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Die Ahreifel gehoert zum noerdlichen Teil der Gruppeneinheit Ost- eifel. Die Einheit zaehlt zu den submontanen palaeozoischen Berg- laendern und ist eine von Baechen stark zerschnittene Landschaft. Im Norden grenzt die Ahreifel an den Muenstereifeler Wald und den nordoestlichen Eifelfuss (274) und im Westen an die Kalkeifel (276). Der groesste Teil der Einheit liegt auf rheinland-pfaelzi- schem Landesgebiet. Den geologischen Untergrund bilden marine Sedimente des Unterde- vons. Es handelt sich hierbei um eine eintoenige Abfolge aus Ton- und Baenderschiefern sowie eingeschalteten, meist quarzitischen Sandsteinen der oberen Siegen- bis unteren Ems- Stufe. Bei der variscischen Gebirgsbildung wurden die Gesteine verfaltet, in uebergeordnete Sattel- und Muldenstrukture gelegt und von Stoe- rungen durchsetzt. So entspricht der im Westen gelegene Bereich z.T. den zwischen den Kalkmulden (Einheit 276) gelegenen Sattel- strukturen. Aus dem Alttertiaer bis fruehen Jungtertiaer stammen die noerd- lichen Auslaeufer des Eifelvulkanismuses. Es sind Basaltgaenge, die hier das Grundgebirge durchschlagen. Im Jungtertiaer begann eine verstaerkte Hebung des gesamten Rhei- nischen Schiefergebirges. Als Folge der Hebung schnitten sich Ge- waesser wie die Ahr tief in den Untergrund ein. Durch die Tiefer- legung des Vorfluters Ahr schnitten sich auch deren Nebengewaesser deutlich ein. Das Noerdliche Ahrbergland gehoert zu einer nach Sueden zur Ahr hin abfallenden Abdachungsflaeche, die aber durch zahlreiche, tief eingeschnittene Haupt- und Nebenbaeche der Ahr stark zer- schnitten ist. Innerhalb des Talhaenge sind z.T. Natursteinklippen ausgebildet. Die noerdliche Grenze der Einheit (gleichzeitig Was- serscheide) bilden haertere Gesteinsbaenke innerhalb des Unter- ems. Markante Erhebungen bilden die Basaltkuppen am Hochthuemen- berg (500m) und am Michelsberg (586). Die haeufigsten Bodenarten sind tiefergruendige Braunerden und Pseudogleye, wobei letztere besonders in Unterhanglagen, aber auch in Kuppenbereichen (bei schwach muldiger Ausbildung) vertre- ten sind. In Kuppenlagen bzw. in Steilhaengen treten kleinflaechig Ranker aus Silikatgesteinen auf. In den oberen, nicht staendig von Wasser durchflossenen Talbereichen sind vergleyte bis pseudover- gleyte Braunerden, vielfach Kolluvien vertreten. Ansonsten kommen in den Taelern Gley, Braunerde-Gley, z.T. Gley-Braunerde oder Pseu- dogley-Braunerde auf. Randlich gehen sie meist in Kolluvien ueber. Es sind Indizien fuer eine verstaerkte Bodenerosion auf den be- nachbarten (waldfreien) Flaechen. Die natuerliche potentielle Vegetation ist zum ueberwiegenden Teil durch den Artenreichen Hainsimsen-Buchenwald (stellenweise Perl- gras-Buchenwald) auf mittelbasenhaltigen Braunerden vertreten. Fuer geringer basenhaltige Braunerden ist der Artenarme Hainsim- sen-Buchenwald- , fuer staunasse Boeden der Rasenschmielen-Hain- simsen-Buchenwald (stellenweise Feuchter Eichen-Buchenwald) ty- pisch. Innerhalb der Einheit sind Waelder besonders im Bereich der stei- leren Talhaenge, teilweise auch in Kuppenlage erhalten. Die ge- rodeten Hochflaechenbereiche werden i.w. als Gruenland genutzt. Die Einheit ist locker besiedelt (Haufen- u. Strassendoerfer). Frueher wurden hier Kupfererze gewonnen. Nordoestlich von Effelsberg befindet sich das groesste, freibe- wegliche Radioteleskop der Welt.
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