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Der Muenstereifeler Wald und der Noerdliche Eifelfuss gehoeren zum noerdlichen Teil der Gruppeneinheit Osteifel. Die Einheit zaehlt zu den submontanen palaeozoischen Berglaendern. Sie bildet die von mehreren Baechen in Riedel aufgeloeste Nordabdachung zur Niederrheinischen Bucht. Im Westen grenzt die Einheit an die Kalkeifel (276), im Nordwesten an die Mechernicher Voreifel (275), im Nordosten an die Zuelpicher Boerde (553) und im Sueden an die Ahreifel. Zum Teil setzt sie sich auf rheinland-pfaelzischem Landesgebiet fort. Den geologischen Untergrund bilden zum ueberwiegenden Teil marine Sedimente des Unterdevons. Es handelt sich hierbei um eine ein- toenige Abfolge aus Ton- und Baenderschiefern sowie eingeschalte- ten, meist quarzitischen Sandsteinen der unteren Ems- Stufe. Nord- westlich Muenstereifel treten kleinflaechig auch deutlich kalkrei- chere Sedimente des unteres Mitteldevons auf. Es handelt sich hier- bei um Kalk-, Mergel- u. Kalksandsteine sowie Schluff- und Fein- sandsteine. Bei der variscischen Gebirgsbildung wurden die Gestei- ne verfaltet, in uebergeordnete Sattel- und Muldenstrukture gelegt und von Stoerungen durchsetzt. Aus dem Alttertiaer bis fruehen Jungtertiaer stammen die noerd- lichen Auslaeufer des Eifelvulkanismuses. Es sind Basaltgaenge, die hier das Grundgebirge durchschlagen. Im Jungtertiaer begann eine verstaerkte Hebung des gesamten Rhei- nischen Schiefergebirges (Ausbildug einer nach Norden gerichte- ten Abdachung). Als Folge der Hebung schnitten sich Gewaesser tief in den Untergrund ein. Waehrend der jungpleistozaenen (Weichsel-) Kaltzeit kam es zur Ab- lagerung des aeolischen Staubsedimentes Loess. Die palaeozoischen Gesteine werden z.T. grossflaechig von Hang- und Hochflaechenleh- men, Hangschutt sowie Fliesserden ueberdeckt. Sie gehen ebenfalls auf das jungpleistozaene Periglazialklima zurueck. Haeufig ist in ihnen umgelagerter Loesslehm eingearbeitet. Der westliche Teil der Einheit entspricht dem Muenstereifeler Tal. Im Suedteil befinden sich zahlreiche Quellmulden, diese Neben- baeche werden bei Schoenau von der Erft aufgenommen. Diese kommt aus dem Bereich der Kalkeifel und fliesst bis Schoenau zunaechst gemaess dem variscischen Streichen nach Nordost. Ab Schoenau biegt sie nach Norden um und folgt so unter Ausbildung eines breiten Soh- lenkerbtales der Abdachung. Der groesste Teil der Einheit entspricht dem Muenstereifeler Wald. Eine Vielzahl steil eingetiefter Baeche (Siefen) hat besonders am West- und Nordrand den Schiefergebirgsblock zerschnitten und u.a. einige Haertlingsruecken herausmodelliert. Oestlich schliesst sich der nach Nordosten abgedachte, von 340 auf 220 m Hoehe abfallende Swist-Eifelfuss an. Eine markante Erhebung bildet der Basaltschlot des Tombergs mit der gleichnamigen Ruine. Suedwestlich tritt ein weiterer Basaltgang als Haertling auf. Die haeufigste Bodenart ist der auf den Abdachungsflaechen verbrei- tete Pseudogley (bzw. Braunerde-Pseudogley) aus Hang- und Hoch- flaechenlehmen. Weniger staunasse Boeden liegen als Braunerden vor. Im Norden sind Pseudogley-Parabraunerden aus staunassen Loesslehmen haeufiger. In den Nebentaelern treten Gley, Braunerde-Gley, z.T. Gley-Braunerde oder Pseudogley-Braunerde auf. Im Erfttal ist der Braune Auenboden verbreitet. Die natuerliche potentielle Vegetation ist der Artenreiche Hain- simsen-Buchenwald (stellenweise Perlgras-Buchenwald) auf mittel- basenhaltigen Braunerden. Fuer geringer basenhaltige Braunerden ist der Artenarme Hainsimsen-Buchenwald- , fuer staunasse Boeden der hier vorherrschende Rasenschmielen-Hainsimsen-Buchenwald (stellenweise Feuchter Eichen-Buchenwald) typisch. Fuer das Erft- tal ist der Stieleichen-Hainbuchen-Auenwald der Berglandtaeler, einschliesslich bach- und flussbegleitender Erlenwaelder, charak- teristisch. Die Einheit ist noch zum ueberwiegenden Teil bewaldet. Gerodete Flaechen treten besonders laengs des Erfttales, rund um Schoenau sowie am Nordrand des Swist-Eifelfusses auf. Diese Flaechen werden meist als Gruenland genutzt, am Swist- Eifelfuss ist Obstbau ver- breitet. Siedlungen sind meist auf das Erfttal sowie auf den Swist- Eifel- fuss und den nordoestlichen Teil des Muenstereifele Waldes be- schraenkt. Groesste Ortschaft ist das Kneipp-Heilbad Bad Muenster- eifel
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