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Zwischen den Bergischen Hochflaechen (338) im Westen und Nordwesten, dem Suedsauerlaender Bergland (336-E2) im Osten und dem Mittelsieg- bergland (330) im Sueden gelegener Teil des Suederberglandes (sub- montanes Palaeozoisches Bergland). Es ist ein von Westen nach Osten sowie von Suedwesten nach Nordosten ansteigendes Zerschneidungsberg- land (durchschnittl. Hoehe 300-400 m) mit zwischengelagerten Hoch- flaechenebenen (bes. suedlich der Agger). Im Norden berueht der Na- turraum auf einer kurzen Erstreckung noch das Maerkische Oberland (336-E1). Das Oberagger- und Wiehlbergland deckt sich weitgehend mit dem tektonischen Bau der Bergischen Muldenzone, einer zwischen Gummers- bach und Waldbroel gelegenen Faltenstruktur aus Saetteln und Mul- den. Die auftretenden Gesteine unfassen den Zeitraum Unterdevon (Siegen-Schichten) bis oberes Mitteldevon. Im Unterdevon kamen i.w. marine (quarzitische) Sand-, Schluff- und Tonsteine zur Ab- lagerung. Eingeschaltet sind vulkanische Bildungen (Hauptkerato- phyr). Gegen Ende des Unterdevons treten erstmals auch kalkhalti- gere Schichten auf. Das untere Mitteldevon ist weiterhin weitge- hend klastisch entwickelt. Bemerkenswert sind erste Riffbildungen (bis zu 50 m maechtige Kalkbildungen). Im Gegensatz zu den noerd- lichen Teilen des Sauerlandes fehlen im Bereich des Oberagger- und Wiehlberglandes die ansonsten im hoeheren Mitteldevon weitver- breiteten Riffkalke ("Massenkalk"). Anstelle dessen wurden hier bei groesserer Meerestiefe Ton-, Schluff- und Sandsteine sedimentiert, in die sich oertlich Kalksteinbaenke einschalten. Bei der variscischen Gebirgsbildung wurden die Gesteinsserien ver- falten und in uebergeordnete Sattel- und Muldenstrukturen gelegt. Gegen Ende des Tertiaers begann eine allmaehliche Hebung des gesam- ten Rheinischen Schiefergebirges (Ausbildug einer nach Norden ge- richteten Abdachung). Als Folge der Hebung schnitten sich die Ge- waesser tief in den Untergrund ein (rueckschreitende, linienhafte Tiefenerosion). Der mehrfache Wechsel von Warm- und Kaltzeiten fuehrte bei der Agger zur Ausbildung von Flussterrassen. Aus der letzten Kaltzeit stammt das aeolische Staubsediment Loess. Die heutigen Hochflaechen und Berghaenge sind von mehr oder minder maechtigen Verwitterungsrueckstaenden bzw. Fliesserden ueberdeckt (Hang- und Hochflaechenlehme). In ihnen koennen die bereits weit- gehend erodierten Loessvorkommen eingearbeitet sein. Das noerdlich der Agger gelegene Oberaggerbergland ist ein unter- schiedlich stark reliefiertes, von ruecken- und kuppenfoermigen Ber- gen und einem Netzwerk von zwischen 50 bis 150 m tief eingeschnit- tenen Sohlentaelern gepraegtes Bergland. Seine hoechste Erhebung ist der 506 m hohe Unnenberg, der sein Umland noch um 50-100 m ueber- ragt und dessen flache Kuppe aus harten grauwackenartigen Sandstei- nen besteht. Die Morphologie gibt nur z.T. Gesteinsunterschiede bzw. den tektonischen Bau wieder. Dennoch laest sich eine Zweiteilung des Oberberglandes in einen westlichen - (Gummersabcher Bergland) und oestlichen Teil (Bergneustaedter Bergland) rechtfertigen. Das Gum- mersbacher Bergland, ist ein von geraeumigen Hohlformen durchsetztes und aufgelockertes, sanft geboeschtes Bergland von durchschnittlich 350 m Hoehe, aus der nur einzelne, bis 400 m hohe Berge und Ruecken herausragen. Bei Gummersbach existiert eine grosse huegelige, von mittel- bis tiefgruendigen Hanglehmen ueberkleidete Weitung. Das Bergneustaedter Bergland ist ein insgesamt dichter geschlossener, im Mittel 350-400 m hoher Berglandbereich mit engen, bis 150 m tief und steil eingeschnittenen Taelern, wobei einzelne Ruecken Hoehen von 450 m ueberschreiten. Das Oberaggertal trennt das Oberaggerbergland vom suedlich gele- genen Wiehlbergland. Die Agger durchfliesst ein leicht gewundenes, steilhaengiges Sohlenkerbtal mit getreppten Talhaengen und einer zwischen 200-300 m breiten Talaue, in welcher der Fluss teilweise frei maeandriert. Der Talboden faellt (bei etwa 12km Lauflaenge) von 195 auf 110 m ab (= 7 Promille). Das Tal selbst ist bis 200 m tief eingeschnitten. Flussterrassenreste und abgeflachte Bergsporne gliedern den Anstieg der Talhaenge, an denen meist Grauwackenbaenke mit gelegentlichen Kalksteineinlagerungen zu Tage treten. Inner- halb dieser