1 Allgemeine Informationen
Objektkennung:
 

NR-340

Naturräumliche Zuordnung:
 

340 - Waldecker Gefilde

Untereinheit:
 

340.0 Das Rote Land

Verwaltungsgebiet (District):
 

Regierungsbezirk: Arnsberg
 

Kreis: Hochsauerlandkreis (Nuts-Code: DEA57)

 

Gemeinde: Marsberg

Digitalisierte Fläche (ha) / (Digitize area (in hectares)):
 

6.102,1684

Objektbeschreibung (Object description):
 

Zwischen dem Ostsauerlaender Gebirgsrand (332) im Westen und dem
Waldecker Wald (340) im Osten gelegene wellig ausgepraegte Ge-
fildehochflaeche. Zusammen mit dem Waldecker Wald bildet das Wal-
decker Gefilde die Waldecker Tafel (340), - ein Teilraum des Meso-
zoischen Berg- und Huegellandes. Der westfaelische Anteil dieser
Raumeinheit ist ausschliesslich auf den Nordteil (Das Rote Land)
beschraenkt.
Die Geologie wird durch das dem gefalteten Untergrund (Grundgebir-
ge) flach aufliegende Deckgebirge aus permischen (Zechstein) und
triassischen Gesteinen (Buntsandstein) bestimmt. Die Zechsteinab-
lagerungen bestehen i.w. aus Kalk- und Dolomitsteinen, lokal ent-
standen auch Salinargesteine (Gips). Von morphologischer Bedeutung
sind hierin Verkarstungs- bzw. Subrosionserscheinungen. Der ueber-
lagernde Untere Buntsandstein setzt sich aus fein- bis mittelkoer-
nigen Sandsteinen und eingelagerten Tonsteinen zusammen.
Die Westgrenze der Raumeinheit faellt mit dem Erosionsrand des Deck-
gebirges zusammen. Die Hochflaeche wird dort von den Steilabfaellen
zum Diemel- und Rhenetal begrenzt. Suedlich Giershausen ragt als
Haertling das Grundgebirge in Form von Palaeovulkaniten (hoechste
Erhebung der Radensberg - 458m) aus der umgebenden Zechsteinbedek-
kung hervor. Tief in die Hochflaeche eingeschnitten ist das Tal der
Glimke unter Ausbildung von Natursteinklippen. Ebenso zeigen einige
weitere Nebenbaeche der Diemel tiefe Taleinschnitte (Ohmgrund -
dort tiefster Punkt der Raumeinheit).
Ansonsten ist das Gelaende schwach wellig mit einzelnen, sich nur
gering ueber das Umland erhebenden Huegeln ausgebildet. Generell
faellt es allmaehlich nach (Nord-) Osten Richtung Orpke hin ab.
Bei Udorf ist der Oberlauf der Orpke in den leicht ausraeumbaren
Gesteinen des Unteren Buntsandstein als breites, asymmetrisch ge-
staltetes Tal entwickelt (flacher Westhang, steiler Osthang). Sued-
lich hiervon finden sich hingegen, beim Durchschneiden der Zech-
steinkalke, ebenfalls Gesteinsklippen.
Die Bodenentwicklung auf Zechsteindolomiten und - kalken ist i.d.R.
flachgruendig (Rendzina- Braunerde), auf den anderen Gesteinsein-
heiten tiefgruendig (Braunerden, z.T. aus Loess). In den Trocken-
taelern finden sich Kolluvien, in den sonstigen Taelern Gley-
Braunerden bis Gley.
Fruchtbare, basenreiche Lehmboeden ueberwiegen. Sie werden acker-
baulich genutzt (Hackfrucht- und Getreideanbau).
Waelder kommen laengs der Taeler von Glinde und Orpke vor, weiter-
hin bedecken sie die Hochflaeche noerdlich von Heddinghausen. Die
natuerliche Vegetation ist der Artenreiche und Artenarme Hainsim-
sen-Buchenwald sowie der Perlgras-Buchenwald. In den Bachtaelern
ist der Stieleichen-Hainbuchen-Auenwald der Berglandtaeler, ein-
schliesslich bach- und flussbegleitender Erlenwaelder verbreitet.
Das Rote Land bei Marsberg ist Altsiedelland, ausserdem mindestens
seit dem 10. Jhd. Bergbaugebiet (Kupferabbau). Zahlreiche Bergbau-
relikte des bis 1945 reichenden Abbaus sind vorhanden. Bei Leitmar-
Borntosten wurde zudem ueber Schaechte auch Gips gewonnen.


2 Biotoptypen, Vegetation, Schutzziel
Objektkennung:
 

NR-340


Potentielle natürliche Vegetation:
 

Luzolo luzuloidis-Fagetum , Hainsimsen-Buchenwald
Galio odorati-Fagetum , Waldmeister-Buchenwald
Stellario holosteae-Carpinetum betuli , Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald
Stellario nemorosae-Alnetum glutinosae , Bach- und flussbegleitender Erlenwälder

Schutzziel:
 

Arten:
Biotoptypen:
Landschaftstypen:


3 Weitere ökologisch-naturschutzfachliche Informationen
Objektkennung:
 

NR-340

Geologie:
 

Zeitalter Devon, Zeitalter: Palaeozoikum / Zeitalter Mitteldevon, Zeitalter: Palaeozoikum / Zeitalter Perm, Zeitalter: Palaeozoikum / Zeitalter Zechstein (Perm), Zeitalter: Palaeozoikum / Zeitalter Trias, Zeitalter: Mesozoikum / Zeitalter Buntsandstein (Trias), Zeitalter: Mesozoikum / Zeitalter Quartär, Zeitalter: Kaenozoikum / Zeitalter Jungpleistozän (Quartär), Zeitalter: Kaenozoikum / Zeitalter Holozän (Quartär), Zeitalter: Kaenozoikum

Geogr. Morph. Eigenheiten:
 

Bergzug,-kamm / Hochfläche / Verkarstungserscheinungen / Erdfall / Doline / Fluss-,Bachschwinde / Subrosionssenke / Mittelgebirgsfluss, -bach / Trockental / asymmetrische Talformen / Kerbtal / Sohlenkerbtal / Muldental / Talform / Felsen, Abgrabungen / anthropogene Formen

Gesteine:
 

Palaeovulkanite / marine Dolomitgesteine / marine Dolomitgesteine / fluviatile Ablagerungen / aeolische Bildungen / Auensedimente / Salzgesteine

Hauptbodentyp:
 

Braunerde / Rendzina / Rendzina-Braunerde / Braunerde-Gley / Gley / Kolluvium