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Zwischen dem Lipper Bergland (364) im Sueden und Kalenberger Berg- land (378) im Norden gelegenes mesozoisches Berg- und Huegelland einschliesslich eines Teiles des Wesertales. Vom Tal der Weser zu- naechst steil zu einer Hochflaeche ansteigend, die anschliessend in ein kuppiges Huegelland aus quartaeren Deckschichten uebergeht. Die Raumeinheit setzt sich nach Osten auf niedersaechsischem Ge- biet fort. Den geologischen Untergrund bilden im Wesertal holozaene Fluss-Se- dimente (i.w. Schluff bis Mittelsand, z.T. mit Kies oder Schottern) sowie Resten der Nieder- und Mittelterrassen (Sand, Kies und Schot- ter). Im Bereich des Buhn stehen Gesteine der oberen Trias (Sand-, Mergel-, Ton- und Schluffstein) sowie des unteren Jura (i.w. Ton- bis Mergelstein mit Sand- u. Kalksteinbaenken) oeberflaechennah an. Noerdlich hiervon werden sie von maechtigen eiszeitlichen Se- dimenten ueberdeckt. Neben Resten der Grundmoraene sind es glazio- fluviatile Kiese und Sande mit eingelagertem Grobschutt, die sich am Ende der Saale- Eiszeit unter bzw. zwischen dem abtauenden Eis bildeten (sog. Kames). Waehrend des Jungpleistozaens kam es zur # Ueberdeckung mit Loess. Im Holozaen entstanden im Bereich der Ne- bentaeler, aber auch von Quellaustritten z.T. Moore (u.a. Hang- quellmoore). Das Wesertal ist in sich nur wenig gegliedert (flache Rinnen zeich- nen ehemalige Flusslaeufe nach, wenige Meter hohe Haenge begrenzen den Rand der Niederterrasse gegen die holozaene Aue). Im Bereich von Vlotho ist das Wesertal stark eingeengt (Vlothoer Weserdurch- bruch). Der Steilabfall des Buhn zur Weseraue bildet dort einen bis 120 m hohen Steilhang. Noerdlich und oestlich des Durchbruches erweitert sich das Tal deutlich (Rhener- u. Rintelner Talweitung). Die Weser weist im Norden schwache, im Osten stark ausgepraegte Flusswindungen auf. Der Buhn ist eine durch mehrere, tief eingeschnitte Bachtaeler ge- gliederte Hochflaeche. Nach Norden verschwindet diese unter maech- tigen, quartaeren Deckschichten. Diese bilden ein ausgepraegtes, kuppiges Huegelland ("Hausberger Schweiz") aus Kameshuegeln und Grundmoraenenplatten. Am Fuss der i.w. aus Sand u. Kies (Grundwas- serleiter) bestehenden Huegel sind Quellaustritte haeufig, sie sind z.T. vermoort. Im Uebergangsbereich zwischen Buhn und Huegel- land ist das Relief durch Loessaufwehungen nivelliert (schwachwel- liges Relief). Die Bodengesellschaft des Wesertales besteht i.w. aus Braunem Auen- boden und Gleyen. Im Bereich des Buhn sind Braunerden und Pseudo- gleye verbreitet, - bei hoeherem Loessanteil kommen Parabraunerden, ueber Keuper-Sandsteinen auch podsolige Braunerden vor. Podsol- u. Braunerde-Boeden sind typisch fuer das von glazialen Sedimenten auf- gebaute Huegelland. In den Nebentaeler sind Gleye verbreitet. Die natuerliche Waldgesellschaften innerhalb des Wesertales ist der Eschen-Auenwald der lehmigen Flusstaeler Norddeutschlands (stellen- weise Eichen-Hainbuchenwald). Die urspruengliche Waldgesellschaft ist dort heute durch Gruenland (Fettwiesen) und Ackerflaechen er- setzt. Fuer den Bereich zwischen Wesergebirge und Wesertal ist der Flattergras-Buchenwald (stellenweise Perlgras-Buchenwald) die haeu- figste Waldform. Auf den loess- u. damit lehmreicheren, meist fri- schen bis feuchten Boeden findet sich der Artenreiche Hainsimsen- Buchenwald (stellenweise Perlgras-Buchenwald), ansonsten ist die artenarme Variante vertreten. Die Kameslandschaft bei Hausbergen und Eisbergen (Emme) traegt z.T. heute noch ausgedehnte Waelder, allerdings sind hier die ursprueng- lichen Laubwaelder meist durch Nadelforsten ersetzt. Suedlich hier- von sind Ackerflaechen verbreitet. Wald bedeckt noch den Steilab- fall zum Wesertal sowie z.T. die Haenge bei Uffeln als auch der tief eingeschnittenen Nebentaeler im Nordosten des Buhn. Das Wesertal ist aufgrund der Ueberflutungsgefahr kaum besiedelt (Ausnahme Costedt auf Niederterrassenrest). Das uebrige Gebiet ist z.T. dicht besiedelt, verglichen mit 1959 sind starke Zersiedelungs- tendenzen feststellbar. Die Sande und Kiese des Wesertales ("Talkies") sind wichtiger Roh- stoff fuer die Bauindustrie (zahlreiche Nassabgrabungen). Weiterhin wichtig fuer Beton- u. Kalksandsteinherstellung sind die fluviogla- zialen Sande und Kiese ("Bergkies") suedlich des Wesergebirges. Zahlreiche Abbauflaechen (Trockenabbau) sind vorhanden. Frueher wurde bei Veltheim Lehm und Ton (Grundmoraene u. Juraton) gewon- nen, die Abbauflaeche ist mittlererweile rekultiviert.
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