit Stieleichen-Birkenwald),
der Feuchte Eichen-Birkenwald (stellenweise mit Erle), der Erlen-
Eichen-Birkenwald (teils Feuchter Eichen-Birkenwald), der Erlen-
bruchwald (haeufig mit Erlen-Eichenwald) sowie die Hochmoorvege-
tationskomplexe und Birkenbruchwaelder des Flachlandes. Nur auf
hoeherliegenden Sandboeden kaeme von Natur aus auch der Trockene
Eichen-Buchenwald vor.
Die natuerlichen Waldgesellschaften sind fast gaenzlich durch aus-
gedehnte Gruenlandflaechen (Feucht- und Fettwiesen) -, auf hoeher-
liegenden Stellen auch durch Ackerland ersetzt. Ebenso sind die
ehemaligen Moorgebiete zum groessten Teil durch Kultivierungsmass-
nahmen stark veraendert.
Die Torfmoore wurden frueher im groesseren und kleineren Stil ab-
gebaut (Gewinnung von Duengetorf), heute sind die noch vorhandenen
Reste meist geschuetzt.
Die vorherrschende Siedlungsform sind Haufenwegedoerfer auf den
trockenen Standorten, die von juengeren Einzelhofsiedlungen umgeben
werden.


2 Biotoptypen, Vegetation, Schutzziel
Objektkennung:
 

NR-581


Potentielle natürliche Vegetation:
 

Pruno padi-Fraxinetum , Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald
Carici elongatae-Alnetum , Walzenseggen-Erlenbruch
Stellario holosteae-Carpinetum betuli , Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald
Stellario holosteae-Carpinetum betuli loniceretosum , Artenarmer Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald
Betulo-Quercetum roboris , Birken-Eichenwald
Periclymeno-Fagetum typicum , Trockener Eichen-Buchenwald
Betulo-Quercetum roboris molinietosum , Feuchter Eichen-Birkenwald
Betulo-Quercetum roboris alnetosum , Erlen-Eichen-Birkenwald
Hochmoor-Vegetationskomplex , Hochmoor-Vegetationskomplex
Betuletum pubescentis , Birkenbruchwald

Schutzziel:
 

Arten:
Biotoptypen:
Landschaftstypen:


3 Weitere ökologisch-naturschutzfachliche Informationen
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NR-581

Geologie:
 

Zeitalter Quartär, Zeitalter: Kaenozoikum / Zeitalter Mittelpleistozän (Quartär), Zeitalter: Kaenozoikum / Zeitalter Jungpleistozän (Quartär), Zeitalter: Kaenozoikum / Zeitalter Holozän (Quartär), Zeitalter: Kaenozoikum

Geogr. Morph. Eigenheiten:
 

Ebene / Terrassenfläche / offene Binnendünen / Flachlandfluss,-bach / Sumpf

Gesteine:
 

fluvioglaziale Bildungen / fluviatile Ablagerungen / aeolische Bildungen / Auensedimente / Torfbildungen

Hauptbodentyp:
 

Gley / Podsol-Gley / Gley-Podsol / Plaggenesch / Ranker-Podsol / Anmoorgley / Moorgley / Niedermoor / Hochmoor