1 Allgemeine Informationen
Objektkennung:
 

NR-378

Naturräumliche Zuordnung:
 

378 - Kalenberger Bergland

Untereinheit:
 

378.0 Bueckeberge
378.1 Weser-Berge

Verwaltungsgebiet (District):
 

Regierungsbezirk: Detmold
 

Kreis: Minden-Lübbecke (Nuts-Code: DEA46)

 

Gemeinde: Porta Westfalica

Digitalisierte Fläche (ha) / (Digitize area (in hectares)):
 

2.467,0728

Objektbeschreibung (Object description):
 

Noerdlich des Rinteln-Hameler Weserlandes (366), in Verlaengerung
des Oestlichen Wiehengebirges (532) gelegener Teil des mesozoischen
Berg- und Huegellandes. Es ist eine asymmetrisch aufgebaute, land-
schaftspraegende Mittelgebirgskette (Schichtstufenlandschaft), die
von dem aehnlich strukturierten Wiehengebirge durch das Durchbruchs-
tal der Weser (Porta Westfalica) getrennt wird. Der groesste Teil
der Raumeinheit liegt auf niedersaechsischem Gebiet.
Den geologischen Untergrund bilden im Bereich des Weser-Gebirges
Kalk-, Mergel- u. Tonsteine sowie Sand- u. Kalksandsteine des mitt-
leren bis oberen Jura. Sie enthalten z.T. Eisenerzfloeze. Im noerd-
lich anschliessenden Bueckerbergland werden die Jura-Kreide- Ueber-
gangsschichten (gips- und steinsalzhaltige Tone und Mergel) von
maechtigen quartaeren Sedimenten (Grundmoraene und Loess) ueber-
deckt. Bei Kleinenbremen kam es grossflaechig zur Ausfaellung von
Quellkalken im Holozaen.
Der westfaelische Teil der Weser-Berge ist eine relativ schmale,
ost-west-verlaufende, zweistufige, asymmetrisch aufgebaute Mittel-
gebirgskette (Schichtstufenlandschaft). Sie wird durch mehrere, be-
reichsweise tief eingeschnittene Quertaeler gegliedert. Kleinere
Taelchen und Quellmuldenbereiche wirkten z.T. als Loessfallen.
Harte Gesteinsserien im Kuppenbereich (Schichtkoepfe) bilden mit-
unter Natursteinklippen (Nammer Klippen).
Der westfaelische Teil der Bueckeberge umfasst das Kleinenbremener
Becken, eine aufgrund leichter ausraeumbarer bzw. zur Subrosion
neigender Gesteine im Untergrund bedingte Senkenzone. Gelaendeun-
terschiede sind durch Loessaufwehungen weitgehend nivelliert. Gene-
rell faellt das Gelaende nach Norden auf die jeweiligen Vorfluter
(Schermbeeke, Sandfurtbach) hin ab. Typische Bodenarten sind hier
fruchtbare Parabraunerden bzw. Braunerden aus Loess (stellenweise
vergleyt), - das Gebiet wird daher intensiv landwirtschaftlich ge-
nutzt (Ackerbau). Wald ist dementsprechend selten.
Die Boeden der Weser-Berge sind vielgestaltiger. Ranker, Rendzina,
Rendzina-Braunerde, Braunerden, Podsol-Braunerden wechseln je nach
Gesteinsart, Intensivitaet der Verwitterung, Exploration und Ueber-
deckung mit quartareren Sedimenten (periglazialer Hangschutt bzw.
-lehm, Loess) z.T. kleinraeumig miteinander ab.
Die Weser-Berge sind fast vollstaendig bewaldet. Die natuerliche
Waldvegetation ist der Artenarme Hainsimsen-Buchenwald, im Bereich
der Unterhaenge ist dieser auch artenreicher vertreten (stellenwei-
se auch der Perlgras-Buchenwald). Kuenstliche Nadelforsten sind im
Wesergebirge relativ selten. Als natuerliche potentielle Vegetation
der noerdlich an das Wesergebirge anschliessenden Loessboeden der
Bueckeberge ist der Flattergras-Buchenwald (stellenweise Perlgras-
Buchenwald) sowie der Artenreiche Sternmieren-Stieleichen-Hain-
buchenwald anzusehen.
Die Juragesteine der Weser-Berge hatten und haben grosse Bedeutung
als nutzbare Gesteinsarten (frueher Kalkgesteine fuer Branntkalk,
Duengekalk, als Schottermaterial u. zur Zementherstellung genutzt,
Sand- bzw. Kalksandsteine fanden als Werksteine Verwendung). Der
heutige Grossabbau (auch untertaegig) von Kalk- und Kalksandsteinen
zwischen Nammen und Kleinenbremen gilt der Herstellung von Schot-
ter und Splitt (wichtige Produktionsstaette von ueberregionaler
Bedeutung). Weiterhin frueher Abbau von Eisenerzen bei Kleinenbre-
men und Nammen. Zahlreiche Bergbauzeugnisse sind noch vorhanden
(Stollen, Schaechte etc.). Am Jakobsberg oestlich Porta Westfalica
grosse unterirdische Ruestungsanlagen aus dem II. Weltkrieg (1948
z. groesst. T. gesprengt). Insgesamt noch zahlreiche kuenstliche
Gesteinsaufschluesse infolge Natursteingewinnung und durch Erzab-
bau.


2 Biotoptypen, Vegetation, Schutzziel
Objektkennung:
 

NR-378


Potentielle natürliche Vegetation:
 

Luzolo luzuloidis-Fagetum , Hainsimsen-Buchenwald
Galio odorati-Fagetum , Waldmeister-Buchenwald
Stellario holosteae-Carpinetum betuli stachietosum , Artenreicher Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald
Maianthemo-Fagetum , Flattergras-Buchenwald

Schutzziel:
 

Arten:
Biotoptypen:
Landschaftstypen:


3 Weitere ökologisch-naturschutzfachliche Informationen
Objektkennung:
 

NR-378

Geologie:
 

Zeitalter Jura, Zeitalter: Mesozoikum / Zeitalter Dogger (Jura), Zeitalter: Mesozoikum / Zeitalter Malm (Jura), Zeitalter: Mesozoikum / Zeitalter Quartär, Zeitalter: Kaenozoikum / Zeitalter Mittelpleistozän (Quartär), Zeitalter: Kaenozoikum / Zeitalter Jungpleistozän (Quartär), Zeitalter: Kaenozoikum / Zeitalter Holozän (Quartär), Zeitalter: Kaenozoikum

Geogr. Morph. Eigenheiten:
 

Bergzug,-kamm / Schichtstufe / Felsen, Abgrabungen / Senkungsfeld / Stauch-, Endmoräne / periglaziale Bildungen / Lössebene / Quellen / Mittelgebirgsfluss, -bach / anthropogene Formen

Gesteine:
 

marine Kieselgesteine / marine Grünsande / marine Dolomitgesteine / marine Eisenanreicherungen / glaziale Bildungen / periglaziale Bildungen / aeolische Bildungen / Auensedimente / Kalksinter

Hauptbodentyp:
 

Rendzina / Braunerde-Rendzina / Rendzina-Braunerde / Braunerde / Podsol-Braunerde / Parabraunerde / Gley-Parabraunerde / Gley / Pseudogley