1 Allgemeine Informationen
Objektkennung:
 

NR-531

Naturräumliche Zuordnung:
 

531 - Ravensberger Hügelland

Untereinheit:
 

531.0 Quernheimer Huegel- und Bergland 531.1 El

Verwaltungsgebiet (District):
 

Regierungsbezirk: Detmold
 

Kreis: Bielefeld (Nuts-Code: DEA41)

 

Gemeinde: Bielefeld


Regierungsbezirk: Detmold
 

Kreis: Gütersloh (Nuts-Code: DEA42)

 

Gemeinde: Werther


Regierungsbezirk: Detmold
 

Kreis: Herford (Nuts-Code: DEA43)

 

Gemeinde: Kirchlengern

 

Gemeinde: Enger

 

Gemeinde: Spenge

 

Gemeinde: Herford

 

Gemeinde: Löhne

 

Gemeinde: Vlotho

 

Gemeinde: Bünde

 

Gemeinde: Hiddenhausen

 

Gemeinde: Rödinghausen


Regierungsbezirk: Detmold
 

Kreis: Lippe (Nuts-Code: DEA45)

 

Gemeinde: Lage

 

Gemeinde: Leopoldshöhe

 

Gemeinde: Bad Salzuflen


Regierungsbezirk: Detmold
 

Kreis: Minden-Lübbecke (Nuts-Code: DEA46)

 

Gemeinde: Hüllhorst

 

Gemeinde: Bad Oeynhausen

Digitalisierte Fläche (ha) / (Digitize area (in hectares)):
 

70.801,6357

Objektbeschreibung (Object description):
 

