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Der Landschaftsraum ist in zwei Teilflächen gegliedert, die der rechts der Niers liegenden Krefelder Mittelterrasse angehören. Im gesamten Raum dominieren Ackerflächen (v.a. Getreide-Hackfruchtanbau), dazu wurden Waldbereiche nahezu vollständig gerodet Der zentrale und größte Teilbereich des Landschaftsraumes gehört der Kempener Lehmplatte an. Diese besitzt eine schwache, zur Niers hin gerichtete Zertalung durch flache Trockenrinnen, die wegen ihrer größeren Bodenfeuchte ursprünglich feuchteren Eichen-Hainbuchenwald trugen. Heute dominiert Grünland. Die Platte wird von einer feinsandigen, mittelschweren Schotterlehmdecke eines eiszeitlichen Durchmengungsproduktes aus Löß, Terrassenkiesen- und sanden überkleidet. Die hpnV der darauf entwickelten bereits verarmten Braunerdeböden ist mäßig saurer Eichen-Hainbuchenwald. Im Norden und Süden dieser Platte finden sich randlich Partien mit stärker sandigeren und podsoligeren Böden als natürliche Standorte von trockenem Eichen-Birkenwald. Dieser musste jedoch vor allem dem Getreide-Hackfrucht-Anbau weichen. Es sind heute nur noch kleinere Feldgehölze vorhanden, im zentralen Teil ein etwas größerer Waldbestand auf stark verarmtem, oberflächlich versandetem und im Unterboden durch Staunässe geprägtem Boden. Die Niers durchschneidet den Raum von West nach Ost im südlichen Drittel (bei Kaarst,, Rhein-Kreis Neuss). Im südlichen Teilbereich (südlich Kleinenbroich) besitzen die insgesamt gut strukturierte Bachtäler des Kommerbachs und des Jüchener Bachs in der ansonsten strukturarmen Ackerlandschaft eine besondere Bedeutung für das Landschaftsbild.
Der nördliche Teilbereich gehört zur Aldekerker Lehmplatte. Die von Ost gegen Süd und West sanft geneigte, ebene Terrassenplatte fällt mit 3 - 4 m hohen, scharfen und mit Siedlungsreihen besetzten Terrassenrändern im Westen und Norden gegen die Niederungslandschaften ab. Im Osten ist sie durch einen zunächst sanften später steileren Anstieg mit dem markanten Schaephuysener Höhenzug verbunden. Rand-lich greifen einige Trockenrinnen in die Platte ein. Diese werden aufgrund grundwassernäherer alluvialer Lehmböden hauptsächlich als Grünland genutzt. Die aus Schotterlehm entstandenen mittelschweren Braunerdenböden sind auf der ganzen Platte fast vollständig zur Ackernutzung entwaldet worden. Ausnahmen stellen kleinere Mischwaldbestände im Nordwestteil auf stärker verarmten, sandigeren und gleyigen Standorten dar. Die Fließgewässer Kleine Schleck, Kendel, Willicher Fleuth und Meerbecke, die sich in beiden Teilflächen zumeist von Südost nach Nordwest erstrecken, gehören dem Gewäsertyp "Löss-lehmgeprägtes Fließgewässer der Bördenlandschaft" an. Sie sind allesamt hydromorphologisch stark beeinträchtigt und werden in die Gewässerstrukturgüteklassen 6 bis 7 (sehr stark bis vollständig verändert) eingestuft.
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