Riffkalkeinschaltungen liegt bei Ruenderoth die Agger- talhoehle. Die Agger wird stellenweise durch kleine Wehre ange- staut. Durch die windungsreichen Taeler von Wiehl, Broelbach und Waldbroel- bach mit ihren Seitentaelern wurde das suedlich anschliessende Wiehlbergland in einzelne Berg- und Huegelgruppen gegliedert und gleichzeitig erniedrigt. Zahlreiche flache Riedel erwecken den Ein- druck einer zerschnittenen Hochflaeche von durchschnittlich 320 m Hoehe (nur im auessersten Norden bis 370 m ansteigend). Die Aus- bildung der einzelnen Taeler ist ausgesprochen gesteinsabhaengig, wobei in den vorwiegend aus widerstaendigen (Sandstein- u. Grau- wacken- Serien) Engstellen, in den weicheren (Schluff- u. Tonstein- Serien) jedoch Talweitungen entstanden. Suedlich Wiehl befindet eine weitere Karsthoehle, die Wiehler Hoehle. Eine andere Besonderheit sind die "Dicken Steine" bei Nuembrecht. Es handelt sich hierbei um steil aufragende Gruppe von Felsklippen aus Quarzfels (ehemalige, durch aufsteigende Quarzloesungen silifi- zierte Sandsteine). Weitere Vorkommen liegen im Bereich zwischen Nuembrecht und Wiehl. Nach Osten schliesst sich das hoeherliegende (durchschnittl. 400- 430 m) Oberwiehlbergland an. Es aehnelt dem Wiehlbergland weitge- hend, die Taeler sind jedoch steiler und tiefer eingekerbt. Die kraeftige rueckschreitende Erosion der Wiehl und ihrere Zufluesse und die hier vorherrschenden haerteren Gesteine (quarzitische Grauwacken der Siegenstufe) beguenstigen die Herausbildung steiler Formen. Noerdlich der oberen Wiehl sind die Nebentaeler infolge der dortigen weicheren Gesteine sanfter. Das Oberwiehlbergland ist Ur- sprungsgebiet von Wiehl und Waldbroelbach. Westliche Fortsetzung des Wiehlberglandes ist der max. 384 m hohe Heckberger Wald. Er ist stark reliefiert und besteht aus unregel- maessig angeordneten breit ausladenen, meist zwischen 330-380 m hoch liegenden Ruecken und Kuppen aus Grauwackensandsteinen und -quarziten und einem Gefelecht von bis zu 150 m tiefer eingekerb- ten Taelern, deren Haenge allmaehlich und ohne Gehaengeknick in die Kuppenregion uebergehen. Die haeufigste Bodenart ist die Braunerde (meist pseudovergleyt) aus Hang- und Hochflaechenlehmen. Kleinflaechig finden sich im Bereich von Ruecken- und Kuppenlagen die Rohbodenform Ranker bzw. Braunerde-Ranker (aus silkatischen Hartgesteinen) und Braunerde- Podsol bzw. Podsol-Braunerde aus devonischen Sandsteinen. In Mul- den und flachen Hanglagen treten Pseudogley-Braunerden oder Pseu- dogleye auf. Groessere Loessrestmaechtigkeiten werden durch Para- braunerden oder Pseudogley-Parabraunerden angezeigt. Sie treten nur kleinflaechig (bes. im Suedteil) auf, haeufig ist der Loess bereits umgelagert. Im Tal der Agger (teilw. auch im Wiehltal) findet sich der Braune Auenboden. Ansonsten treten in den Bach- und Flusstae- lern Gleye, stellenweise auch Nassgleye auf. Niedermoore oder ande- re Moorbildungen sind nicht vertreten. Das Oberagger- und Wiehlbergland ist noch stark bewaldet, haeufig ziehen sich die Waelder an steileren Haengen bis in die Taeler hinab. Jedoch sind grosse Teile der Hochflaechen gerodet, dort be- finden sich ausgedehnte Gruenflaechen mit Viehhaltung. Die natuerliche potentielle Vegetation ist der Artenarme und Arten- reiche Hainsimsen-Buchenwald auf gering bis mittel basenhaltigen Braunerden. Pseudovergleyte Boeden sind bevorzugter Standort des Rasenschmielen-Hainsimsen-Buchenwaldes (stellenweise Feuchter Eichen-Buchenwald). Die Berglandtaeler werden vom Stieleichen-Hain- buchen- Auenwald (einschliesslich bach- und flussbegleitender Er- lenwaelder) eingenommen. Die schmalen Talboeden sind Standorte der Siedlungen, ebenso wie die muldenartige Erweiterung bei Gummersbach. Die in Naehe der Agger gelegenen Orte (Gummersbach, Bergneustadt) besitzen indus- trielles Gepraege. Das Gebiet zaehlt zum Bergischen Blei-Zink-Erzbezirk. Der frueher hier umgehende Erzabbau (auch Eisenerze bei Ruenderoth) ist aber bereits seit langem eingestellt. Die devonischen Sandsteine und "Grauwacken" werden in zahlreichen Gross-Steinbruechen gewonnen. Aggertal - u. Wiehltalsperre besitzen einen hohen touristischen Reiz (Wochenendausfluegler), aber auch ansonsten ist das Oberag- ger- und Wiehlbergland eine wichtige Fremdenverkehrsregion.
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