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Zwischen der Rhaden-Diepenauer Geest (582) im Norden, dem Oestli- chen Wiehengebirge (532) im Sueden und der Mittelweser (583) im Osten gelegene Loessboerden, die von der breiten, teilweise moor- erfuellten Alweder-Bastau- Niederung getrennt werden. Im Westen an Niedersachsen angrenzend. Den geologischen Untergrund bilden Sedimente der Jura-Kreide-Ue- bergangsschichten (gips- und steinsalzhaltige Tone und Mergel) so- wie steinkohlefuehrende Sand- bzw. Tonsteine der Unterkreide. Sie reichen im suedlichen Teil an mehreren Stellen bis nahe an die Ge- laendeoberflaeche. Ansonsten sind diese Gesteine von maechtigen quartaeren Sedimenten verhuellt. Aus dem Mittelpleistozaen sind es Mittelterrassenbildungen der Weser (Sand, Kies, Geroell), Eisabla- gerungen (bes. noerdl. der Bastau) wie Grund- und Stauchmoraene, Kames u. Schmelzwassersande, aus dem Jungpleistozaen Niederteras- sensedimente (Fein- bis Mittelsand mit Schluff und Kies, sog. "Talsande") sowie aeolische Bildungen wie Flugsand u. Sandloess (jeweils nur kleinraeumig) und grossflaechig Loess. Im Holozaen entstanden die heutigen feinerkoernigen Talfuellungen (i.w. Schluff bis Mittelsand) als auch grossflaechig Torf (Nieder- bis Hochmoor) im Bereich der Bastauniederung und den noerdlich davon gelegenen Talsenken. Die Bastauniederung zeigt auch heute noch Absenkungs- tendenzen, wohl i.w. an Subrosion (Auslaugung von Salzgesteinen im Untergrund) geknuepft. Insgesamt quellreich (u.a. Heilquellen). Der suedliche Teil entspricht morphologisch dem sanft bis deutlich abfallendem Vorland bzw. dem Hangfuss des Oestlichen Wiehengebirges und der Oldendorfer Berge. Die nach Norden abfallenden Haenge wer- den durch mehrere Baeche (z.T. aus dem Wiehengebirge kommend, teil- weise erst im Hang selbst entspringend) gegliedert. Im Westen ist das Gelaende flachwellig ausgebildet und geht in die Alsweder Nie- derungen ueber. Deren oestliche Forsetzung ist die Bastau-Niederung, eine breite, moorerfuellte Senke. Durch die Bastau- bzw. Alsweder Niederung verlaeuft der Mittellandkanal. Das noerdlich anschliessen- de Gebiet (Hartumer Loessplatte) ueberragt die Niederung um etwa 15m. Bei den hoechsten Erhebungen (Gelaenderuecken) noerdlich bzw. nordoestlich von Hille handelt es sich um Stauchmoraenenzuege, an die sich suedlich Schmelzwasseraufschuettungen anschliessen. Durch Loessaufwehungen ist dies Geestgebiet weitgehend nivelliert und liegt heute als weites, offenes Plattenland vor. Es wird von weni- gen, jedoch breiten, kaum eingetieften, haeufig vermoorten Niede- rungen durchzogen. Aus Loess haben sich Parabraunerden, bei leichter bis deutlicher Stauwirkung im Untergrund Pseudogley- Parabraunerden bis Pseudo- gleye entwickelt. Im Bereich der Alsweder- und der Bastau-Niede- rung sind Gleye bzw. organogene Boeden (Moore) verbreitet, dies gilt auch fuer die breiteren Nebentaeler. Das Gebiet der Hartumer Loessplatte ist vielgestaltiger, hier wechseln entsprechend dem geologischen Untergrund Parabraunerden, Braunerden, Podsole (i.w. aus Schmelzwassersanden), Pseudogleye und Gleye (jeweils mit ihren Subtypen) miteinander ab. Der natuerliche Bewuchs der Loessboeden ist Flattergras-Buchenwald, stellenweise Perlgras-Buchenwald, - er geht auf die Niederungen zu in den Artenreichen Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald ueber. Die Niederungen und die groesseren Nebentaeler sind Standort des Artenreichen Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwaldes, des Trauben- kirschen-Erlen-Eschenwaldes (stellenweise Erlenbruchwald und Eichen- Hainbuchenwald), des Artenarmen Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchen- waldes (im norddeutschen Flachland stellenweise mit Stieleichen-Bir- kenwald), des Erlen-Eichen-Birkenwald, teils Feuchter Eichen-Birken- waldes, des Erlenbruchwaldes (haeufig mit Erlen-Eichenwald) und im Zentrum der Bastau-Niederung findet sich der Hochmoorvegetationskom- plex und Birkenbruchwald des Flachlandes. Noerdlich der Bastau-Nie- derung kommt auf Schmelzwassersanden bzw. Kames der Trockene Eichen- Buchenwald vor. Die frueheren Waelder sind weitgehend verdraengt und aufgrund der Bodenfruchtbarkeit durch Ackerflaechen ersetzt. Unguenstige Stand- orte (Staunaesse) und die Niederungen werden als Gruenland genutzt (hier u.a. Umwandlung von Moorboeden durch Melioration). Nur noch kleine Waeldchen (meist in den Niederungen) sind vorhanden. Die fruchtbaren Loessboerde ist altes Siedlungsland, typisch sind Haufenwegedoerfer, die sich bei guenstiger Lage (Paesse ueber das Wiehengebirge) zu groesseren Ortschaften entwickelten. Fuer unguens- tigere Lagen (Alsweder Niederungen) sind lockere Haufenwegedoerfer und Einzelhoefe typisch. Am Ostrand reicht die Gross-Stadt Minden z.T. auf das Gebiet dieser Raumeinheit. Suedlich von Minden (Duetzen, Boelhorst) wurden frueher Steinkohle- floeze der Unterkreide ("Wealden-Kohle") abgebaut. Bei Luebbecke auch Tonmergel (z.T. gipsreich) ebenfalls aus der Unterkreide. Gros- se Bedeutung besitzen hingegen die eiszeitlichen Sand- und Kiesvor- kommen noerdlich der Bastau. Heute werden hauptsaechlich Kames- Bil- dungen (bei Frotheim) ausgesandet, frueher wurden auch Teile der Stauchmoraenen sowie Schmelzwassersande abgebaut (heute ruhender Abbau). Die austretenden Heilquellen werden medizinisch genutzt. Das Grosse Moor in der Bastau-Niederung stellt eine grosse Torf- lagerstaette dar. Es wurde frueher z.T. ausgetorft und steht heute unter Naturschutz.
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