Zwischen dem Oestlichen Wiehengebirge (532) im Norden und dem
Bielefelder Osning (530) im Sueden gelegenes Mesozoisches Berg-
und Huegelland. Im Osten an das Lipper Bergland (364) angrenzend,
nach Westen sich auf niedersaechsischem Gebiet fortsetzend. Durch
die Else-Werre-Niederung in das noerdliche flachwellige Quernhei-
mer Huegel- und Bergland und in das morphologisch staerker beweg-
te Herforder Huegelland im Sueden getrennt.
Den geologischen Untergrund bilden im Herforder Huegelland Gestei-
ne der oberen Trias (Keuper mit Sand-, Ton- u. Schluffsteinen sowie
Mergelsteinen) als auch des unteren Jura (Lias, - i.w. Ton- u. Ton-
mergelsteine). Im Quernheimer Huegel- u. Bergland finden sich im Un-
tergrund ausschliesslich Liasgesteine sowie am direkten Wiehenge-
birgsfuss auch Ton- und Schluffsteine des unteren Dogger (mittl.
Jura). Eine Besonderheit sind die Quarzfeinsande und Mergel bei
Buende, es handelt sich um ein Erosionsrelikt aus dem Tertiaer.
Die mesozoischen Gesteine reichen nur an wenigen Stellen inselar-
tig bis an die Erdoberflaeche. Ueberlagert werden sie von z.T. sehr
maechtigen quartaeren Ablagerungen. Es sind Bildungen des Saale-Ei-
ses (Grundmoraene und Kames). Letztere bildeten sich in der Abtau-
phase der Gletscher zwischen oder unter dem Eis (glaziofluviatiles
Sediment). Ein ausgepraegter Kames-Ruecken aus Sand u. Kies zieht
sich von noerdlich Buende bis Elverdissen. Weite Teile werden von
einer mehr oder minder maechtigen Decke aus Loess (Jungpleistozaen)
verhuellt. In den groesseren Taelern (Else, Werre, Lutterbach etc.)
finden sich Reste der Niederterrasse (Fein- bis Mittelsand mit Kies
und Schluff). Ansonsten bestehen die Talfuellungen aus holozaenem
Auenlehm oder -sand. Durch Auslaugung von Salinargesteinen im Unter-
grund entstanden suedlich der Else lokal Subrosionssenken, in denen
sich Niedermoore bildeten.
Das flachwellig ausgebildete, loessbedeckte Quernheimer Huegelland
steigt allmaehlich von der Else-Niederung nach Norden zum Wiehenge-
birge hin an. Das Gelaende ist stark zertalt (tief u. schmal einge-
schnittene Taeler am Wiehengebirgsfuss, nach Sueden breiter u. fla-
cher werdend). Der Gesamtlauf der Else-Werre-Niederung ist west-ost-
orientiert. Zwischen Buende und Kirchlengern weist die Else gut aus-
gebildete Fluss-Schleifen auf. Die Niederung ist von unterschied-
licher Breite, ab der Einmuendung der von Sueden kommenden Werre
weitet sich das Tal deutlich. Die Werre ist tief in ihre eigenen
Auenlehmbildungen eingeschnitten. Die Niederterrassenflaechen ent-
lang der beiden Fluesse sind durch kleine, teilweise undeutliche
Boeschungen -, die Gesamttalung jedoch deutlich gegen das Umland ab-
gesetzt.
Das suedlich der Else-Werre gelegene Herforder Huegelland ist stark
von der Geologie gepraegt. Hartgesteine des Keupers (Sandstein und
Quarzite) bilden haeufig Gelaenderuecken (Haertlinge), waehrend die
Jura-Tongesteine eher zu flacheren Formen neigen. Durch die quartae-
ren Decksedimente werden die Reliefunterschiede jedoch z.T. ausge-
glichen. So ergiebt sich das vielfaeltige Gelaendebild eines Huegel-
bis Hochflaechenlandes mit flachwelligen bis ebenen sowie von Hue-
gel und Ruecken gepraegten Bereichen. Die hoechste Erhebung (256m)
liegt in der Steinegge suedlich Oeynhausen, die Kuppe besteht dort
aus harten Quarziten. Auch die Kames-Ruecken sind morphologisch als
solche zu erkennen. Das Gesamtgebiet ist deutlich bis stark zertalt.
Die haeufigsten Bodenarten sind Parabraunerde, Pseudogley-Parabraun-
erde bis Parabraunerde-Pseudogley aus Loess. Weit verbreitet ist
auch der Pseudogley bei wasserstauenden Gesteinen im Untergrund
(Jura-Tonsteine). In den Taelern kommen Gley bis Pseudogley-Gley
(bis Anmoorgley) - im Bereich der Werre auch grossflaechig der
Braune Auenboden vor. Lokale Bedeutung haben (z.T. flachgruendige)
Braunerden aus Keuper-Sandsteinen, Gley-Podsole aus Terrassensanden
sowie Podsol-Braunerden (bis Braunerden) aus glazio-fluviatilen San-
den und Kiesen (Kames). In den Taelern kommen kleinflaechig - in
Subrosionssenken grossflaechig Niedermoore vor. Aus den tertiaeren
Sedimenten bei Buende hat sich eine Pararendzina (z.T. Braunerde-
Pararendzina) entwickelt.
Das Quernheimer Huegelland ist urspruenglich reines Verbreitungsge-
biet des Flattergras-Buchenwald (stellenweise Perlgras-Buchenwald).
Es ist heute eine Parklandschaft mit kleineren Waeldchen und Ge-
bueschgruppen sowie Baumgruppen im Bereich der Hofstellen. Die
Else- Werre-Niederung ist typischer Feucht- bis Nass-Standort (Ar-
tenreicher u. Artenarmer Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald,
im norddeutschen Flachland stellenweise mit Stieleichen-Birkenwald),
dies gilt auch fuer die groesseren Nebentaeler. Heute wird die Else-
Niederung wie auch die meisten Nebentaeler fast gaenzlich als Gruen-
land genutzt, - nur kleinere, hoeherliegende Flaechen sind auch
Acker. Hingegen wird die Werre-Aue fast ausschliesslich ackerbau-
lich genutzt. Gehoelze sind i.w. auf die Uferbereiche von Else-Wer-
re beschraenkt.
Im Bereich des Herforder Huegellandes ist wiederum der Flatter-
gras- Buchenwald (stellenweise Perlgras-Buchenwald) vorherrschend.
Die Keuper-Sandsteinruecken sind Standorte der Artenarmen Hain-
simsen-Buchenwald. Lokale Bedeutung haben der Trockene Eichen-
Buchenwald u. der Artenreiche Hainsimsen-Buchenwald (stellenweise
Perlgras-Buchenwald). Insgesamt ist der Waldbestand stark reduziert.
Die Raumeinheit weist neben groesseren Staedten (Bielefeld, Herford,
Bad Oeynhausen) und mehreren Kleinstaedten als typische Besiedlungs-
form Einzelhoefe u. Einzelhofgruppenn auf. Das Gebiet ist zum gros-
sen Teil (Loess) Altsiedelland.
Die Kiese und Sande der Kames-Ruecken sind wichtige Lockersediment-
lagerstaetten dieser Region und werden und wurden an mehreren Stel-
len abgebaut (schnell wechselnde Abbaubetriebe, teilweise rekulti-
vierte oder offengelassenene Gruben). Das gleiche gilt fuer Ziege-
leibetriebe, die Lias-Tonsteine abbau(t)en. Frueher hatten die har-
ten Sandsteine und Quarzite des Keupers lokale Bedeutung als Werk-
steine, die Keuper-Mergel wurden ebenso wie die Tertiaergesteine
bei Buende zum Duengen der Felder abgebaut (zahlreiche aufgelassene
kleine Gruben). Im den Taelern von Else und Werre wurden Auenlehme
(Ziegelrohstoff) sowie Sande und Kiese der Niederterrasse abgebaut.
Die vorhandenen Niedermoore wurden teilweise ausgetorft (Huecker
Moor). Kleinere Moorbildungen werden zu balneologischen Zwecken ge-
nutzt (Randringhausen).


