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Die Westliche Hocheifel ist Teil der Westeifel und somit des Rhei- nischen Schiefergebirges (montanes Palaeozoisches Bergland). Die Raumeinheit umfasst Haertlingsruecken sowie Teile des Kylltales und deren Quellbereiche. Die Einheit grenzt im Norden an die Rureifel (282) und im Osten an die Kalkeifel (276). Der groesste Teil der Einheit liegt auf rheinland-pfaelzischem Landes- bzw. belgischem Staatsgebiet. Den geologischen Untergrund bilden Gesteine des hoeheren Unterde- vons. Hierbei lassen sich die an z.T. karbonatischen Sandsteinen reicheren Schleidener Schichten von den mehr aus Ton- u. Schluff- steinen mit eingelagerten tonigen und insgesamt weicheren Klerfer Schichten unterscheiden lassen. Den Abschluss bildet der sehr har- te Ems-Quarzit. Im unteren Mitteldevon entstanden mehr karbonati- sche Gesteine (Wechselfolgen aus sandig-tonigen Ablagerungen und biodedritischen Kalksteinen). Im Oberkarbon (variscische Gebirgsbildung) wurden die Gesteine ver- faltet, in uebergeordnete Sattel- und Muldenstrukturen gelegt und von Stoerungen durchsetzt. Gegen Ende des Jungtertiaers begann eine verstaerkte Hebung des Eifelraumes (Ausbildug einer nach Norden gerichteten Abdachung). Als Folge der Hebung schnitten sich die Gewaesser tief in den Untergrund ein (rueckschreitende, linienhafte Tiefenerosion). Waehrend der quartaeren Kaltzeiten entstanden durch Frostverwit- terung und Bodenfliessen (Solifluktion) steinige Hanglehme oder lehmiger Hangschutt. Das heute an den Haengen (besonders am Hang- fuss) anzutreffende, z.T. recht maechtige Solifluktionsmaterial entstand zum allergroessten Teil waehrend der letzten (jungpleis- tozaenen Weichsel-) Kaltzeit. Die noerdliche Grenze zur Rureifel (Einheit 282) bildet ein west- ost-verlaufender Haertlingsruecken (bis 664 m Hoehe) aus den ins- gesamt haerteren Schleidener Schichten, er gehoert zum Losheimer Wald (Buchholz). Der Ruecken ist wenig zertalt, nur an seiner Sued- seite greifen Quelltaeler der Kyll in die Flanke hinein. Die Bach- taeler beginnen als tiefeingeschnittene Kerbtaeler mit engen Tal- mulden. Im weiteren Verlauf verbreitern sie sich unter Ausbildung feuchter Talsohlen (Sohlenkerbtaeler). Suedlich geht der Haertlingsruecken in das Manderfelder Schnefel- vorland ueber, von dem aber nur ein Bruchteil zu Nordrhein-West- falen zaehlt. Der suedlich Losheim gelegene, etwa nordnordwest- suedsuedost verlaufende Teil entspricht der Wasserscheide zwischen der belgischen Our und der Kyll. Die hier sowie bei Frauenkron ge- legenen weicheren Gesteine der Klerfer Schichten werden von zahl- reichen, nahe ihres Ursprungs weittaligen Nebenbaechen der Kyll in einzelne flache Ruecken und Riedel aufgeloest. Oestlich Fraunen- kron hat die Kyll bereits einen Grossteil ihrer Quellbaeche in sich vereint. Nach Durchbruch durch einen Haertlingsruecken aus Ems-Quar- zit bildet die Kyll bei Kronenburg bereits ein tief eingesenktes Sohlental. Die Engstelle des Taldurchbruchs wurde bei der Anlage des Staugewaessers Kronenburger See ausgenutzt, oestlich davon ist die Kyll teilweise begradigt (Altwasser). Suedlich von Kronenburg liegt der noerdliche Auslaeufer der Schei- fel, einem Haertlingsruecken aus Ems-Quarzit. Er erreicht am Stei- nert eine Hoehe von 636 Metern. Die haeufigste Bodenart fuer die Haertlingsruecken sind bis mittel- gruendige Braunerden aus silkatischem Festgestein bzw. Flisserden, teilweise liegen auch Ranker vor. Die dazwischenligenden Bereiche der Klerfer Schichten sind ueblicherweise pseudovergleyt (Pseudo- gley bis Pseudogley-Braunerde). In den Taelern findet sich der Gley mit seinen Subtypen. Die Haertlingsruecken des Losheimer Waldes sowie der Schneifeln sind bewaldet. Im uebrigen Gebiet tragen nur einzelne Kuppen oder Talhaenge kleinere Waelder, ansonsten herrscht Gruenland vor. Die natuerliche potentielle Vegetation fuer diesen Raum ist der Hainsimsen-Buchenwald der hoeheren Lagen (teils Zahnwurz-Buchen- wald). Nur auf niedrigeren Haengen suedlich der Kyll bei Kronen- burger Huette ist der Rasenschmielen-Hainsimsen-Buchenwald (stel- lenweise Feuchter Eichen-Buchenwald) vertreten. In den Bergtae- lern ist der Stieleichen-Hainbuchen-Auenwald, einschliesslich bach- und flussbegleitender Erlenwaelder, heimisch. Mit Ausnahme der oben genannten Ortschaften Losheim, Frauenkron und Kronenburg (mit Kronenburger Huette) existieren noch die kleinen Ortschaften Berk und Kehr. Lokal wude frueher Kalk gebrochen und in einem Kalkofen am Rande des Kylltales gebrannt. Weiterhin waren Hammerwerke vorhanden, die durch die Wasserkraft der Kyll angetrie- ben wurden.
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