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Die Raumeinheit Dilltal liegt nur zu einem sehr kleinen Teil im Landesgebiet Nordrhein-Westfalen, - der ueberwiegende Anteil be- findet sich auf hessischer Seite. Das Dilltal ist Teil des Sueder- berglandes (submontanes Palaeozoisches Bergland). Im Westen grenzt es an das Siegerland (331), im Suedwesten und Suedosten an den Ho- hen- (322) und im Nordosten an den Oberwesterwald (323). Den geologischen Untergrund bilden Gesteine des oberen Unterdevons und des unteren Mitteldevons. Es handelt sich hierbei i.w. um ge- schieferte Tonsteine, die zum kalkig entwickelt sein koennen. Ein- geschaltet sind schluffige oder sandreichere Baenke. Bei der varis- cischen Gebirgsbildung wurden die Gesteinsserien verfaltet und in uebergeordnete Sattel- und Muldenstrukturen gelegt. Gegen Ende des Tertiaers begann eine verstaerkte Hebung des gesam- ten Rheinischen Schiefergebirges (Ausbildug einer nach Norden ge- richteten Abdachung). Als Folge der Hebung schnitten sich die Ge- waesser tief in den Untergrund ein (rueckschreitende, linienhafte Tiefenerosion). Verbunden mit der Hebung kam es im Westerwald zu einem grossflaechigen Basalt-Vulkanismus. Basalte stehen auch im Suedteil der Einheit an. Die heutigen Hochflaechen und Berghaenge sind von mehr oder minder maechtigen Verwitterungsrueckstaenden bzw. Fliesserden ueberdeckt (Hang- und Hochflaechenlehme). Letztere stammen i.w. aus der letz- ten (Weichsel-) Kaltzeit. Das nordrhein-westfaelische Teil des Dietzhoelzetales ist auf einen der Ursprungsgewaesser der Dill, den Wetterbach, beschraenkt. Der Hauptbach und seine Nebenbache (Luetzelbach, Winterbach) haben sich in die relativ weichen devonischen Tonschiefer eingeschnitten. Der Hauptbach folgt, ab der Einmuendung des Luetzelbachs, i.w. dem Streichen der Schichten (Laengstal bzw. subsequentes Tal). Die von Hanglehm ueberkleideten Talhaenge sind meist flach ausgebildet, nur der Winterbach bildet beim Durchschneiden der Basalte steilere Formen aus. Typische Bodenbildung ist die Braunerde, hangabwaerts kann sie pseudovergleyt sein. In den Bachtaelern herschen Gleye vor. Das Wetterbachtal ist relativ dicht besiedelt und wird intensiv landwirtschaftlich genutzt (Milchviehhaltung). Der Waldanteil ist entsprechend gering. Die natuerliche potentielle Vegetation ist der Artenarme und Arten- reiche Hainsimsen-Buchenwald auf gering bis mittel basenhaltigen Braunerden, im suedlichen Teil (auf Basaltverwitterungsboeden) auch der Zahnwurz-Buchenwald. Die Berglandtaeler werden vom Stieleichen- Hainbuchen- Auenwald (einschliesslich bach- und flussbegleitender Erlenwaelder) eingenommen.
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