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Den Flächenhauptteil des Landschaftsraumes nimmt die von gewundenen Talauen und Niederungen netzartig strukturierte Untere Niersebene ein. Der südlichste Bereich zählt zur Mittleren Niederrheinebene. Die Fließgewässer Issumer Fleuth, Niep und Kendel, die dem Fließgewässertyp " Fließgewässer der Niederungen" angehören, mäandrieren zum Teil ausgeprägt. Trotz ihres natürlichen Laufes sind sie hydromorphologisch beeinträchtigt. Im Nordwesten ist das Gebiet mit der Maasebene, im Osten mit der Rheinebene verbunden. Der Untergrund wird zumeist von pleistozänen Kiessanden der Niederterrasse geprägt, die mit sandig-lehmigen Auensedimenten und häufig von einer Flugsanddecke überlagert sind. Vor allem zwischen Goch und Issum befinden sich Sand- und Kiesabbaugebiete. In der Fleuthniederung verläuft die Fleuth in einem ehemaligen Rheinarm. Die Flussaue ist von Niedermoortorfen erfüllt. Die beiderseits der Aue gelegenen Niederterrassenstreifen weisen in trockeneren Bereichen Braunerden und Parabraunerden, in feuchteren Bereichen Gleye und Anmoorgleye auf. Das Zentrum des Landschaftsraumes wird aufgrund der starken Zergliederung durch die Niers und ihre Nebenbäche aus inselartigen, kleinen Niederterrassen-Kiesplatten, den "Donken", zusammengesetzt. Auf ihnen sind größtenteils Braunerden und Parabraunerden entwickelt. Neben dominierenden Ackerflächen sind Grünlandflächen und größere Mischwaldbestände erhalten. Ehemals verheidete Flächen sind heute oftmals von Nadelforsten bedeckt. Nordöstlich von Weeze liegen größtenteils Niedermoor- und Gleyböden verschiedener Ausprägung vor. Der Nordwesten des Landschaftsraumes stellt eine Ansammlung größerer, weniger zergliederter Niederterrassenplatten dar. Auf den hier vorherrschenden Parabraunerden und Braunerden findet zwischen kleinen Waldparzellen überwiegend Ackerbau statt. Die Auen der Bäche sind von Gleyen und Anmoorgleyen geprägt. Ganz im Nordwesten finden sich vermoorte Torfkuhlen und Teiche, die als weichselkaltzeitliche Pingos (Hohlformen, die durch das Abschmelzen von Eislinsen in Torfhügeln entstanden sind) gedeutet werden. Bei Weeze sind holozäne Flugsande ausgebildet, z.T. sind daraus Binnendünen hervorgegangen. Im Westen sowie im Südosten des Landschaftsraumes liegen natürliche Bruchgebiete. Aufgrund von Meliorationsmaßnahmen ist der Grundwasserspiegel abgesenkt und die Flächen werden heute überwiegend als Grünland genutzt; das südöstliche Bruchgebiet weist noch größere Bestände von natürlichen feuchten Eichen- und Auwäldern auf, die teilweise mit Fichtenparzellen durchsetzt sind. Die hpnV des Fleuth Kendel und Niepniederungskorridors wird auf Parabraunerden von Tieflagen-Buchenwäldern, auf Braunerden von Eichen-Buchenwäldern, in den Talniederungen von Eichen-Hainbuchenwäldern sowie von feuchten Eichen-Buchen- und Eichen-Birkenwäldern und Erlenbruchwäldern gebildet. Sandige, früher verheidete, podsolige Braunerde-Flächen stellen potentiell natürliche Standorte von Eichen-Buchen- und Eichen-Birkenwäldern dar.
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