1 Allgemeine Informationen
Objektkennung:
 

NR-367

Naturräumliche Zuordnung:
 

367 - Holzmindener Wesertal

Untereinheit:
 

367.0 Weseraue und Weserterrassen

Verwaltungsgebiet (District):
 

Regierungsbezirk: Detmold
 

Kreis: Höxter (Nuts-Code: DEA44)

 

Gemeinde: Beverungen

 

Gemeinde: Höxter

Digitalisierte Fläche (ha) / (Digitize area (in hectares)):
 

5.155,5161

Objektbeschreibung (Object description):
 

Das Holzmindener Wesertal zaehlt mit zum mesozoischen Berg- und
Huegelland Ostwestfalens. Es ist eine typische Flusslandschaft
mit begleitenden Terrassenflaechen, die von den steilen Berghaen-
gen des Oberwaelder Landes (361) flankiert werden. Im Sueden be-
ruehren die Westhessische Senke (343) und der Solling, Bramwald
und Reinhardswald (370) die Einheit. Der oestliche Teil des Weser-
tales liegt auf niedersaechsischem Gebiet.
Den geologischen Untergrund bilden jungpleistozaene bis altholo-
zaene Terrassensedimente der Weser. Sie bestehen i.w. aus Fein-
bis Mittelsanden mit eingelagerten feineren (Schluff) und groebe-
ren (Grobsand, Kies u. Steinen) Ablagerungen. Aehnlichen Aufbau
(Auensande, -lehme) werden auch heute noch von der Weser sedimen-
tiert. Bei Wehrden befindet sich ein ca. 50 m ueber der heutigen
Aue gelegener, loessbedeckter Terrassensporn (Mittel- bis Haupt-
terrassenniveau).
Die Morphologie entspricht der einer groeseren Flusslandschaft im
Mittelgebirgsraum. Im Laufe des Holozaens wurden die jungpleisto-
zaene Nieder- und altholozaene Inselterrasse vom maeandrierenden
Weserfluss in einzelne, wenig hoeherliegende Terrassenenplatten
zerlegt. Die Weser besitzt eine breite, von Altwassern bzw. -rin-
nen durchzogene Ueberflutungsaue. Der auf der Kuppe von Hauptter-
rassenschottern, randlich von der Mittelterrasse bedeckte Terras-
sensporn zwischen Nethe und Weser ist ein Relikt aus dem Alt- bis
Mittelpleistozaen.
An diesen Sporn (Steinberg) gebunden ist auch das einzige, noch
verbliebene Waldstueck (Mischwald) dieser Raumeinheit. Ansonsten
werden die Terrasenflaechen der Weser ackerbaulich, die Ueberflu-
tungsauen als Gruenland genutzt.
Die Bodenart des Wesertales ist der Braune Auenboden, stellenwei-
se findet sich in ehemaligen Altlaeufen der Anmoorgley. Hoeher-
liegende loessbedeckte Terrassen sind durch Braunerden bzw. Para-
braunerden repraesentiert.
Die natuerliche potentielle Vegetation des Wesertales ist der Ar-
tenreiche Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald und der Eschen-
Auenwald der lehmigen Flusstaeler Norddeutschlands (stellenweise
Eichen-Hainbuchenwald). Fuer den Bereich des Terassensporns waere
der Perlgras-Buchenwald charakteristisch.
Groesster Ort ist die heutige Kreisstadt Hoexter (mit der ehemali-
gen Reichsabtei Corvey). Stark expandiert ist die ehemalige Acker-
buergerstadt Beverungen. Ansonsten kommen kleine, geschlossene Ort-
schaften vor.
Die Terrassensedimente im Wesertal werden in mehreren Kiesgruben
(Nassabgrabungen) gewonnen. Im Sueden befindet sich das Kernkraft-
werk Wuergassen.


2 Biotoptypen, Vegetation, Schutzziel
Objektkennung:
 

NR-367


Potentielle natürliche Vegetation:
 

Stellario holosteae-Carpinetum betuli stachietosum , Artenreicher Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald
Pruno padi-Fraxinetum , Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald
Galio odorati-Fagetum , Waldmeister-Buchenwald
Stellario holosteae-Carpinetum betuli , Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald

Schutzziel:
 

Arten:
Biotoptypen:
Landschaftstypen:


3 Weitere ökologisch-naturschutzfachliche Informationen
Objektkennung:
 

NR-367

Geologie:
 

Zeitalter Quartär, Zeitalter: Kaenozoikum / Zeitalter Altpleistozän (Quartär), Zeitalter: Kaenozoikum / Zeitalter Mittelpleistozän (Quartär), Zeitalter: Kaenozoikum / Zeitalter Jungpleistozän (Quartär), Zeitalter: Kaenozoikum / Zeitalter Holozän (Quartär), Zeitalter: Kaenozoikum

Geogr. Morph. Eigenheiten:
 

Mittelgebirgsfluss, -bach / Talmäander / Altarm,-wasser / Terrassenfläche / Terrasseninsel / Talform / anthropogene Formen

Gesteine:
 

fluviatile Ablagerungen / aeolische Bildungen / Auensedimente

Hauptbodentyp:
 

Brauner Auenboden / Anmoorgley / Braunerde / Parabraunerde