2 Biotoptypen, Vegetation, Schutzziel
Objektkennung:
 

NR-531


Potentielle natürliche Vegetation:
 

Luzolo luzuloidis-Fagetum , Hainsimsen-Buchenwald
Galio odorati-Fagetum , Waldmeister-Buchenwald
Stellario holosteae-Carpinetum betuli stachietosum , Artenreicher Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald
Periclymeno-Fagetum typicum , Trockener Eichen-Buchenwald
Maianthemo-Fagetum , Flattergras-Buchenwald

Schutzziel:
 

Arten:
Biotoptypen:
Landschaftstypen:


3 Weitere ökologisch-naturschutzfachliche Informationen
Objektkennung:
 

NR-531

Geologie:
 

Zeitalter Trias, Zeitalter: Mesozoikum / Zeitalter Keuper (Trias), Zeitalter: Mesozoikum / Zeitalter Jura, Zeitalter: Mesozoikum / Zeitalter Lias (Jura), Zeitalter: Mesozoikum / Zeitalter Tertiär, Zeitalter: Kaenozoikum / Zeitalter Quartär, Zeitalter: Kaenozoikum / Zeitalter Mittelpleistozän (Quartär), Zeitalter: Kaenozoikum / Zeitalter Jungpleistozän (Quartär), Zeitalter: Kaenozoikum / Zeitalter Holozän (Quartär), Zeitalter: Kaenozoikum

Geogr. Morph. Eigenheiten:
 

Bergzug,-kamm / Einzelberg / Senkungsfeld / Eis- und Schmelzwasserablagerungen / Kame / Lössebene / Subrosionssenke / Quellen / Mittelgebirgsfluss, -bach / Fluss- oder Bachmäander / stehende Binnengewässer (natürlich o. naturnah, unverbaut) / Altarm,-wasser / anthropogene Formen

Gesteine:
 

fluviatile Ablagerungen / glaziale Bildungen / fluvioglaziale Bildungen / aeolische Bildungen / fluviatile Ablagerungen / Auensedimente / Torfbildungen

Hauptbodentyp:
 

Parabraunerde / Pseudogley-Parabraunerde / Parabraunerde-Pseudogley / Pseudogley / Gley / Pseudogley-Gley / Anmoorgley / Brauner Auenboden / Braunerde / Gley-Podsol / Podsol-Braunerde / Niedermoor / Pararendzina / Braunerde-Pararendzina