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Zwischen Niersniederung (572.) und der Untere Rheinniederung (577.) liegen die Niederrheinischen Hoehen, als isolierte Reste der Eisrandbildungen mit Stauchendmoraenen und angelagerten Sanderterrassen aus der Saale-Eiszeit. Kiese und Sande der Unteren Mittelterrasse des Rheines und der Maas, aber auch tiefere pleistozaene Schichten, z.T. Tone und Torfe und die im Untergrund liegenden tertiaeren Sedimente wurden zum Hoehenzug zusammengestaucht, und spaeter durch den Rhein in isolierte Hoehen zergliedert. Grosse Teile der Hoehenbereiche sind von Loess, Sandloess und Flugdecksand uebelagert worden. Die Niederrheinischen Hoehen streichen in einem Hoehenzug von ca. 7 km durchschnittlicher Breite ueber eine Laenge von ca. 60 km von NW nach SO. Zu diesem Hoehenzug gehoeren Boenninghardt, Hees, Balberger Hoehenruecken, Uedemer Bruch, Pfalzdorfer Loess-Plateau, Reichswald-Hoehen und Kranenburger Hoehenrand. Die von Trockentaelern stark zergliederte Boenninghardt erstreckt sich in einer durchschnittlichen Hoehe von 50 m NN ueber eine Laenge von 12 km von NW nach SO. An Stauchwallresten im SO befinden sich steile Randkanten mit Fliesserdestreifen im Hangfussbereich. Sander, die von Flugdecksanden ueberdeckt sind, kommen im mittleren und westlichen Teil vor. Aus ihnen haben sich hauptsaechlich Podsol-Braunerden entwickelt. Die potentielle natuerliche Vegetation wird hier durch einen Trockenen Eichen-Buchenwald bestimmt. Groessere Bereiche sind noch heute von Waeldern bedeckt, meist Nadelholzforsten. Teilflaechen der mittleren und westlichen Boenninghardt sind ackerbaulich genutzt. Suedlich Xanten liegt der Stauchwallrest der Hees als kleiner isolierter Rest des Hoehenzuges. Mit durchschnittlich 70 m Hoehe wird er stark von Kerbtaelern gegliedert und von Flugdecksanden ueberlagert. Es haben sich hier Podsol-Braunerden und Podsole entwickelt, die potentielle natuerliche Standorte von Trockenen Eichen-Buchen- und Eichen-Birkenwaeldern bilden. Der Hees ist heute stellenweise land-, vor allem aber forstwirtschaftlich genutzt. Der ueberwiegende Teil ist von Mischwaeldern bedeckt. Auf dem Hees befinden sich roemische Abgrabungen. Der Balberger Hoehenruecken zieht sich als Stauchwallrest auf einer Strecke von ueber 10 km von N nach S. Sein kuppiges Relief von durchschnittlich 80 m Hoehe wird von Trockentaelern zergliedert. In den hoeheren Bereichen ist der Hoehenzug von Sandloessdecken ueberlagert, die Braunerden und Parabraunerden tragen. Die potentielle natuerliche Vegetation auf diesen Standorten wird von einem Trockenen Eichen-Buchenwald und einem Flattergras-Buchenwald gebildet. Die breite Randzone des Hoehenzuges ist von Flugdecksanden ueberweht, die Podsol-Braunerden tragen. Die potentielle natuerliche Vegetation ist hier der Trockene Eichen-Buchenwald. Auf den naehrstoffreichen Boeden ueberwiegt heute Ackernutzung. Grosse Bereiche des Hoehenzuges sind von Mischwaeldern bedeckt. Die etwa 500-1800 m breite Niederung des Uedemer Bruches, von durchschnittlich 20 m Hoehe, aus Lehmablagerungen ueber Sanden und Kiesen der Niederterrasse besitzt einen hohen Grundwasserstand. Es haben sich Gleye, Gley-Parabraunerden, stellenweise Gley-Podsole und Anmoorgleye entwickelt. Die potentielle natuerliche Vegetation auf diesen Standorten ist Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald, stellenweise Erlenbruchwald und Eichen-Hainbuchenwald, sowie artenarmer Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald. Der Uedemer Bruch ist heute weitgehend entwaessert und ueberwiegend als Gruenland, nur an trockeneren Standorten als Ackerflaeche in Nutzung genommen. Die Pfalzdorfer Hoehen sind durch Trockentaeler zerschnitten. Sie fallen vom Stauchwallrest des Pfalzdorfer Hoehenrandes im N und O ( ca. 50 m NN) langsam zum Pfalzdorfer Loess-Plateau (ca. 20 m NN), einer ausgedehnten Sanderflaeche ab. Der ausgedehntere Plateaubereich ist ueberwiegend von Loess und Sandloess bedeckt, auf denen sich Parabraunerden entwickelt haben. In der Randzone der Steilkanten und Haenge finden sich Flugdecksande mit schwach basengesaettigten podsoligen Braunerden. Im gesamten Hoehenbereich besteht die potentielle natuerliche Vegetation aus Buchen- und Eichen-Buchenwaeldern. Die urspruenglich ausgedehnten Waelder sind besonders im O durch pfaelzische Auswanderer gerodet worden. Heute ueberwiegt Ackernutzung. Die noch erhaltenen Waelder im W sind hauptsaechlich Nadelholzforste. Die Reichswald-Hoehen bilden einen kuppigen Stauchwall-Hoehenzug von durchschnittlich 80 m Hoehe. Seine relativ steilen Haenge sind durch Trockentaeler zergliedert. Der Hoehenzug ist von Sandloess und Flugdecksanden ueberlagert, auf denen sich Parabraunerden und Braunerden gebildet haben. Die potentielle natuerliche Vegetation auf diesen Standorten ist Buchen-Eichenwald- und Trockener Eichen-Buchenwald. Die Hoehen sind noch groesstenteils von Waeldern bedeckt, meist Nadelforste. Die bis 2,5 km breite Stauchwallhangzone des Kranenburger Hoehenrandes faellt von durchschnittl. 50-60 m NN auf einen ca. in 15 m Hoehe gelegenen Niederterrassenrest (Kranenburger Bucht) ab. Dieser ist von Flugdecksanden, z.T. von Sandloess ueberlagert worden. Es haben sich ueberwiegend Braunerden entwickelt, die die potentiellen natuerlichen Standorte des Eichen-Buchenwaldes bilden. Heute ueberwiegt Ackernutzung. Die noch erhaltenen Waelder im O sind fast ausschliesslich Nadelholzforste
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