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Noerdlich des Rinteln-Hameler Weserlandes (366), in Verlaengerung des Oestlichen Wiehengebirges (532) gelegener Teil des mesozoischen Berg- und Huegellandes. Es ist eine asymmetrisch aufgebaute, land- schaftspraegende Mittelgebirgskette (Schichtstufenlandschaft), die von dem aehnlich strukturierten Wiehengebirge durch das Durchbruchs- tal der Weser (Porta Westfalica) getrennt wird. Der groesste Teil der Raumeinheit liegt auf niedersaechsischem Gebiet. Den geologischen Untergrund bilden im Bereich des Weser-Gebirges Kalk-, Mergel- u. Tonsteine sowie Sand- u. Kalksandsteine des mitt- leren bis oberen Jura. Sie enthalten z.T. Eisenerzfloeze. Im noerd- lich anschliessenden Bueckerbergland werden die Jura-Kreide- Ueber- gangsschichten (gips- und steinsalzhaltige Tone und Mergel) von maechtigen quartaeren Sedimenten (Grundmoraene und Loess) ueber- deckt. Bei Kleinenbremen kam es grossflaechig zur Ausfaellung von Quellkalken im Holozaen. Der westfaelische Teil der Weser-Berge ist eine relativ schmale, ost-west-verlaufende, zweistufige, asymmetrisch aufgebaute Mittel- gebirgskette (Schichtstufenlandschaft). Sie wird durch mehrere, be- reichsweise tief eingeschnittene Quertaeler gegliedert. Kleinere Taelchen und Quellmuldenbereiche wirkten z.T. als Loessfallen. Harte Gesteinsserien im Kuppenbereich (Schichtkoepfe) bilden mit- unter Natursteinklippen (Nammer Klippen). Der westfaelische Teil der Bueckeberge umfasst das Kleinenbremener Becken, eine aufgrund leichter ausraeumbarer bzw. zur Subrosion neigender Gesteine im Untergrund bedingte Senkenzone. Gelaendeun- terschiede sind durch Loessaufwehungen weitgehend nivelliert. Gene- rell faellt das Gelaende nach Norden auf die jeweiligen Vorfluter (Schermbeeke, Sandfurtbach) hin ab. Typische Bodenarten sind hier fruchtbare Parabraunerden bzw. Braunerden aus Loess (stellenweise vergleyt), - das Gebiet wird daher intensiv landwirtschaftlich ge- nutzt (Ackerbau). Wald ist dementsprechend selten. Die Boeden der Weser-Berge sind vielgestaltiger. Ranker, Rendzina, Rendzina-Braunerde, Braunerden, Podsol-Braunerden wechseln je nach Gesteinsart, Intensivitaet der Verwitterung, Exploration und Ueber- deckung mit quartareren Sedimenten (periglazialer Hangschutt bzw. -lehm, Loess) z.T. kleinraeumig miteinander ab. Die Weser-Berge sind fast vollstaendig bewaldet. Die natuerliche Waldvegetation ist der Artenarme Hainsimsen-Buchenwald, im Bereich der Unterhaenge ist dieser auch artenreicher vertreten (stellenwei- se auch der Perlgras-Buchenwald). Kuenstliche Nadelforsten sind im Wesergebirge relativ selten. Als natuerliche potentielle Vegetation der noerdlich an das Wesergebirge anschliessenden Loessboeden der Bueckeberge ist der Flattergras-Buchenwald (stellenweise Perlgras- Buchenwald) sowie der Artenreiche Sternmieren-Stieleichen-Hain- buchenwald anzusehen. Die Juragesteine der Weser-Berge hatten und haben grosse Bedeutung als nutzbare Gesteinsarten (frueher Kalkgesteine fuer Branntkalk, Duengekalk, als Schottermaterial u. zur Zementherstellung genutzt, Sand- bzw. Kalksandsteine fanden als Werksteine Verwendung). Der heutige Grossabbau (auch untertaegig) von Kalk- und Kalksandsteinen zwischen Nammen und Kleinenbremen gilt der Herstellung von Schot- ter und Splitt (wichtige Produktionsstaette von ueberregionaler Bedeutung). Weiterhin frueher Abbau von Eisenerzen bei Kleinenbre- men und Nammen. Zahlreiche Bergbauzeugnisse sind noch vorhanden (Stollen, Schaechte etc.). Am Jakobsberg oestlich Porta Westfalica grosse unterirdische Ruestungsanlagen aus dem II. Weltkrieg (1948 z. groesst. T. gesprengt). Insgesamt noch zahlreiche kuenstliche Gesteinsaufschluesse infolge Natursteingewinnung und durch Erzab- bau.
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