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Zwischen dem Ostsauerlaender Gebirgsrand (332) im Westen und dem Waldecker Wald (340) im Osten gelegene wellig ausgepraegte Ge- fildehochflaeche. Zusammen mit dem Waldecker Wald bildet das Wal- decker Gefilde die Waldecker Tafel (340), - ein Teilraum des Meso- zoischen Berg- und Huegellandes. Der westfaelische Anteil dieser Raumeinheit ist ausschliesslich auf den Nordteil (Das Rote Land) beschraenkt. Die Geologie wird durch das dem gefalteten Untergrund (Grundgebir- ge) flach aufliegende Deckgebirge aus permischen (Zechstein) und triassischen Gesteinen (Buntsandstein) bestimmt. Die Zechsteinab- lagerungen bestehen i.w. aus Kalk- und Dolomitsteinen, lokal ent- standen auch Salinargesteine (Gips). Von morphologischer Bedeutung sind hierin Verkarstungs- bzw. Subrosionserscheinungen. Der ueber- lagernde Untere Buntsandstein setzt sich aus fein- bis mittelkoer- nigen Sandsteinen und eingelagerten Tonsteinen zusammen. Die Westgrenze der Raumeinheit faellt mit dem Erosionsrand des Deck- gebirges zusammen. Die Hochflaeche wird dort von den Steilabfaellen zum Diemel- und Rhenetal begrenzt. Suedlich Giershausen ragt als Haertling das Grundgebirge in Form von Palaeovulkaniten (hoechste Erhebung der Radensberg - 458m) aus der umgebenden Zechsteinbedek- kung hervor. Tief in die Hochflaeche eingeschnitten ist das Tal der Glimke unter Ausbildung von Natursteinklippen. Ebenso zeigen einige weitere Nebenbaeche der Diemel tiefe Taleinschnitte (Ohmgrund - dort tiefster Punkt der Raumeinheit). Ansonsten ist das Gelaende schwach wellig mit einzelnen, sich nur gering ueber das Umland erhebenden Huegeln ausgebildet. Generell faellt es allmaehlich nach (Nord-) Osten Richtung Orpke hin ab. Bei Udorf ist der Oberlauf der Orpke in den leicht ausraeumbaren Gesteinen des Unteren Buntsandstein als breites, asymmetrisch ge- staltetes Tal entwickelt (flacher Westhang, steiler Osthang). Sued- lich hiervon finden sich hingegen, beim Durchschneiden der Zech- steinkalke, ebenfalls Gesteinsklippen. Die Bodenentwicklung auf Zechsteindolomiten und - kalken ist i.d.R. flachgruendig (Rendzina- Braunerde), auf den anderen Gesteinsein- heiten tiefgruendig (Braunerden, z.T. aus Loess). In den Trocken- taelern finden sich Kolluvien, in den sonstigen Taelern Gley- Braunerden bis Gley. Fruchtbare, basenreiche Lehmboeden ueberwiegen. Sie werden acker- baulich genutzt (Hackfrucht- und Getreideanbau). Waelder kommen laengs der Taeler von Glinde und Orpke vor, weiter- hin bedecken sie die Hochflaeche noerdlich von Heddinghausen. Die natuerliche Vegetation ist der Artenreiche und Artenarme Hainsim- sen-Buchenwald sowie der Perlgras-Buchenwald. In den Bachtaelern ist der Stieleichen-Hainbuchen-Auenwald der Berglandtaeler, ein- schliesslich bach- und flussbegleitender Erlenwaelder verbreitet. Das Rote Land bei Marsberg ist Altsiedelland, ausserdem mindestens seit dem 10. Jhd. Bergbaugebiet (Kupferabbau). Zahlreiche Bergbau- relikte des bis 1945 reichenden Abbaus sind vorhanden. Bei Leitmar- Borntosten wurde zudem ueber Schaechte auch Gips gewonnen.
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